Kimbaley ECS

Ich habe vorhin einen Anruf vom TA erhalten.
Der ACTH-Wert ist bei 19, ? pmol/l (Referenz 7,9)
Das heißt der Wert ist trotz Dosiserhöhung angestiegen.
Selbst der höhere jahreszeitliche Referenzwert von 11,8 pmol/ l, der laut Labor auch erst ab Mitte Juli gilt wäre damit überschritten.
Könnte das in dem aktuellen Schmerzgeschehen durch die Lahmheit begründet sein?
Ich sehe Kimbi allerdings nicht so sehr schmerzbehaftet. Was nicht heißt, daß eben doch ein ständiger, latenter Schmerz vorhanden ist. Auch wenn man von der Lahmheit nichts sieht, es sei denn, man schaut im Trab genau hin.
Ansonsten ist mir noch aufgefallen, dass hin und wieder Leckerlis mal komisch gekaut werden. Alles andere Futter ist unauffällig.
In den letzten Tagen habe ich es allerdings dann wieder nicht mehr beobachtet.
Der routinemäßige Termin für die Zahnbehandlung ist nächste Woche Freitag. Der Termin steht schon etwas länger. Ich habe ihn schon vor der Lahmheit gemacht.
Tja, ich weiß jetzt nicht so recht den Anstieg einzuordnen. Wir hatten bisher den Referenzbereich zwar noch nie erreicht, aber der Wert fiel mit jeder Erhöhung.
Der Tierarzt meint, erstmal bei der Dosis bleiben. Ich würde eher nochmal erhöhen.
Oder sollte ich wegen der Lahmheit wirklich erst mal abwarten?

Am Mittwoch war die Tierärztin zur Nachuntersuchung da. Kimbi hat nicht mehr gelahmt und keinen Wendeschmerz gezeigt. Auf die Hufzange hat sie nicht reagiert.
Flunidol hatte sie zuvor Sonntag Abend das letzte Mal bekommen, war vor dem Termin also 2 Tage ohne.
Aber am Dienstag, dem Tag vor dem Termin, habe ich sie in rehetypischer Entlastungshaltung beobachtet. Nich sehr extrem, aber schon deutlich. Nach einer Weile stellte sie sich wieder "normal" hin und entlastet ein Hinterbein. So wie sie halt entspannt stehen.
Als die Tierärztin zum ersten Mal da war, hat Kimbi das auch schon mal gezeigt.
Dazwischen habe ich es nicht beobachtet, da bekam Kimbi aber auch das Flunidol.
Die leichten Verdickungen an den Vorderbeinen, links etwas mehr als rechts, ist laut Tierärztin Unterhaut. Die Sehnen könnte sie darunter glasklar fühlen.
Es gibt jetzt weiter Flunidol und die Tierärztin kommt nächste Woche noch einmal.
Kimbi trägt jetzt Hufschuhe mit weichen Einlagen.

Das Pergoquin habe ich wiederum um eine achtel Tablette erhöht, mein Gefühl ist, dass das nicht reichen wird.
Die Augen tränen etwas, das war zwischenzeitlich weg.

Kimbi findet ja Maulspritzen ziemlich doof und daher mische ich das Flunidol in die Heucobs.
Ich bin manchmal etwas amüsiert, aber auch froh, dass Kimbi das Flunidol, ihre Vitalpilzkapseln und sogar das Pergoquin ohne murren nur mit ihren Heucobs frisst.
Hanfpresskuchen-Leckerli findet sie dagegen echt bäh. Alle anderen Pferde fressen die.

Ach so, und die Pulsation war am Tag der Nachuntersuchung weniger.

(Ich kann irgendwie nicht editieren)

04.07.2021

Auf die Weide geht sie nicht mehr.
.....

Da Kimbi nun eh kein Gras mehr bekommt, ist das Gesamtprofil auch nicht eilig.
Sie wird nun eh wieder entsprechend diätisch gefüttert.

Sie geht seit dem 1. Juli nicht mehr auf die Weide.

Gestern war der Tierarzt da. Wir hatten ja eigentlich auch den Termin für die Zahnbehandlung.
Ich habe im Vorfeld noch einmal telefonisch nachgefragt, ob diese überhaupt durchgeführt werden kann oder wegen der Hufgeschichte nicht.
Da Kimbi schon die Woche zuvor lahmfrei war sollte dies vor Ort entschieden werden.
Zunächst hat der TA sich also Gangbild, Hufe und Beine angeschaut.
Kimbi ist weiter lahmfrei. Es ist keine Pulsation mehr vorhanden. Auf die Hufzange hat sie vorne links etwas reagiert. Das Gangbild ist insgesamt unauffällig.
Der TA meinte, er würde eher nicht von einer Hufrehe ausgehen. Allenfalls von einem Anflug eines beginnenden Reheschubes, der durch den Verzicht auf Weide noch in den Griff zu bekommen war. Im Hinblick auf die Stoffwechselproblematik könnte man dies in Betracht ziehen.
Er hält auch eine Reizung der Huflederhaut für möglich. (Ich weiß, dass bei Hufrehe die Huflederhaut entzündlichen Prozessen ausgesetzt ist)
Ich habe es so verstanden, dass er noch keine klassische Hufrehe bei ihr sieht.
Kimbi jetzt nicht mehr auf die Weide zu lassen, hält er für richtig. Auch zukünftig mit Gras vorsichtig zu sein und sie dort eher kurz zu halten.
Er sieht zum jetzigen Zeitpunkt keinen Anlass die Hufe zu röntgen. Würde es aber natürlich machen, wenn ich es denn möchte.
Sollte sich etwas verschlechtern, dann könnte man weiter gucken.
So war er sehr insgesamt sehr zufrieden mit ihr.

Nun waren die Zähne dran. Kimbi hat sich für ihre Verhältnisse relativ gut die Maulhöhle untersuchen lassen. Wir mussten sie zwar in die Box mit dem Poppes zur Wand stellen, um ein rückwärts Wegrennen zu unterbinden, aber so blieb sie dann brav stehen und zwar auf allen vier Beinen und nicht zwischendurch auf Zweien.
Der Tierarzt befand einen nicht behandlungsbedürftigen Zustand der Zähne. So ist Kimbi da noch mal drumherum gekommen. In einem halben Jahr sollen wir noch einmal kontrollieren.

Für mich ist die Rehe noch nicht vom Tisch. Mein Gefühl sagt, dass es in die Richtung ging. Auch wenn die Symptome vielleicht etwas schwammig waren. Aber mir ist es nur recht, wenn wir Schlimmeres im Keim ersticken konnten.
Übrigens kaut Kimbi Leckerlis wieder ganz normal. Ungefähr seit sie nicht mehr lahmt.
Ich kann es nicht auf den Tag sagen, aber es ist seit irgendwann, seit sie auf dem Paddock steht so.
Der Tierarzt meinte, ich solle Kimbi ruhig wieder bewegen. Ich bin unschlüssig. Auf dem Paddock bewegt und verhält sie sich völlig normal.
Ich werde es genau beobachten und dann mit Spaziergängen beginnen.

Mittlerweile ist Kimbi seit viereinhalb Wochen lahmfrei. Ich habe mit Spaziergängen und kleinen Fahrradrunden begonnen. Heute sind wir eine etwas längere Runde gelaufen (6 km) und Kimbi ist fleißig marschiert. Überhaupt ist sie unternehmungslustig und es ist schön, mit ihr unterwegs zu sein. Kimbi trägt dabei nun vorne ihre Hufschuhe. Die schönsten Reitwege schaffe ich mit dem Fahrrad nicht und deshalb sind die Trabstrecken auch fester und teilweise etwas schotterig, also eher so, wie befestigte Wanderwege. Wir haben die EFJS Active und zusätzlich die Dumpening Pads. Damit läuft Kimbi wirklich gut. Zumindest in Schritt und Trab, Galopp habe ich noch nicht probiert.
Die Pergoquindosis habe ich nochmal um 1/8 Tablette auf nun insgesamt 1 Tablette erhöht.
Übernächste Woche ist Blutabnahme zur Kontrolle. Das sind nach der letzten Erhöhung dann genau vier Wochen.

Kimbis ACTH Wert ist leider weiterhin ein wenig gestiegen. Bei der letzten Testung war er bei 19,? am 1.7.
Jetzt, sieben Wochen später (19.8 Blutabnahme), ist er bei 20,? pmol/l.
Ich habe seit der Testung im Juli um insgesamt 1/4 Tablette erhöht in zwei Schritten.
Tja, ich hänge dauerhaft hinterher.

Ansonsten geht es Kimbi aber richtig gut. Es gibt keine Auffälligkeiten. Sie ist weiterhin lahmfrei und ich bin zweimal wieder eine ganz kleine Runde geritten.
Da zeigt sie sich doch recht lauffreudig.
Sie ist voll im Fellwechsel und schon wieder ein wenig plüschig.
Zur Zeit ist sie auch sehr gesprächig und vieles wird mit geblubber kommentiert. Meistens in der Hoffnung, auf ein kleines Leckerli natürlich.

Ich bin nur sehr selten im Forum unterwegs, möchte nach langer Zeit nun trotzdem mal ein update geben.
Nachdem es mit dem alten Bauern dann garnicht mehr funktioniert hat, sind wir im September vor zwei Jahren in einen anderen Stall gezogen. Nach anfänglichem Wechsel der anderen Pferde aus unterschiedlichen Gründen, sind wir nun stabil zu dritt. (Wir hätten gerne vier). Nach dem Umzug hatte Kimbi körperlich doch etwas abgebaut. Meine beiden Pferde standen einige Zeit zu zweit auf einem Paddock, neben den anderen zwei.
Kimbi ist dieses Jahr 29 Jahre alt geworden und ist immer noch sehr motiviert und flott unterwegs. Wir gehen spazieren und machen Fahrradrunden. Hin und wieder reitet mein 7jähriger Sohn geführt oder an der Longe.Ich selber reite sie schon eine ganze Weile nicht mehr. Für den abgesenkten Rücken ist das nicht zuträglich.
Die Fütterung hat sich sehr verändert. Kimbi hat mittlerweile etwas Probleme mit dem Kauen von Heu oder Heulage, so dass sie die letzten beiden Winter zweimal täglich je ein Kilo Heucobs dazu bekam. Jetzt im Sommer die Hälfte.
Mein Tierarzt war bei der letzten Zahnbehandlung im Frühjahr sehr zufrieden. Es sind noch alle Zähne vorhanden und fest. Die EOTRH haben wir mit den Vitalpilzen weiterhin unter Kontrolle, da gibt es keine Veränderung. Die Backenzähne werden jedoch zunehmend glatter und erschweren so das kauen.
Kimbi geht mit den beiden anderen Pferden ganztägig auf die Weide, was ihr insgesamt sehr gut tut.
Ich beobachte das sehr genau.
Mittlerweile beträgt die Pergoquindosis 2 Tabletten. Kimbi liegt nach wie vor bei jeder Kontrolle über dem Refernzwert. Ich habe mich damit abgefunden. Leichte Abweichungen toleriere ich, solange Kimbi gut drauf ist. Sobald ich merke, das passt nicht mehr, lasse ich den Wert kontrollieren und erhöhe die Dosis. Meistens schon bevor ich das Ergebnis habe, das dann bestätigt, dass der Wert gestiegen und dies gerechtfertigt ist. (Dies soll keine allgemeine Empfehlung sein. Es ist nur das für dieses Pferd funktionierende Vorgehen, in Absprache mit dem Tierarzt).
Den Fellwechsel hat Kimbi auch in diesem Jahr vollständig geschafft, wenn auch spät, sowohl begonnen als auch vollendet. Deshalb mache ich mir keine Gedanken mehr. Das ist in ihrem Alter in Ordnung. Im Frühjahr gab es, wie in den vergangenen Jahren, eine Teilschur.
Ich sehe einiges nicht mehr so eng und freue mich über Kimbis Lebensfreude. Wenn ich die Pferde abends zum Füttern rufe, kommen sie alle im Galopp von der Weide, oftmals Kimbi vorne weg in vollem Tempo.

Kimbi und mein Sohn.
Wir haben auch einen Helm dabei.

Nach ihrer Extrapotion