Tagebücher zu Hufrehe, ECS, EMS, und PSSM
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Hufrehetagebuch Oma

04.10.2010, 19:54

Hey,

um Filous eigentlich gesundes Tagebuch nicht durch Omas schlechten Zustand überschatten zu lassen hier nun Omas Tagebuch.
Ich habe keinerlei Erfahrungen mit einem akuten Schub, und erhoffe mir so, dass ihr mir bei der Passiv-Behandlung ( Stehe ja nur als halbwissen-Weitergebender meiner Freundin beiseite und organisiere unterschiedliche Dinge), ein wenig auf die Finger guckt und beratend zur Seite steht.


Nun geht's aber los:


Name: Eigentlich Viola, nun aber nur noch "Oma"
Rasse: Haflinger/Araber
Geboren: äh.... *rechne* 1981 oder 1982
Rehe: Och, in den letzten 14 Jahren bestimmt 7 mal.

Die letzten an die ich mich erinnern kann:
Im Jahr 2004/2005 im Winter einer
Im Jahr 2009/2010 wohl ein nicht erkannter im Winter( Wurde als Kolik vom gefrorenen Gras fressen + Arthrose gedeutet), einer der dann Diagnostiziert wurde im April/Mai und der aktuelle seit gestern Morgen.

Oma gehört eigentlich meiner besten Freundin, die aber bei der Krankenbetreuung ein wenig verhindert ist ( 130 KM, ein Freund und ein Arbeitsplatz um genau zu sein).
Ich springe mit Hilfe der RB und anderer tatkräftiger Unterstützung am Stall als Nothilfe ein um unsere rüstige Rentnerin zu retten. Nicht zu letzt, weil sie die grooooße Liebe meines Ponys ist.


Oma....was weiß ich:

Oma stand, als ich Filou bekam die Sommer über schon immer auf den Paddocks, weil sie Rehepferd war. 2005 ging Oma dann endgültig in Rente, weil ihre Sehnen das geritten werden dann nicht mehr mitmachten. Bis zum Sommer 2009 waren gemütliche Schrittausritte aber noch möglich.
Die Winter über verbrachte Oma mit ganztägigem Weidegenuss in der Herde, bis zum Frühjahr 2009, als sie zusehends von der Herde attackiert wurde.
Danach beschlossen wir, dass wir Oma und Filou gemeinsam auf eine Magerwiese packen.
Ihr seht, daher rührt mein schlechtes gewissen.
Vielleicht hätte ich ahnen sollen, dass man ein gerittenes "junges Pferd" nicht mit einem Rentner vergleichen darf.

Nachdem wir feierten, dass unsere Pferde einen Sommer Magerwiese ohne Rehe überstanden hatten, lag Oma kurz vor Weihnachten 2009 platt auf der Wiese. Mein Herr ganz besorgt über sie gebäugt.

1-9380300bbcc11b9837fc8dd1abc240f3.jpg


Der Tierarzt kam und diagnostizierte eine Kolik ( zu viel gefrorenes Gras gefressen) und schwere Arthrose. Oma bekam Boxenruhe. Durfte nur bei Tauwetter raus. Damals keine typischen Rehesymptome. Die Hufwände wiesen zwar rötliche verfärbungen auf, aber keiner der Hufe war heiß, das Kammfett nicht hart und keine Pulsation fühlbar!

Zum Frühjahr 2010 kam Oma dann wieder mit Filou auf die Wiese.
April/Mai dann Reheschub. Wieder untypisch. Ohne pulsation, keine warmen Hufe. Die Dame lief nur auf einmal wieder bescheiden.

DSCN1001edi.jpg




Oma wurde aufs Paddock verbannt. Ihr gings deutlich besser. Aber sie sah miserabel aus. Abgemagert bis auf die Rippen, aber ein rieesen Kugelbauch. Das reichlich vorhandene Kammfett hängt unförmig auf dem Hals.

Um Oma wieder bei zu füttern hats die RB nur gut gemeint und ihr Mais/Gerste Pellets gefüttert. Neben Müsli, Weizenkleie und Reformin.

Gestern dann der erneute Schub.

Von Oma sind bei allen Schüben nie Röntgenbilder oder Blutbilder erstellt worden. Eine Austestung auf EMS/ Cushing hat nie statt gefunden.

Fortsetzung Folgt

Re: Hufrehetagebuch Oma

05.10.2010, 09:11

Geplant ist jetzt erstmal, dass Oma möglichst schmerzfrei ist.

Dazu ist gestern die Box schon mit Spähnen ausgestreut worden :2daumenhoch:
Desweiteren hab ich gestern mit meiner Freundin vereinbart, dass ich Omas Abendportion zusammen mit Filous Heu wasche. Über den Tag verteilt kann ich leider kein Heu waschen - ab und an arbeite auch ich mal- aber dann werden ihr alt-heu-restbestände gefüttert.

Ich denke, dass das schon mal ein Anfang ist.

Als ich gestern am Stall war, hatte ich das Gefühl als hätte Oma seit Stunden nichts gefuttert. Sie begann schon an der Umrandung ihrer Box zu nagen. Stroh zum mümmeln gab es ja keins mehr.
Und auch als ich Abends dann nochmal da war, mümmelte sie kein Heu, weil keins da war.
Mh, also entweder hatte sie ihre Portion schon auf, weil die Dame die sich in der Abwesenheit meiner Freundin um Oma kümmert schon eher da war, ooooooooder sie hatte nichts mehr bekommen.

Auf eigene Faust wollte ich nicht füttern, also ließ ich es.

Das gespräch mit der RB heute Morgen war dann aufschlussreich.
Jemand bei uns am Hof, der vor knapp 10 Jahren mal ein Rehepferd hatte, betrieb aufklärung. Rehe sei einzig und allein durch Eiweiß ausgelöst worden. Würde man also eiweißarmes Futter füttern, könne man ruhig auch Müsli geben.
Bei einem akuten Reheschub müssen die Pferde ersteinmal entgiften. Dürften also die ersten Tage bei dem Schub gar nichts haben, außer ein Händchen voll Heu.

Ich glaub mein Schwein pfeift.

" Kohlenhydrate? Das wär mir ja ganz neu......"...


Die Oma ist eh schon abgemagert und eine kolikanfällige Dame, dann darf man das doch in dem alternicht noch provozieren.
Gut, dass ich ab heute Abend die Heufütterung in der Hand habe.

Oma hat beim Wiegetermin knapp 420 KG bei einer Größe von 142 gewogen. Gut, da sind natürlich 0 Muskulatur dabei..... aber der Wiegetermin ist Anfang Juli gewesen. Seitdem ist die Oma nochmal weniger geworden.

Hatte überlegt 4- 4,5 KG Heu zu füttern. Meint ihr das wäre so ein guter Richtwert?
Man muss bedenken, dass die den Tag über auch ja hin und wieder Heu bekommt.

Ich mach heute Abend nochmal Fotos.
PS: Nein, erstmal sind keine weiteren Untersuchungen im Bezug auf EMS und ECS geplant.

Re: Hufrehetagebuch Oma

06.10.2010, 20:46

Oma geht's besser. Sie läuft die zwei schritte aus ihrer Box shcon deutlich besser. Und sie wird langsam wieder frech. Bei der Heufüttterung hat sie heute jemanden umgerannt und weggedrängelt. Das ist die Oma, wie wir sie kennen. Hoffentlich geht's ihr bald wieder besser.

Mit meiner Freundin hab ich bezüglich der Tests noch nicht geredet, werds aber versuchen.

Re: Hufrehetagebuch Oma

17.10.2010, 09:25

Oma.....

Oma geht's besser.....eigentlich. Endlich war der Hufschmied da und hat Oma die Hufe bei geraspelt. Hat vorn die Zehen gekürzt. Dadurch fällt Oma einiges leichter. Auf mein Angebot mit den Hufverbänden ist meine Freundin nicht eingegangen.


Außerdem hat sich die Pflegeperson von Oma in die Heuwaschdings eingemischt. Nun wäscht sie Omas Heu, aber nur nach gut dünken. Wenn sie mal nicht so viel Zeit hat, dann liegts eben nur ne halbe Stunde im Wasser. Auch meine Mengenvorgaben werden nicht eingehalten. Ich könnt kotzen, hab mit der Dame ( circa 50 und extrem sturr) gesprochen, aber nö, hat nichts gebracht.
Habs dann gegenüber meiner Freundin angesprochen, die zuckte nur mit den Schultern. Danke auch....

Dann hab ich rausbekommen, dass Oma weitehin eine handvoll Müsli bekommt, damit sie ihre Medis nimmt. Handvoll liegt dabei im Auge des betrachters. Gibt da ja goße und kleine Hände und es gibt Becher. Naja jedenfalls wird wohl morgens immer Müsli mit Weizenkleie angerüht damit Oma Zeel und Traumeel? frisst,.Find ich bescheiden.
Hab mich lautstark beschwert- Oma kanns ja nicht.


Anstatt den Arsch zu bewegenund sich die komischen RüBis zu holen, wird son driet abgesegnet.

Ich hab auch angestrebt Oma das Heu nur noch aus der Heuraufe zu füttern. Is ja nicht so, als hätte sie keine. Wird nicht umgesetzt!



Dann ein nettes Gespräch vom Wochenende:
Während ich also meine Box mistete, sah ich wie meine Freundin Oma eine Möhre gab. Ja, es war nur eine Möhre...... aber ich finde, dass das ziemlichen Symbolcharakter hat. Da wird offensichtlich auf alles was ich sage geschissen.

Im Anschluss daran hab ich mich dann mit ihrem Freund unterhalten, in dessen Kopf nicht rein wollte, dass Pferde kein Kraftfutter brauchen um satt zu werden.
" Aber die muss doch was essen..."

Richtig, Heu bis zum abwinken. Aber die braucht kein Kraftfutter.
Hat er nicht verstanden. Aber ich glaub das ist typisch männliche Problematik. Die meisten dieser Spezies können schließlich auch nicht verstehen, dass man sich als Frau beim Grillen an Salat + Brot satt essen kann und nicht zwangsläufig Fleisch braucht.


Ja, dann steht Oma inzwischen wieder auf ihrem Paddock. Nun sind da ein paar Gras - naja eher unkraut- Hälmchen aus dem Boden gewachsen. Also steht Oma mit Maulkorb auf dem Paddock. Wisst ihr, da wird so pingelig drauf geachtet, aber auf die dämliche Scheiße mit dem Müsli interessiert keinen.

Zu allem Überfluss hat Oma auf dem Paddock nicht mal Heu.

Ich würds gerne ändern, aber ich bin momentan nicht vor 5 am Stall, dann muss ich meinen bewegen, Heu waschen etc. Bis das fertig ist, steht oma schon wieder im Stall.
Hab schon überlegt einfach trockenes Heu zu füttern. Besser als wenn sie nichts bekommt.


Ein Fehler ist mir jedoch unterlaufen. Auf die Frage, ob in melassefreien RüBis nicht auch Getreide drin ist und Getreide doch Kohlenhydrate beinhaltet, konnte ich nicht richtig antworten. Meine Antwort war: Ja, Getreide ist drin. Aber kein Zucker!
Die Schlüssige Argumentation meines Gegenübers: " Dann müsste man doich auch Hafer füttern können, da ist ja auch kein Zucker drin.........."

Richtig. Scheiße.....

Ich wusste es einfach nicht. Und damit hab ich meine Kompetenz einfach kaputt gemacht.

Ich bin so frustriert und beginne zu resignieren.
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