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 Betreff des Beitrags: Hufrehe Tagebuch Luna
BeitragVerfasst: 22.07.2015, 14:13 
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Registriert: 23.03.2015, 09:54
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Hallo zusammen,

hier kommt das Tagebuch meiner zweiten Stute.
Diese Jahr ist irgendwie nicht auf unserer Seite. :weißnich:

Luna ist eine Tinker Stute. 19 Jahre alt. In Irland geboren und als Jährling nach Deutschland gekommen. In meinem Besitz ist sie seit 5 Jahren. Sie ist sehr robust, war nie krank oder hatte irgendwelche Wehwehchen. Außerdem ist sie (wie wahrscheinlich die meisten Tinker) ein absolutes Verlasspferd. Sie macht jeden Mist mit und ist so unglaublich ehrlich. Manchmal glaube ich sie mag Menschen mehr als andere Pferde. Sie die Rangniedrigere von meinen beiden und geht jedem Konflikt gekonnt aus dem Weg.

Ende April 2015 ging Luna lahm. Sie wollte keinen Schritt mehr aus dem Laufstall. Ich dachte "Na super - fettes Hufgeschwür" So eines hatte sie im Winter schon mal und es hat 4 Wochen gedauert bis es raus kam. Nicht schön!
Als es aber immer schlechter wurde hab ich dann doch mal die TÄ kommen lassen. Sie hat abgedrückt aber Luna hat nicht reagiert. Da viel allerdings zum ersten Mal das Wort "Hufrehe". Sie hat 5 Tage Entzündungshemmer bekommen. (Falls das relevant ist, kann ich gerne nachsehen was das genau war)

Danach war es weg. Sie ging ein bisschen fühlig, aber sie hat sich wieder weitestgehend normal bewegt und meine TÄ meinte, dann ist es wahrscheinlich doch nur ein Hufgeschwür das nicht raus kommt. Die Wochen vergingen. Luna lief gut aber es kam auch kein Hufgeschwür zum Vorschein.
Nach 5 Wochen kam dann meine Schmiedin zum regulären Ausschneiden. Sie hat bei Luna nochmal abgedrückt weil sie die Sache ja mitbekommen hatte. Die Sohle an den beiden vorderen Hufen hat extrem nachgegeben. Also so richtig! Nicht wie bei aufgeweichtem Horn sondern so richtig abgesackt... brr... mir ist ganz schlecht geworden. Meiner Schmiedin allerding auch. Sie sofort: Das ist doch Rehe. Sofort TÄ anrufen, runter von der Wiese und weich stellen! Sie macht jetzt nichts, da braucht man ein Röntgenbild.

Ich hab natürlich voll die Krise bekommen! Meine TÄ war im Urlaub. Die Tierärzte die hier bei uns noch so rumschwirren kannst du -sorry- in die Tonne treten. Hufschmiedin meinte, wie das aussieht ist das ein alter Reheschub und soweit kann da im Moment nicht sehr viel mehr passieren. Ich soll die 4 Tage warten bis meine TÄ wieder da ist. Ich hab den restlichen Tag nur geweint weil ich mir Vorwürfe gemacht habe weil ich sie nicht gleich habe röntgen lassen und wir haben sie ja wieder normal bewegt nachdem sie wieder sauber lief.
Bis die TÄ kam musste ich mir allerding noch einen neuen Schmied suchen, weil meine Schmiedin keine Kaltblüter beschlägt. Sie hat gar keine Ausrüstung dafür und sie möchte dass das einer vom alten Schlag macht, der sich mit solchen Riesenfüßen auskennt. Das war erstmal ein Drama. Im Hochsommer einen Schmied finden der sich mit einem Rehepferd beschäftigen will... ähm... nicht gut!
Letztendlich hab ich dann aber einen gefunden der sich bereit erklärt hat.
Am 3.7. war dann endlich die Tierärztin da und hat geröntgt.
Ergebnis: Vorne links minimale Absenkung ansonsten völlig in Ordnung.
Vorne rechts genau die gleiche minimale Absenkung (fast nicht zu sehen) und 7% Rotation
Die Sohle ist bei beiden Hufen 11 mm dick.

Ihr Fazit: Die Absenkung ist bei einem Pferd in Ihrer Gewichtsklasse schon fast als normal anzusehen. Die Rotation ist nicht schön aber kriegen wir wieder hin. Am meisten Sorgen hat ihr die Sohle gemacht.
Wie dick ist denn eine gesunde Sohle? Ich finde 11 mm jetzt nicht gerade wenig!
Sie hat gesagt ich soll sie ganz normal Beschlagen lassen, kein Rehebeschlag. Sie ist sich sicher, dass das so wieder wird, sie braucht nur ein bisschen Unterstützung von unten und es ist wichtig, dass sie sich die Sohle nicht weiter abläuft!

Ich hab 10x nachgefragt ob sie sich da sicher ist und ich nicht jetzt noch mehr kaputt machen will… Aber sie hat gesagt ich soll das so machen und wenn sie schlechter damit läuft, dann können wir was anderes probieren. Ich soll sie anrufen wenn die Eisen drei Tage drauf sind und sie sich dran gewöhnt hat.
Gleich am nächsten Morgen kam der Schmied.
Er hat sich alles angehört und gesagt wenn die TÄ sagt da sollen normale Eisen drauf, dann macht er das so. Ich muss dazu sagen, die Bilder wollte Sie mir mit der Rechnung zukommen lassen, lagen also nicht vor.

Also hat Luna stinknormale Eisen bekommen. Gut gefühlt hab ich mich nicht, aber man ist sich ja auch extrem unsicher. Man liest so viel dass man irgendwann gar nichts mehr weiß.

3 Tage später hab ich die TÄ angerufen. Sie lief sehr, sehr gut und das tut sie bis heute. Die Eisen sind jetzt seit knapp 3 Wochen drauf und es geht ihr Spitze. Sie ist nicht mehr fühlig, sie geht freiwillig enge Wendungen und galoppiert über den Auslauf (das hat sie lange nicht gemacht).

TÄ sagt sie darf sich bewegen so viel sie will und spazieren gehen ist auch auf jeden Fall drin. Das haben wir jetzt letztes Wochenende auch mal gemacht. Es war toll. Und dadurch dass es ihr so gut geht, mache ich mir (momentan) gar nicht so viele Sorgen.
Vielleicht sollte ich das, aber es fällt mir gerade etwas schwer wenn ich sie so fröhlich sehe.
In drei Wochen kommt der Schmied wieder, mal sehen was er sagt.

Das ist der aktuelle Stand.

Ach ja, Ihre Blutwerte waren im Großen und Ganzen okay. Kein ECS. ACTH-Wert war bei 10,3, nur der Insolinwert war leicht erhöht. Das hab ich aber auch noch nicht vorliegen – kommt ebenfalls irgendwann mit der Rechnung. Hat sie mir nur am Telefon durchgegeben.
Ich werde versuchen am Wochenende mal Hufbilder nach Anleitung zu machen.
Kennt ihr das? Die Pferde stehen direkt am Haus aber man kommt irgendwie zu nichts? :haukopf:

Naja, in diesem Sinne noch einen schönen (heißen) Tag :hallo:

_________________
LG
Tanja

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