Steckbrief von RhunaGeschlecht: Stute
Alter: ca. 22 Jahre (geboren 1990)
Rasse: Highland Pony
Fellfarbe: Schimmel
Größe: ca. 140-143 cm
Gewicht: unbekannt, vermutlich zwischen 400-550 kg
Charakter: eher dominant, lange Zeit Leitstute
Haltung: Offenstall (früher mit Weidegang tagsüber, jetzt wenig Gras, siehe Fütterung) in einer Gruppe von 3 Stuten und einem Wallach
Hufe: Barhufe, keine Eisen seit mindestens 10 Jahren oder länger – eine Kronrandverletzung am linken Vorderhuf auf der Innenseite hat sie bereits aus Großbritannien mitgebracht (möglicherweise durch Stacheldraht), die in einem kleine Spalt im Huf wächst und nicht mehr zu „reparieren“ ist.
Fütterung: seit Reheschub 2010 nur Heu und ab und zu mal einen Apfel/Möhre , davor zusätzlich zum Heu Gras von der Weide, inzwischen nur noch kurzes grasen (unter 1 Stunde) oder mit Maulkorb. – Sie darf aber nur unter Aufsicht mit Maulkorb raus, weil sie eine absolute Ausbruchmeisterin ist.
Arbeitspensum: Sehr leichte Arbeit, wird selten mehr als 2-3 mal die Woche geritten.
(Vor-)geschichte:1990 – Rhuna wird in Großbritannien geboren
ca. 1995 - sie wird zu ihrer derzeitigen Besitzerin nach Deutschland importiert
2000 – sie bekommt ein Stutfohlen, das bis heute bei uns lebt und ich als RB reite
irgendwann vor 2006 – erster Reheschub, über den mir nichts bekannt ist
Juli 2010 – erneuter Reheschub, sehr stark – Behandlung mit Medikamenten
jetzt – Reheschub gut überstanden, wird wieder geritten
Verlauf des 2.ten Reheschubs:Als ich sie um Juli 2010 eines Tages sah stand sie merkwürdig da und machte einen ganz apatischen Eindruck. Sie lief sehr lahm und kam kaum vorwärts. Unglücklicherweise waren ihre Hufe sehr lang geworden, unser Hufschmied, der uns jahrelang betreute war unerreichbar (wie sich später herausstellte, war er zu dem Zeitpunkt scheinbar bereits im Gefängnis). Als die Tierärztin kam, wollte Rhuna die vorderen Hufe ungern anheben lassen, stur wie sie war, entlastete sie dennoch ein Hinterbein und stand fast auf 2 Beinen da, während die Tierärztin in der Sohle (vorallem im linken Vorderhuf) rein schnitt, weil sie einen Abszess vermutete. Nach dem sie nichts gefunden hatte, waren wir uns einig, dass es sich um akute Hufrehe handeln musste. Sie ließ uns das Schmerzmitel Metacam (für Pferde, 15 mg/ml Suspension mit Wirkstoff Meloxicam) da, erlaubte nur noch eine Fütterung einer wirklich geringe Heumenge und Wasser und riet zu einem Rehebeschlag. Wir hatten einen Termin bei einem anderen Huforthopäden vereinbart, der glücklicherweise wegen der Dringlichkeit am nächsten Tag kam. Seine Arbeit gefiel mir nicht so wie die des alten Schmiedes und er schien keinen so kompetenten Eindruck zu machen. Aber in erster Linie war es wichtig die Hufe zu kürzen und das tat er. Wir haben auch einen Rehebeschlag verzichtet, da ich es nicht sinnvoll fand eine bereits entzündete Huflederhaut zusätzlich mit Nägeln zu belasten.
Die Tierärztin machte zusätzlich einen Verband um die Hufe, in dem sie die Sohle von unten mit einer alten Jeans „mehrlagig“ abpolsterte und oben mit Tapeband zuklebte. Weil das Metacam keine Verbesserung brachte, beschloss sie nach einer Woche es langsam auszuschleichen und ließ ein anderes Schmerzmittel mit Namen Butasan (320 mg/ml Suspension, Wirkstoff Phenylbutazon) da. Das neue Medikament schlug sehr gut an, es ging Rhuna von Tag zu Tag besser, nach 1-2 Wochen konnten die Verbände ab und wir begannen die Medikamente komplett auszuschleichen. In dem Jahr hatte sie komplettes Grasverbot. Ich hab als sie wieder munterer war angefangen 5-10 Minuten Schritt zu führen, dabei das Traben vermieden, weil es die Hufe angeblich zu sehr belastet. Es war ihr ihr aber erlaubt, wenn sie selber wollte, auf dem weichen Reitplatz Sandboden zu traben/galoppieren. Nach einiger Zeit ging sie gut und wurde wieder geritten, anfangs nur Schritt am langen Zügeln mit Kindern, später wieder ganz normal.
Bilder vom Reheschub (Juli 2010):
(Hufe waren sehr länger als sie aus der Perspektive wirken)
Etwas später nach dem abklingen der akuten Phase: