Dann will ich uns auch mal vorstellen:
Spitzname: Fanny
Geb.: 20. April 2003
Rasse: Isländer - 5 Gängerin
Stockmaß: 1,40 m
Fütterung: Heu + Stroh
Hufbearbeitung: eigentlich Barhufer, derzeit mit "Rehebeschlag"
1.Rehe: April 2007
Die Rehe eine (unendliche) Geschichte:April 2007Fanny ist extrem fett, der Stoffwechsel ist völlig aus der Bahn geworfen, sie beginnt sich ohne Ende zu schubbern obwohl sie keine 'Ekzemveranlagung' hat. Kurz darauf hat sie warme Hufe und geht klamm.
Der Hufschmied kommt schnell zur Diagnose: Hufrehe
Pony wird auf strenge Diät gesetzt d.h. 1-2kg Heu ansonsten nur Stroh.
Wir therapieren mit Blutegeln, kühlen die Hufe so oft es geht mit fließendem kalten Wasser und in der ersten Woche bekam sie Aspirin gegen die Schmerzen. Danach nur noch homöophatische Unterstützung (Traumeel etc.)
2 Monate nach der Rehe wird sie regelmäßig gearbeitet, speckt schön ab und wird angeritten.
Im Spätsommer darf sie nach langsamer Steigerung nur wenige Stunde auf die magere Koppel.
Im darauffolgenden Frühjahr wieder Stallarrest, Spätsommer wieder rationierter Koppelgang.
November 2008Fanny geht etwas klemmig, Hufschmied - wieder leichte Huflederhautentzündung
Mai 2009wir sind schon extrem vorsichtig mit Anweiden, trotzdem geht sie wieder klamm. Und natürlich mal wieder Rehe!
Nach sage und schreibe 3 Monaten war sie wieder fit und ich bin sie wieder geritten. Koppelgang ab da absolut tabu.
Januar 201015. wurde entwurmt, am 18 machten wir einen Tiefschneeausritt und am 20. humpelte Fanny dann plötzlich links vorne. Bis der Hufschmied 5 Tage später kam ging sie mit beiden Vorderbeinen klamm. Und natürlich wieder Rehe, der Hufschmied stelle Überlegungen wegen einer toxischen Rehe an.
Nach vielen Hochs und Tiefs hatte sie dann Mitte Februar eine sehr gute Phase in der sie zwar immer noch vorsichtig ging, aber relativ gut und flüssig lief.
Als sie dann vor 2 Wochen plötzlich wieder begann auf dem linken Vorderbein verstärkt zu lahmen holten wir die Tierärztin die schließlich am 14.4.10 (endlich)
Röntgenbilder machte:
Erklärungen der Tierärztin:Vorne Links ist deutlich mehr betroffen, deshalb auch die starke Lahmheit.
Das Hufbein hat sich schon abgesenkt und ist nicht mehr parallel zur Hufwand, der Knochen selbst hat sich schon verändert (kann man an der Form erkennen) was darauf hindeutet dass sie schon mehrere Schübe hatte und dies jetzt eine chonische Sache ist.
Vorne Rechts nicht ganz so extrem, aber auch hier hat sich das Hufbein abgesenkt und ist nicht mehr parallel zur Hufwand. Außerdem hat sie an beiden Hufen immernoch wesentlich zu lange Zehen, was man live nicht so, auf den Röntgenbildern aber umso deutlicher sehen kann. Genauso ist zwischen Hufbein und Hufsohle wenig Hufsubstanz, sodass es ganz logisch ist, dass sie extrem fühlig geht.
Die TÄ schlägt vor sie zur Schmerzlinderung und um das Hufbein wieder in die richtige Lage zu bringen, vorne mit normalen Eisen + Puffer (Silikon o.ä.) beschlagen zu lassen. Sobald es ihr dann körperlich wieder besser geht sollten wir Ursachenforschung betreiben, da die Hufrehe ja meist nur ein Zeichen ist, dass der Stoffwechsel nicht in Ordnung ist: Die TÄ will dann ein Blutbild machen, Fanny akupunktieren und mit Homöophatie kann man auch einiges machen, da 'normale' Medikamente für Fannys Stoffwechsel jetzt nur Gift sind. Sie sagt auch dass dies jetzt kein akuter Reheschub ist und dass sie nur 1-2x beschlagen werden muss bis alles wieder im Lot ist. Wenn sie dann später irgendwann beim Reiten wieder fühlig gehen sollte kann man es immer noch mit Hufschuhen versuchen.
Freitag (16.4.10) war der
Hufschmied da und hat sie vorne beschlagen. Zuerst wurde an beiden Vorderhufen rigoros die Zehe gekürzt, sieht echt krass aus, aber jetzt kann sie endlich wieder richtig abrollen. Dann kam die Polsterung (geteerte Hanffasern) rein und das Eisen drauf.
Direkt nach dem Beschlag lief sie meiner Meinung nach schon besser als ohne, aber das kann natürlich auch mit am Schmerzmittel liegen.
Der Hufschmied meinte jetzt dass es in den nächsten 3 Tagen nochmal schlechter werden kann, weil sie Eisen + Nägel ja nicht gewöhnt ist usw. aber danach sollte es stetig aufwärts gehen. Trotzdem kann es noch 3 Wochen dauern bis sie wieder klar läuft.
'aktuelle' Bilder (vom 30.3.10):Kammfett 6cm
Kruppe
Diätbox
Donnerstag 22.4.10:Nach dem Beschlag bekam sie 3 Tage Schmerzmittel woraufhin sie sehr gut lief, seit 20.4. ist sie ohne Schmerzmittel und lief die letzten beiden Tage relativ gut, wobei sie sich immer eher einlief.
Heute (22.4.10) lief sie jetzt wieder schlechter und schonte links vorne wieder eher, wobei ich das gefühl hatte dass sie sich einläuft.
Gangbildvideo von heute(22.4.10):So das wars erstmal, ich weiß wir haben im Verlauf der Jahre viele Fehler gemacht, aber jetzt habe/setzte ich mich täglich mit dem Thema Hufrehe/EMS auseinander und bin um einiges schlauer. Ich bin froh mir den Krankeitssermon von der Seele schreiben zu können und endlich mit Gleichgesinnten darüber diskutieren zu können. Außerdem hoffe ich natürlich noch viel von euch lernen zu können und bin für jeden Tipp und Beitrag dankbar.
Jetzt muss ich nur noch die Sache mit der Insulin- und Gluscosewertbestimmung mit der Klinik klären, dann haben wir hoffentlich bald Gewissheit.
Liebe Grüße
Mimo