Fannys Hufrehetagebuch

Wir waren also am 16.04.2013 mit Fanny in der Klinik, bei einer auf Orthodpädie spezialisierten Tierärztin. Die über Hufrehe im Besonderen EMS und Insulinresistenz beim Pferd promoviert hat.

Zuerst hat sie sich Fanny auf hartem Boden vorstellen lassen.
Röntgenbilder gemacht:





-> die so schlecht wie nie zuvor waren! Auf dem Röntgenbild von RV erkennt man, dass sogar schon die Knochen im Fesselgelenk porös werden, durch die Durchblutungsstörungen.

Danach wurde die Lunge abgehört und sie hat uns erstmal von einerm Bronchoskopie abgeraten, da man da wahrscheinlich sowiso nur Schleim sehen würde und keine weiteren Erkenntnisse draus ziehen könnte.
Wir haben uns dann darauf geeinigt ihr erstmal Venti Plus zu geben (fördert ebenfalls die Druchblutung und ist hilfreich gegen die Rehe/ schlechte Durchblutung der Hufe und Beine) und mit dem Rehe"beschlag" kann sie dann auch wieder bewegt werden.

Zur den Blutuntersuchungen musste sie mind. 1 Tag in der Klinik bleiben und da Donnerstag der Klinikschmied kam und einen Spezialbeschlag anfertigen wollte, ließen wir Fanny für 2 Tage da. Sie war ja Gott sei Dank in kompetenten Händen.

Donnerstag kam dann der Rehebeschlag drauf: Die dorsalen Hufwände wurden stark bearbeitet, danach mit einer Art "Gips" umwickelt und dadruch dann unten an der Sohle eine abgerundete Holzplatte festgeschraubt. Somit wird der Huf nicht geschädigt (z.b. durch Nageln), an Sohle unterstützt und die Zehe ruhiggestellt. Durch das Holz ist das ganze relativ "atmungsaktiv" und durch ein Loch an der Außenseite soll alle 3-4 Tage Jodoform Äther eingespritzt werden um die Hufsohle zu desinfizieren.

















gestern kamen dann die Ergebnisse der Blutuntersuchung:

Fanny hat erhebliche EMS Symptome: Schon der "Nüchternzucker" ist zu hoch, nach dem Fressen richtig hoch!
Sie kann jetzt für 4-6 Wochen Metformin bekommen, das wird dann leider bei Pferden unwirksam!
Sie soll täglich 20 min im Schritt evtl. später etwas Trab bewegt werden.

Die genauen Ergebnisse bekommen wir die Tage noch schriftlich.

Es wird mal wieder Zeit zu berichten:



Fanny bekommt 3x täglich in engmaschigen Heunetzen je 1,75 kg gewaschenes und gewogenes Heu.
Außerdem bekam sie für 6 Wochen Metformin mit 1 Hand Equiguard.
Man hatte sich in den letzten Jahren schon so sehr an die kranke, fast schon immobile Fanny gewöhnt, dass es umso schöner ist sie jetzt wieder so zu sehen!
Durch den Beschlag läuft sie wunderbar, flott und besser als zu ihren besten Zeiten. Beim Spazieren gehen rennt sie einem schnell mal davon wenn man als Zweibeiner mal wieder trödelt. Denn 20 Min Schritt Spaziergänge täglich sind das absolute Minimum, seit 2 Wochen haben wir auch wieder begonnen ab und an zum Traben und Galoppieren in den Longierzirkel zu gehen.







Mittlerweile hat sie Alueisen mit Steg drauf, allerdings wieder nicht direkt ins Horn genagelt sonder außen in den Huf Karst.

Fanny war am 4.7.2013 zum Beschlagen in der Klinik. Mein Papa war allein, hat aber alles gut geklappt.
Sie wurde nun "leider" richtig Beschlagen, also ins Horn genagelt. Aber sie läuft 1A da kann man gar nichts sagen und ich bin so froh!
Zuerst war ich nicht so begeistert als mein Papa mit den Neuigkeiten aus der Klinik kam, denn sediert haben sie sie wohl auch noch nachdem sie gezappelt hat! Sie war ja so verschmleimt Anfang des Jahres und der Zahnarzt hatte sich geweigert sie zu sedieren, da er Angst hatte sie kippt ihm weg. Und beim Schmed wird dann einfach mal schnell ne Sedierung reingehauen!
Naja sie hat Gott sei Dank alles gut überstanden, aber als sie sediert war hatte sie dann doch nochmal (durchsichtigen) Nasenausfluss...

Hier die aktuellen Bilder vom Alueisen mit Steg

Es wird mal wieder Zeit für einen Zwischenbericht:

Fanny geht es in letzter Zeit sehr gut, sie läuft klar, hat Spaß an der Bewegung, bockt und tobt auch mit den anderen über den Paddok.



Ab und an löst sich noch etwas Schleim, von der Atmung her ist sie aber wesentlich besser dran als noch im Sommer. Wir waren mittlerweile 2x beim Tierheilpraktiker der ihr Mittel zum Entgiften der Leber und für eine freie Lunge gespritzt hat.

Fanny hat nun wieder neue Eisen. Am 14.12.13 war der erste Termin mit dem neuen Schmied, der nun zu uns in den Stall kommt und wir nicht mehr alle 6 Wochen zum Beschlagen in die Klinik fahren müssen.
Er hat sich sehr viel Mühe gegeben, nach der Vorgeschichte gefragt, alles genau erklärt und geht mit einer Ruhe und Gelassenheit seiner Arbeit nach. Richtig gut! Dadurch dass Fanny sich in der Klinik beim Beschagen total aufgeregt hat, der Schmied nicht der aller geduldigste war und sie dann einfach jedesmal sedieren lies, wars gestern nicht ganz so einfach. Nachdem das "wegzucken" und "nicht auf den Bock wollen" aber gar kein Problem war und einfach anders gelöst wurde, wars für Fanny auch kein Stress und somit wesentlich angenehmer als sonst.
Er meinte allerdings auch, dass er bei der Hornqualität noch ein bisschen warten würde bis man sie wieder reitet und dass sie vorerst wohl nicht wieder auf barhuf umgestellt werden kann.