Tagebücher zu Hufrehe, ECS, EMS, und PSSM
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ettol Shetty braucht Rat

11.04.2015, 11:48

Ihr lieben Fories, ich möchte gern für ettol ein Tagebuch eröffnen und hoffe wir können dieser süßen Shettydame gemeinsam helfen.
ettol steht in meiner Nähe, gehörte einem alten Bauern der mittlerweile verstorben ist , schon zu seinen Lebzeiten hatte sie Hufreheschübe war zu dick wurde nicht bewegt, eine pferdeerfahrene angehörige Familie hat sich gekümmert und vieles mühsam optimiert und in den Griff bekommen.
Derzeitige Situation: ettol steht alleine auf einem grasfreien Paddock ( eine Vermittlung / Vergesellschaftung schlug leider fehl) ich meine sie ist 20 . Derzeitig ist sie seid langem Rehe frei und wird von Kindern seid ein paar Monaten regelmässig wieder bewegt, bespaßt ( ruhiges spazieren reiten) Hufe sehen erst mal gut aus .
Da ich nach einem geeignetem Futter zum auffüttern gefragt wurde, habe ich mir das Mädel erst mal angesehen und war etwas entsetzt. Sie ist stark abgemagert, Rippen deutlich fühlbar, Wirbelsäule schaut heraus, das Fell sieht eigentlich für ein Shetty normal aus , sie haart derzeit ab.Sie macht einen munteren zutraulichen Eindruck.
Ich habe sie erst mal vermessen, die Größe leider vergessen , schätze ca. 1 Meter . Ermitteltes Gewicht 130 kg, dann habe ich die Heuportion gewogen die sie so täglich immer bekommt, sie bekommt 4kg Heu am Tag , leider schlechte Qualität, mehr nicht . Die Familie ( die aber nicht die Erben sind, sondern sich nur kümmern) sehen schon das sie zu dünn ist , daher ja auch die Frage nach Futter, haben aber auch Angst vor einem erneuten Reheschub. Aus Angst vor irgendwelchen Folgen ist sie auch länger nicht entwurmt , soll aber gemacht werden.
Man hat wohl mal einen Cusching Test gemacht der aber kein Ergebnis brachte , trotzdem hat man sie mal mit Praczent antherapiert, es aber wieder abgesetzt. Wiso, weshalb muss ich nochmals genau nachfragen.
Unsere derzeitige Überlegung: entm. Rübenschnitzel sind gekauft, Bierhefe habe ich gespendet und geschrotete Sonnenblumenkerne, welche Mengen würdet ihr empfehlen ? Heumenge beibehalten , waschen leider nicht möglich , kein Wasseranschluß vorhanden. Mal sehen wie sie darauf reagiert und Überzeugungsarbeit leisten um nochmals zu testen im Herbst.
Die finanzielle Situation ist schwierig, ein engmaschiges Testverfahren, denke ich schwierig umzusetzen, viel Überzeugungsarbeit zu leisten.
Antherapieren auf gut Glück , wohl auch keine Lösung, oder ????
Ich brauch da mal Eure Meinungen. Habt ihr Bedenken bei Rübenschnitzel , Bierhefe und Sonnenblumenkerne ?
Ich weis es ist nicht optimal , vielleicht können wir gemeinsam dennoch was tun um die Situation zu verbessern.
Was meint ihr?
Ich versuche noch mehr Infos zusammen zu tragen.

Danke, erstmal !!!

Re: ettol Shetty braucht Rat

11.04.2015, 14:35

Simone,
ich antworte mal hier weil es vermutlich nicht so ein Tagebuch werden wird wie von einem Besitzer selbst. Wünscht du das anderes kannst du es ja verschieben, okay?

Mal als Ansatzpunkt: Mein Anton hat ein Stockmaß von 100 cm bei 160 KG und ist dabei nicht zu schlank.

Also bei 130 Kilo KM (selbst wenn das Pönnchen zu mager ist) sind 4 Kilo Heu m.E. definitiv zu viel.
Weil es zudem ungewaschen ist und die Menge der unstr. Kohlenhydrate somit nicht abschätzbar halte ich eine Fütterung über 2% der Erhaltung (das wären dann 2,6 Kilo Heu, aufgerundet gerne auch 3) besonders in diesem Fall für gefährlich.
Besser wäre es wenn, wie du auch angedacht hast, der Mehrbedarf über Hochkalorisches gedeckt werden kann.
Rüschnis sind ja nun sehr quellfähig weshalb sie im Prinzip bei wenig Menge eine ordentliche Ration darstellen.
Allerdings, und das muss man bei Rüschnis auch bedenken, haben diese einen :weißnich: ca. 1,6 fachen höheren Energiegehalt als Heu was dann bei 100 gr. Rüschnis eine Heureduktion um 160 gr. bedeuten würde.
Heu dient aber aber auch der Fresszeit und somit Beschäftigungszeitverlängerung die somit gegen eine schnelle Rüschnismahlzeit reduziert werden müsste, will man das..... :weißnich:
Daher würde ich die Menge nicht allzu hoch ausfallen lassen um nicht zu wenig Raufutter in der Gesamtration zu haben weshalb ich persönlich nicht mehr als 50-80 gr. verfüttern würde.

Generell sind Rüschnis zwar ein gesundes Zufutter bei EMS/IR-lern, allerdings sollte man auch da immer die Stoffwechselwerte des Pferdes und den Zuckergehalt im Heu kennen um eine vetretbare Gesamtzuckermenge bei Reheleins nicht zu überschreiten.

Bei dem Pony habt ihr aber weder das Eine noch das Andere weshalb man da sehr vorsichtig vorgehen sollte und ein Auffüttern eher über Hochkalorisches wie stab. Reiskleie (die wirkt wirklich Wunder) oder Ölsaaten erfolgen könnte.
Sonnenblumenkerne brauchst du übrigens nicht zu schroten, die werden vom Pferd i.d.R. gut zerkaut, lediglich Leinsaat ist zu klein als das sie beim fressen zermahlen würde.
Da muss man sich Mengenmässig mal vorsichtig herantasten, denn auch hier macht die Menge das Gift und EMS/IR-lern sollte dies nicht in zu hoher Menge gefüttert werden.

Eher ist der Hebel sinnvoll zunächst wohl am allgem. Gesundheitszustand zu verändern wie durch Gabe von Wurmkur oder falls erforderlich weil ein ECS vorliegt über die Prascendtherapie und das Füttern qualitativ hochwertigem Raufutters.
Auch sollte mal ein Pferdedentist auf die Zähne schauen, gibt es da Pathologisches zu beklagen wird man ohne dies zu abzustellen keine Verbesserung egal durch welche Futtermittel auch immer erreichen können.

Warum in der Vergangenheit antherapiert wurde und dies dann wieder eingestellt wurde wäre in der Tat interessant zu wissen, ein neuerliches antherapieren OHNE gesicherte Diagnose bzw. Blutwerte inakzeptabel.

Überhaupt müssen um handlungsfähig zu sein zwingend die Besitzverhältnisse geklärt und auch ein okay zu Therapien bzw. dessen vorangegangehender Diagnostik gegeben sein.
Ich finde es grundsätzlich wirklich toll wenn man sich kümmern möchte.
Das sollte dann allerdings umfassend sowohl finanziell als auch rechtlich abgesichert erfolgen damit die Versorgung und Betreuung sowie eingeleitete Therapien sichergestellt sind und dem Pony nicht mehr Schaden als Hilfe zuteil wird was in der Vergangenheit durch an und absetzen von Prascend im Prinzip schon geschehen ist.

Re: ettol Shetty braucht Rat

11.04.2015, 15:18

Oh, das erinnert mich so an meine Pittel :( .

Bei der habe ich super gute Erfahrung mit dem Holzner-Futter gemacht. Das mochte sie gerne fressen und damit haben wir sie auch wieder etwas runder bekommen. Dies gemischt mit den Holzner-Heucobs.

Auch sie hat bestimmt 4 kg Heu am Tag bekommen, aber eben nicht mehr soviel gefressen und auch nicht mehr so gut verwertet (konnte es nicht gut kauen). Ich wollte trotzdem, dass sie immer was zu fressen liegen hat, wenn sie möchte.

Ich drücke Euch ganz feste die Daumen und finde es super, dass Du Dich mit der anderen Familie kümmerst. Hoffentlich können die Besitzverhältnisse zum Wohle des Ponys geklärt werden.

Re: ettol Shetty braucht Rat

11.04.2015, 15:26

Ergänzend zu Kathis Ausführungen:
zum auffüttern halte ich unmelassierte rüschnis nicht unbedingt für Ideal. Sie nehmen eine relativ große Menge Wasse3r auf und machen quasi mit einem Wasserbauch satt. Besser wäre m.E. nach (ev. zu einer kleinen Menge Rüschnis) die Reiskleie.
Inwiefern ist das Heu schlecht?
Wenn es dem Shetty mit diesem Heu in dieser Menge gut geht und es dieses auch aufessen kann würde ich das eher nicht ändern wollen.

Zu Deinen Beschreibungen muss man sagen:
ein verwurmtes Pferd kann ein sehr schlechtes Fell haben und auch im Fellwechsel gestört sein.Ebenso können Würmer für eine Abmagerung verantwortlich sein.
Ist es allerdings cushing könnt ihr euch im Prinzip alles an Futter sparen, es wird leider nicht helfen....
Diese Pferde verhungern am vollen Futtertrog :(

Von daher sollte also wirklich in Erfahrung gebracht werden ob es damals bereits einen positiven ECS-Test gegeben hat, TA haben ja öfters eine eigene "Interpretation" zum Ergebnis.
.
Dann könnte man in Zusammenarbeit mit dem TA einschleichend antherapieren.Das weitere hat Kathi hinterfragt.

Wurmkur mit einem Monopräparat sollte unbedingt gegeben werden?Vermutlich wäre eine Kotprobe im Vorfeld durchaus sinnvoll.Im 2. Anlöauf gegen würmer sollten dann auch Bandwürmer mit in die Überlegung einfließen.
Die Aussage dass diese nicht gemacht wurde wegen möglicher folgen irritiert mich ein wenig...

Leider ist es so dass dem Nicht-Besitzer die Hände entweder gebunden sind oder er handlungsfreiheit hat.
In einem Erbfall ist das durchaus nicht unproblematisch da sich die Erben ja einen gewinn erhoffen.

Falls da jemand meinen sollte über eine Schlachtung einen Gewinn zu erzielen, dem kannst du ganz getrost entgegensetzen dass bei einem shetty (selbst einem jüngeren) der Schlachtpreis höher ist als ein möglicher Gewinn, der Verkäufer also sogar zuzahlen muss. :(

Das Kämpfen lohnt sich aber in jedem Fall, siehe Pittel.

:daum: Eddi

Re: ettol Shetty braucht Rat

11.04.2015, 16:43

Kurz zur Erklärung , die Verhältnisse sind geklärt, es wird auch abgesprochen , nur über die Notwendigkeit des einen oder anderen besteht denke ich nicht unbedingt immer Einigkeit, aus Unwissenheit, wobei sich schon von allen Seiten gekümmert wird und ermöglicht wird das das Pony da wo es jetzt steht bleiben kann, da hat sie es auch gut.
Ich versuche noch Beteiligte hier her zu locken, mal sehen ob mir das gelingt.
Ich fühle mich nun doch etwas überfordert, das alles immer zu vermitteln.
Mal sehen, Danke erst einmal !!

Re: ettol Shetty braucht Rat

11.04.2015, 17:08

Da ist doch schon mal ein erster guter Schritt vorhanden. :2daumenhoch:

Re: ettol Shetty braucht Rat

11.04.2015, 21:03

Es war immer klar und abgesprochen und eigentlich möchten alle das es dem Pony gut geht ,Rehefrei ist sie seid ein paar Jahren.
Bis aufs Gewicht geht es ihr prima.
Das Holzner Muskelfit frisst sie gern,( hatte davon auch mal eine Probe mitgebracht ,) Sonnenblumenkerne ungeschält nicht so , daher werden die geschrotet unter die Rüschis getestet.
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