Neues Forum, Neues Glück – oder wie sagt man so schön. Also, ich bin Annette, bin 38 und habe zwei Connemaraponies: Gordon (EMS/IR) und Treasure (gesund).
Hier möchte ich jetzt mal ein neues Tagebuch anfangen und eine 'Kurzform' des bisherigen Verlaufs schreiben.
Gordon, Connemarawallach, 16 Jahre alt.
1994 habe ich ihn 1 ½- jährig gekauft und 1997 4-jährig westernmäßig einreiten lassen.
Im Herbst 1999 hatte er mit 6 Jahren seine erste Hufrehe, die mit Aderlass, Entzündungshemmer und Stallruhe behandelt wurde. Zeitgleich begann sein chronischer Husten, den er seitdem trotz Behandlung nie wieder losgeworden ist.
Ich weiß nicht, wann Gordon seinen Specknacken und die Beulen über den Augen und unter dem Kinn zwischen den Kiefern bekommen hat, aber das kann schon so zu der Zeit gewesen sein, so von alten Fotos. Richtig fett war er eigentlich nie. Heute ist er sogar eher mager, bis auf diese Speckstellen eben.
Weidegang war seitdem immer stundenweise morgens und abends vor und nach der Arbeit und sonst Sandpaddock und Heu. Im Winter zum Reiten auch Kraftfutter, Möhren usw.
Mitten im Winter 2004 bekam er seine 2. Rehe. Meine Vermutung ging in Richtung Heulage, da sie eigentlich nie ganz ok war. Diese hatte er wegen dem Husten bekommen, ab diesem neuerlichen Reheschub dann aber doch wieder Heu. Im Anschluss an den Reheschub bekam er zweimal einen Rehebeschlag, ein Dexamethasonhemmtest wurde gemacht, welcher negativ ausfiel, sowie zur Kontrolle von einem anderen TA noch eine ACTH-Bestimmung, die auch negativ ausfiel.
Am Ende des Winters 2006/2007 fiel mir (mal wieder) auf, dass er ohne Grund schwitzt. Also wurde nochmal der ACTH-Wert bestimmt, der wieder negativ war.
Im Frühjahr 2007 – Gordon hatte 3 x tgl. ½ Stunde Weidegang – ging er auf Asphalt zunehmend klammer. Fast nach dem ersten Regenschauer nach langer Trockenheit ging er dann endgültig lahm. Nach 2 Flaschen Metacam und Heparinspritzen (und natürlich Weideverbot) war es relativschnell wieder im Griff. Später zeigte sich eine leichte Reherille im Huf.
Der Insulinwert wurde gemessen und war mit 200,6 um das 10-fache!!! erhöht.
Er bekam daraufhin Magnesium, Zimt und Chromhefe, zeitweise F4F (ich hatte eine Bekannte mit einem EMS-Pferd, die mir zu der Zeit sehr geholfen hat) und ich meldete mich in einem Hufreheforum an und surfte insulinmäßig im Internet herum. Ich ließ ihn 2 x tgl. 5 min grasen (entgegen aller Ratschläge…ich steigerte dies sogar noch auf 2 x 15 min…).
Im Sommer 2007 betrug der neue Insulinwert 21,5 – ich war begeistert - (erlaubt bis 26, hinterher war ich jedoch nicht mehr sicher, ob das Blut nicht zu lange transportiert wurde, bevor es zentrifugiert und eingefroren wurde, seitdem wird dies am Stall gemacht) – 3 Wochen später folgte der nächste Reheschub!!! Seitdem glaube auch ich, dass das mit dem Gras vielleicht keine so gute Idee war…vor Allem, da ich auch noch die Chromhefe auf 1 gr/Tag reduziert hatte (normale Dosis wäre für Gordon ca. 4 bis 5 gr gewesen). Sein Hintern wurde auch immer spitzer. Er bekam also nur noch Heu und Metacam. Und Styrodurpads. Das Ganze sollte mit Akupunktur unterstützt werden, was aber leider die ganze Sache verkomplizierte, da sich eine Einstichstelle am Kronrand infiziert hatte. Unter Metacam eine schlechte Kombination, v.A. wenn man es nicht bemerkt und sich wundert, warum das Pferd nun überhaupt nicht mehr auftreten mag.
Der neuste Insulinwert lag bei 86 (erlaubt bis 26), aber die Probe kam aufgetaut im Labor an…
Röntgenbilder haben zum Glück keine Rotation oder Absenkung gezeigt.
Die Chromhefedosis betrug zu der Zeit 5 gr/Tag, das Heu wurde komplett gewässert, Gordon wurde rasant immer magerer, obwohl er schon vorher nicht fett war (außer der Nacken).
Der neuste Insulinwert im Spätsommer 2007 betrug dann 33 (erlaubt bis 26). Ich fing mit Kwikbeets und Sojaextraktionsschrot an, weil Gordon laut TA „katastrophal“ aussah. Ich fing langsam mit dem Speedi Balancer an (trotz unbekannter Zusammensetzung), außerdem bekam er das Weidemineral von Hippoagil (morgens) und einzeln Bierhefe, Zimt, Chromhefe (spät abends), Magnesium (früh abends), Mangan bzw. Zink im Wechsel (morgens), MSM und Vitamin C.
Im Oktober 2007 war der körperliche Verfall gestoppt, ich fing an, auf der Weide mit ihm einige Ründchen spazieren zu gehen.
Ende November 2007 ist der neuste Insulinwert bei 56 (erlaubt bis 26). Inzwischen bekommt Gordon die Hälfte des Heus trocken. Mit meiner Heuautomatenfütterung geht es nur so. Ich versuche nun doch wieder, jeden Tag mit ihm eine Runde spazieren zu gehen, damit das Insulin besser wird.
Der Manganwert war noch niedriger als beim letzten Mal, obwohl ich es zugefüttert habe.
Im Dezember 2007 habe ich mich das erste mal wieder draufgesetzt, natürlich nur im Schritt.Er bekommt 8 kg Heu, 60 gr Balancer, 150 gr Sojaschrot, 300 gr Rüschnis, 4 gr Chrom, Magnesium, zeitweise auch Mangan (nicht alles gleichzeitig). Und Leinsamen wegen zweier Koliken unbekannten Ursprungs. Mit dem Mangan habe ich schlagartig aufgehört, nachdem beide Pferde plötzlich im Blutbild eine positive Anisozytose hatten.
Kleiner Hustenexkurs: Im Januar 2008 bekam Gordon eine neue Inhaliermaske und inhalierte ab da mit einem MDI-Spacer ein Inhalierspray mit einem bronchienerweiternden Mittel und Kortison. Der folgende Sommer war der erste seit Jahren, an dem ich nicht die Nacht am offenen Wohnzimmerfenster verbringen musste, um aufzupassen, dass er keinen Erstickungsanfall bekommt. Inzwischen (Winter 2008/2009) haben wir den Husten mit einer Minimalinhalierdosis offensichtlich gut im Griff, etwas, was ich seit Jahren nicht mehr zu hoffen gewagt habe.
Neuste Blutuntersuchungen bestätigen einen schon länger währenden Zink- und Magnesiummangel. Der neuste Insulinwert liegt bei 34,9, Treasure wurde als Referenzpferd mal mitgetestet und mit <4,5 gemessen.
Im April 2008 fällt so langsam auf, dass er wieder katastrophal aussieht. Wie ein afrikanischer Straßengaul – aber mit Specknacken. Der TA will immer noch, dass ich Öl füttere, aber ich will nicht so recht…er meinte, er glaubt mir erst, dass das für ein IR-Pferd nichts ist, wenn ich ihm einen Beweis liefere. Tagelanges rumsuchen ergab zumindest Ergebnisse aus der Mäuseforschung, seitdem war aber immer ein anderer TA aus der Praxis hier, so dass ich meine „Beute“ bisher nicht zeigen konnte.
Der neuste Insulinwert von Mai 2008 liegt bei 5,8 (Treasure wieder <4,5), woraufhin ich die Chromhefedosis weiter senkte auf inzwischen nur noch 2 gr/Tag.
Seit Juni 2008 bekommt er neben Rüschnis und Sojaschrot tgl. 70 gr geschroteten Leinsamen, ein weiteres Ergebnis aus meiner „Ölforschung“, um dieses dürre Etwas insulinneutral aufzufüttern.
Der neuste Insulinwert von September 2008 liegt wieder bei 8 (erlaubt bis 26). Leider sind auch die Leberwerte erhöht. Dafür hat er eine Leberegelwurmkur bekommen (Treasure auch), die Chromhefe habe ich komplett abgesetzt und er hat eine Dose Rascave Heparen bekommen.
Dezember 2008:
Derzeitige Fütterung: 6 x 1,5 kg Heu (=9 kg), 1 Hand Kwikbeets, 1 Hand Heucobs, Wiesenkräuter, Bierhefe, Magnesium 1 x pro Woche: Balancer (bis der Sack alle ist), Leinsamen geschrotet, Hippoagil Weidemineral
Bewegung mindestens jeden 2. Tag (im Wechseln mit Treasure), jetzt im Urlaub (fast) jeden Tag eine Stunde im Gelände.
Nachdem Gordon jetzt immer so ausgemergelt aussah, ist er jetzt wieder „schöner“ geworden. Allerdings auch der Nacken, es sei denn, das Winterfell täuscht so. Die Augenbeulen ist er nie losgeworden, egal wie dünn er zwischendurch war.
Morgen kommt Schnulli und macht neue Fotos. Im Januar ist dann wieder ein Insulintest geplant + Leberwerte und Mineralstoffe.
Achja, die Hufe werden seit 2 Jahren nach NHC bearbeitet.
So, das wars erst mal für heute, ich hoffe, es ist nicht zu wirr.
Ach ja, seit einer Woche trinken ich und die Ponies Jiaogulantee für ewige Gesundheit und gute Durchblutung der Hufe.
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