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 Betreff des Beitrags: ECS Tagebuch Fagri
BeitragVerfasst: 28.10.2011, 22:41 
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6.4.11.jpg


Das ist mein 21-jähriger Isländer FAGRI. Dies Bild ist vom April 2011.
Hier sieht man, dass er sehr langes Winterfell hat, was er auch in den folgenden Monaten nicht abwarf. Das Fell wurde immer krauser, stellenweise lockig und der Verdacht auf ECS wurde stärker.
Per ACTH-Test wurde dann wirklich Cushing festgestellt.
Mein Tierarzt verordnete ihm corticosal von der Fa.navalis. Er wollte ihn erst einmal schonender behandeln, dazu bekam er Mariendistelsamen, gemahlen.
Leider war das Zeitverschwendung, es schlug nicht an. :weißnich:

In meiner Ratlosigkeit wendete ich mich dann hier an dieses Forum, wo ich sehr viele Informationen fand und auch die Adresse für das Prascend bekam.

Nach 1 Woche kam dieses Mittel aus England an und nun bekommt Fagri genau seit 1 Woche täglich 1/2 Tablette. Nach 1 weiteren Woche werde ich dann auf eine ganze erhöhen und bei dieser Dosis bleiben. Ich hoffe, es schlägt an.
Ich werde demnächst mehr berichten und den Verlauf der Behandlung hier festhalten.
Viele Grüße
Regina

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 Betreff des Beitrags: Re: ECS Tagebuch Fagri
BeitragVerfasst: 04.11.2011, 11:32 
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Hier stelle ich erst einmal Daten von meinem Isländer Fagri ein.

Fagri wurde 1989 in Island geboren.
Ich kaufte ihn 2002, weil mein Fifidl (l965 geboren) mit 37 Jahren zwar noch für gemütliche Ritte einzusetzen war, aber so langsam in den Ruhestand gehen sollte.

Beide Isländer standen dann im Garten hinter unserem Haus und hatten dort einen Offenstall mit Paddock. Es war mein Kindertraum, den ich mir damit erfüllte.
Inzwischen ist Fifidl im Alter von 45 Jahren gestorben, und Fagri steht nun allein. Er hat viel Familien-Anschluß, aber ich bekam langsam ein schlechtes Gewissen, dass er keinen Kumpel hat.
Versuchsweise stellte ich ihn im April 11 dann mal 4 Wochen auf einen Reiterhof, wo er Pferdegesellschaft und viel Umtrieb hatte. Aber Fagri wirkte so, als ob ihm die anderen Pferde gleichgültig waren.

Als ich ihn dann die ca. 8 km wieder heimritt, war es für mich überzeugend, dass ihm sein gewohntes Zuhause lieber war, als alle Pferdegesellschaft dort auf dem Reiterhof. Er war auf den letzten Kilometern kaum noch zu halten. Am liebsten hätte er die Luftlinie nach Hause über alle Straßen hinweg genommen. Nun steht er also seit Anfang des Jahres allein und er scheint wirklich nicht darunter zu leiden.

Als ich Fagri damals übernahm hatte er Ekzem und Heuallergie mit einem fürchterlichen Husten. Beides war mir kein Problem. Die Ekzem-Behandlung war ich von Fifidl gewohnt und bekam sie vor allem mit der Ekzemer-Decke gut in Griff, und der Husten war nach 4 Wochen weg, was schon allein der Höhenlage hier in 825 m Höhe zu verdanken ist. Aber einige Mittelchen halfen wahrscheinlich auch noch. Obwohl ich das Heu immer einweiche, reagiert er ganz empfindlich auf Schimmel, den ich leider nicht immer gleich entdecke. So rotzelt er immer wieder mal aus der Nase und mitunter muß er dann auch wieder husten, woraufhin ich den Ballen Heu immer wegnehme.

Fagri ist ein sehr gehwilliges Pferd (5-Gänger), hat einen fleißigen Schritt, mit dem auf die Dauer auf Ausritten kein Großpferd mithält und besonders liebe ich den Trab, den man auf ihm -dank seiner guten Rückenlänge- weich aussitzen kann. Er ist im Gelände total unerschrocken und zuverlässig.
Charakterlich hat er keine Untugenden, leider zeigt er aber wenig Zuneigung zum Menschen. Ich sage immer, wenn es unter Pferden Authisten gibt, dann ist er einer. Schmusen ist gar nicht drin. Darin ist er das Gegenteil von Fifidl.

Dann passierte ein Unglück: nach dem Wälzen auf der Weide war er zu dicht an die Stromlitze gekommen -zum Glück da grad ohne Strom- und verwickelte sein Vorderbein darin. Er geriet in Panik, zerriss das Elektroband und raste davon. Sein Vorderbein zeigte zwar keine Wunde, aber es war lange geschwollen und lahmte, so dass er lange stehen musste. Das war vor etwa 4 Jahren. In der Zwischenzeit konnte ich ihn wieder gut reiten.
2010 begann er dann deutlich zu lahmen, aber nicht nur an diesem verletzten Bein. Es war ein Hufrehe, die er nach viel Kühlung mit Gelpads aus dem Gefrierschrank bald überstanden hatte.

Aber immer öfter stolperte er, in allen Gangarten. Nachdem ich einige Male von ihm aber auch mit ihm gestürzt war, was mir einen Sehnenabriß am Bein und ein anderes Mal einen Rippenbruch bescherte, wurde für mich das Reiten immer unsicherer. In meinem Alter reitet dann auch die Angst mit.

Ich ließ 2x einen Osteopathen kommen, der meinte, Fagri brauche eine Zahnbehandlung,sein Zungenband sei total verkrampft. Der Rücken und die Beine waren in Ordnung.

Also wurden Fagris Zähne behandelt, 1 Zahn bremste die Verschiebung von rechts nach links, so dass dieser abgeschliffen werden musste, aber sonst war alles ok.

Das Stolpern aber blieb.

Im letzten Sommer 2010 bemerkte ich, dass er das Winterfell nicht ganz abwarf. Es blieben Stellen mit langem Haar zurück, vor allem am Bauch. Als Rappe war er mehr braun als schwarz.
Im letzten Winter 2010/2011 wuchsen seine Haare fast 10 cm lang, die er nur sehr langsam und stellenweise gar nicht abwarf. Siehe 1.Foto ganz oben!
Er schwitzt schon im Stehen, nach dem Longieren ist er völlig durchnäßt.
Zur Zeit wird er nicht geritten, tagsüber steht er auf einer mageren Wiese, von der er nicht so dick sein kann wie er es ist. Für die Nacht bekommt er etwas Heu und Stroh. Täglich 1/2 Becher Wiesencobs + Balance-Mineralien + versch.Kräuter, alles eingeweicht.

Seit Mitte Oktober 2011 bekommt er nun täglich 0,5 mg Prascend, das ich langsam erhöhen werde. Ich erhoffe mir für ihn, dass er sich wieder wohler fühlt, nicht mehr so schwitzt und so schnell ausßer Atem kommt und dass er wieder reitbar wird, damit er nicht mehr so dick ist.

Demnächst stelle ich hier noch Bilder ein.

Vorerst viele Grüße
Regina

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 Betreff des Beitrags: Re: ECS Tagebuch Fagri
BeitragVerfasst: 09.11.2011, 23:37 
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IMG_7191.JPG
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Cushing30.9.11.jpg


Hier sind noch ergänzende Bilder zu Fagris Cushing-Problemen, vom Oktober 2011.

Eigentlich ist er ein Sommer-Rappe, aber jetzt ist er überwiegend braun. Das Winterfell vom vorigen Winter steht noch überwiegend.

Er scheuert sich immer noch sehr. obwohl es wohl kaum noch Kriebelfliegen gibt. Aber langsam kommen neue Haare nach an den abgeschubberten Partien.

Ich gebe ihm seit ca.3 Wochen täglich 1/2 Tbl. Prascend. Wie merke ich, ob das zu wenig ist? Wenn ich ihm demnächst 1 ganze Tbl. gebe, wie merke ich, ob das zu viel ist? Woran merkt man überhaupt, ob die Tablette wirkt?

Viele Grüße
Regina

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 Betreff des Beitrags: Re: ECS Tagebuch Fagri
BeitragVerfasst: 11.11.2011, 23:35 
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Wie es aussieht, zeigt Fagri leichte wesensmäßige Veränderungen :
Er zeigt an allem mehr Interesse.
Beim Longieren und bei der Bodenarbeit ist er ganz konzentriert bei der Sache.
Er trinkt nicht mehr ganz so viel, das kann aber auch an der Jahreszeit liegen.
Am Fell merke ich noch keine Veränderung.

Ich gebe ihm immer noch 0,5 mg Prascent.

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 Betreff des Beitrags: Re: ECS Tagebuch Fagri
BeitragVerfasst: 22.11.2011, 23:09 
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Seit 2 Tagen gebe ich Fagri 0,75 statt 0,5 mg Prascend.

Seit 3 Wochen hustet er fürchterlich, vor allem nach einem leichten Trab beim Longieren. Das kann auch am Heu liegen, denke ich. Es riecht zwar gut und ich weiche es ja auch ein, aber Fagri reagierte schon immer auf die winzigste Menge Schimmel.

Seine kahlen Stellen an Mähne und Hinterteil wachsen nur sehr langsam mit Fell wieder zu. An diesen Stellen sind viele Schuppen und es scheint ihn auch noch zu jucken.
Reiten mag ich ihn noch nicht, denn ab und zu stolpert er immer noch.

Ich hoffe sehr, dass Prascend noch positiver wirkt !

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 Betreff des Beitrags: Re: ECS Tagebuch Fagri
BeitragVerfasst: 20.02.2012, 23:43 
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Hallo seit langer Zeit mal wieder! Aber ich wollte auch erst mal beobachten und sehen, wie bei Fagri Prascent nach längerer Einnahme wirkt.

Hier sind 2 neue aktuelle Fotos unten. Das Fell sieht immer noch sehr "unordentlich" aus, lässt sich kaum kämmen oder bürsten, aber es ist nicht mehr ganz so lang wie im vorigen Winter.
Unterhalb des Mähnenkamms habe ich auf beiden Seiten mit der Schere die Masse Haare abgeschnitten, damit er nicht mehr so schwitzt. Das andere Haar habe ich ihm gelassen, weil wir hier in 825 m Höhe längere Zeit -18° hatten. Da brauchte er das.

Ich gebe ihm immer noch 0,75 mg Prascent, womit er gut eingestellt zu sein scheint. Er ist munter, aufgeschlossen, macht gern Bodenarbeit, beim Longieren zeigt er viel "Lebensfreude" am Anfang, danach läuft er sehr brav, - und er schwitzt nicht mehr so sehr.

Er bekommt pro Tag 3 x 2 dicke Lagen eingeweichtes Heu vom Kleinballen, und 1 x eine Schüssel mit eingeweichten Wiesencobs und 1 Handvoll PavoLiga (Mineralien u. Vitamine), 1 Handvoll Kwikbeet, 1 kl.Becher Bierhefe und 1 kl. Becher Schwarzkümmel. In dieses Müsli tue ich auch die Prascent-Tablette, die er scheinbar gar nicht bemerkt, denn er frißt die Schale bis zum letzten Krümel aus. - Als Belohnung gebe ich ihm hartes Brot.

Ich bin nun gespannt, wie er im Frühjahr abhaart.

Aber ein dickes Problem habe ich nun doch noch: er knickt immer noch ab und zu im Vorderbein ein. Wenn ich drauf sitze, stürzen wir beide.
Auf diese Weise habe ich mir schon 2 Rippen gebrochen, ein anderes Mal ist eine Sehne im Unterschenkel gerissen, die anderen Male kam ich mit Abschürfungen und Blutergüssen davon.
Aber so langsam kann ich mir solche Stürze nicht mehr leisten (bin 70 Jahre alt) und so habe ich -ich mag´s kaum sagen bzw. schreiben- die "Endlösung" für Fagri im Sinn.

Dazu kommt noch seine Heuallergie und das Sommerekzem.

Und wenn ich ihn putze oder streichle fühle ich mich nun richtig elend und komme mir als Verräter vor, mit meinem "Endlösungs"-Hintergedanken. Aber dann denke ich wieder, ich muß hart und vernünftig sein. Es ist wirklich schwer für mich!

Ich weiß, mir kann da keiner wirkich helfen, aber ich hätte doch gern eine Meinung von Euch dazu. Danke im voraus!

Dateianhang:
Fagri2.jpg
Dateianhang:
Fagri1.jpg

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