18.10.2005So, nun fange ich mal an mit dem Tagebuch meines Ponys.
Für alle neuen interessierten Leser sind hier nochmal meine Anfangstexte aus dem anderen Thread:
5.10.:
Hallo,
ich bin ganz neu hier (durch daddel, danke!) und ich bin wirklich erstaunt, wie vielfältig dieses forum ist!
Ich habe mich hier schon in vielen Artikeln schlaugelesen.
Heute habe ich das Ergebnis der Blutprobe meines 31jährigen Ponywallachs bekommen: Er hat Cushing und ich bin froh darüber.
WIESO??
Weil ich jetzt endlich weiß, was er hat...
Zwei TÄ lagen falsch. Es wurde erst vermutet, er hätte eine Zahnentzündung. Laut Röntgenbild sah es auch tatsächlich danach aus, aber es hat keiner von den TÄ mal richtig ins Maul geschaut.
Mir wurde geraten, das Pferd in eine Klinik zu bringen, um den Zahn herausoperieren zu lassen.
Ich bin sehr froh, daß ich es nicht getan habe, sondern stattdessen eine dritte TÄ zu Rate gezogen habe...
Diese TÄ hat mein Pony früher schon behandelt, als ich noch in ihrem Einzugsgebiet gewohnt habe. Nach einer Sedierung schaute sie sich sehr gründlich das Maul an und erschrak:
Mein "Mischko" hat an mehreren Stellen z.T. großflächige Schleimhautveränderungen, von deneneinige schon nekrotisch sind...Aufgrund seiner Probleme (dick geschwollene Backe, Schmerzen),seines äußeren Erscheinungsbildes und meinen Schilderungen schloß meine TÄ sofort auf Cushing :Er nimmt seit Monaten ab, obwohl alle Wurmkuren gemacht sind, ein Blutbild (o.B.)erstellt wurde, er mit dem energiereichsten futter vollgestopft wird; er hat viel Muskulatur abgebaut, hat ab und zu "senile Anwandlungen", ist in der Rangfolge abgefallen, hat schon seit Wochen dichtes Winterfell.....usw.
Ein paar Tage nach der "Maulbehandlung" leiteten wir gleich die Blutuntersuchung ein, mit dem heutigen positven Ergebnis.
Ich habe vorhin gleich bei
http://www.medicijnen.nl versucht, Permax zu bestellen, ich weiß aber noch nicht so genau, ob es geklappt hat.
Morgen besorge ich mir dann noch entsprechendes Rezept und dann kann endlich bald die Behandlung losgehen...
Wie lange dauert es denn wohl, bis man sehen kann, ob die Behandlung anschlägt? Also wann kann ich mit einer Gewichtszunahme rechnen?
Ich habe etwas angst vorm kalten Winter, er soll doch wieder "speckig" werder wie eh und je!
Viele Grüße,
ich werde weiterhin berichten,
Han
P.S.: Zusatz vom 3.12.2005:
Ich hatte noch gar nicht erwähnt, wann die Geschichte mit Mischko losging.
Es begann Ende Juli 2005, als er zum ersten Mal die dick geschwollene Backe hatte. Nach Antibiotika- und Cortison-Gaben waren Schmerzen und Schwellung dann nach einer Woche verschwunden.
Nach nicht einmal sechs Wochen war die Schwellung dann an exakt gleicher Stelle wieder da. Ich gab wieder schmerz- und abschwellende Mittel, zusätzlich ein anderes Antibiotikum. Außerdem schmierte ich Zugsalbe auf die Schwellung, falls es doch ein Abszess eines Zahns sein sollte.
Als sich nach drei Wochen keine Besserung einstellte, fuhr ich in die Klinik zum Röntgen. Laut Rö-Bild erschien es dann tatsächlich so, als ob der M3 im rechten Oberkiefer zu lang heruntergewachsen war. Ich sollte einen OP-Termin in Telgte vereinbaren, doch der TA, mit dem ich telefonierte, riet von der OP ab.
Ich war dann völlig ratlos und wußte nicht mehr weiter, bis ich dann aus lauter Verzweifelung eben meine "alte" TÄ anrief und ihr alles erzählte.
Am 1.9.05 kam sie dann zu mir und untersuchte Mischko. Und landete den Volltreffer mit dem V.a. Cushing. (VIELEN DANK DAFÜR!!!!!)
6.10:
Hallo,
ja stimmt, ist eine gute Idee, so eine Art Tagebuch zu führen. Ich werde Euch auf dem Laufenden halten.
Morgen werde ich die ersten Tabletten aus der Apotheke holen. Erstmal "deutsche", damit ich schon mal mit der Therapie beginnen kann. Bis die Permax aus Holland da sind, dauert mir zu lange. Jetzt, da ich weiß, was Mischko hat, will ich auch endlich behandeln!
Meine TÄ hat mir einen Behandlungsplan erstellt, nachdem er 1,5 Wochen lang 1/8 Tablette bekommt, danach 1,5 Wochen 1/4 Tablette und dann 4 Wochen lang 1/2 Tablette. Das ganze 1x täglich und immer morgens (die 0,25er).
o, und am 10.10. schrieb ich dies hier:
So, Ihr Lieben,
dann fange ich mal langsam mit Mischkos "Cushing-Tagebuch" an.
Mischko bekommt seit drei Tagen 1/8 Tbl. Parkotil.
Er scheint keine Probleme zu haben.
Seit mehreren Tagen ist bloß ein weiteres "Cushing-Symptom" dazu gekommen: Er trinkt mehr als sonst und uriniert entsprechend mehr.
(nein, das bilde ich mir jetzt nicht nur ein; er setzt seinen Stall über nacht quasi unter Wasser; und das ist neu)
Außerdem hat er gestern Nacht leicht geschwitzt. (Nebenwirkung? Wetter? "normales" Cushing-Symptom?)
Gestern mochte er nicht richtig fressen, was aber auch an den Wunden in seinem Maul liegen kann. Heute geht es ihm wieder besser.
Ich habe erneut mit meiner TÄ telefoniert. Sie empfiehlt 10 Tage ein Antibiotikum und zusätzlich über drei, vier Tage einen Entzündungshemmer zu verabreichen.
Damit geht es dann morgen los.
Leider sieht es noch gar nicht besser aus mit Mischko.
Er nimmt brav seine tägliche Tablette, immer lecker in ein Stück Banane gedrückte; aber seine Backe macht ihm noch seehr zu schaffen...
Er bekommt gerade ein Antiobiotikum und ein abschwellendes Mittel, zusätzlich spüle ich ihm mehrmals tgl. das Maul mit Kamillentee und schmiere seine Backe mit Tonerde ein.
Langsam glaube ich nicht mehr, daß es sich bei den Schleimhautläsionen um "Cushing-Symptome" handelt, aber im Grunde ist es ja auch egal...sie sind da und müssen behandelt werden...
Ich werde mich aber auf jeden Fall mal mit H. Pilartz in Verbindung setzen.
In ein paar Tagen soll ich mit meiner TÄ telefonieren und gegen Ende der Woche kommt sie nochmal her, um einen Kontrollblick in seinen Mund zu werfen. Davor habe ich jetzt schon angst...;(