Hallo Ihr Lieben!
In der entsprechenden Rubrik habe ich mich/ uns schon vorgestellt, aber der Vollständigkeit halber auch hier nochmal kurz:
Ich bin Christiane, 33 Jahre alt, und wohne im schönen Bayern.
Mein Pferd heißt Bajjal, ist ein Araberwallach und 1991 geboren.
Bekommen habe ich ihn 1993, also vor fast 20 Jahren.
Eine lange Zeit, die wir schon zusammen haben durften; wir haben viel miteinander erlebt und mussten uns am Anfang ganz schön zusammenraufen; schließlich waren wir beide sehr jung und unerfahren
Vor ein paar Wochen, Anfang Oktober, habe ich den Stall gewechselt.
Wie das bei so einer Umstellung oft ist, gab es kleinere Verletzungen und ein vertretenes Fesselgelenk, weswegen die (für mich neue) Tierärztin ein paar Mal da war.
Letzte Woche, bei ihrem ersten Besuch, schaute sie sich meinen Dicken aufmerksam an und schlug mir vor, ihn doch mal auf Cushing testen zu lassen.
Ich bin aus allen Wolken gefallen, er hatte doch keine Symptome!!!
Noch nie Hufrehe... okay, ein bisschen Probleme mit dem Fellwechsel, ab und zu ein Hufabszess.... aber das hatte er schon immer, seit ich ihn habe!
Reines Bauchgefühl, meinte die TÄ - also habe ich dem Test natürlich zugestimmt.
Das Ergebnis haben wir gestern bekommen: ACTH 1.440!!!
Gestern Abend noch kam sie und hat mir Prascend vorbeigebracht; davon bekommt er jetzt am Anfang 1/8 Tablette, was langsam auf 1/2 Tablette gesteigert werden soll; in 8 Wochen dann nochmal ACTH-Kontrolle.
Jetzt fühle ich mich völlig überfahren, stehe vor einem Dschungel an Informationen und Meinungen und bin froh, dass ich anscheinend per Zufall an eine auf diesem Gebiet sehr kompetente Tierärztin gestoßen bin.
Ich bin ihr sehr dankbar, dass sie das ECS erkannt hat, und auch, dass sie das Prascend zum Selbstkostenpreis abgibt.
Symptome:Bei Bajjal treffen zu:
+ dickes, langes Winterfell
+ Probleme beim Fellwechsel, Fellwechsel im Frühjahr verzögert
+ Anfälligkeit für Hautpilz, Scheuern, Mauke etc.
+ ständiger Gurtdruck, v.a. während des Fellwechsels
+ schnelles und starkes Schwitzen bei der Arbeit
+ Neigung zu Strahlfäule
+ öfter Hufabszesse
+ vor Jahren mal leicht verbreiterte weiße Linie vorne bds. (hat sich wieder gegeben)
+ schlechte Bemuskelung (arabertypisch?)
+ Probleme mit Sehnen und Gelenken
Was ÜBERHAUPT NICHT zutrifft:
- Fettleibigkeit/ Abmagerung
- Hufrehe
- Durchfälle, Kotwasser
- Futterverweigerung
- Kolikneigung (eine in 20 Jahren!)
- übermäßiger Durst, häufiges Wasserlassen
- Muskelzittern, Ataxie, Ohnmacht
- Infektanfälligkeit (noch nie!)
- Augenprobleme
- Fettpolster über den Augen
- Apathie
Das Komische ist: alle zutreffenden Symptome hat er schon, seit er ein Jungpferd ist.
Es hat sich nichts verschlechtert, deshalb hätte ich niemals an ECS gedacht!
Aber wer weiß, wie lange die Krankheit schon unerkannt in ihm ist
Haltung/Fütterung:Bajjal stand fast sein ganzes Leben lang im Offenstall.
Außer Gras, Heu und im Winter Heulage hat er bisher kaum Zusatzfutter bekommen; im alten Stall hatte er 24 Stunden tgl. Zugang zu einer (wenig bewachsenen) riesigen Hangweide.
Seit Anfang Oktober steht er in einem Offenstall mit stundenweisem Weidegang.
Er bekommt Heu fast nach Belieben (3x tgl.).
Dazu täglich 1 Liter Agrobs HorseAlpin Senior oder Agrobs Struktur-Mash.
Außerdem 20-30 ml Mobifor Ultra.
Sonstige Besonderheiten:Bajjal hat seit einigen Jahren Spat an beiden Hinterbeinen; vor ca. 2 Jahren wurden die Gelenke mal punktiert und Cortison injiziert, daraufhin Besserung für längere Zeit.
Leider wurde er schon seit längerem nicht viel bewegt.
Momentan geht er sehr steif, die TÄ vermutet, dass er sich in der neuen Gruppe vielleicht nachts noch nicht hinlegen darf.
Dazu kommt eine alte Verletzung am linken Hinterbein; vor etwa 10 Jahren hatte es ihn schwer erwischt, er musste lange Zeit ruhig stehen und wurde auch operiert.
Geblieben ist eine Verknöcherung oberhalb des Krongelenks, ähnlich einer Schale.
Wenn er darf, dann schont er das Bein seitdem ein bisschen, indem er z.B. beim Schulterherein nicht gerne untertritt.
Es beeinträchtigt ihn aber nicht weiter, keine Lahmheit von diesem Bereich ausgehend.
Als Fohlen hatte er richtig aufgerollte Hufe, die Hufpflege wurde in seinen ersten 2 Lebensjahren sträflich vernachlässigt.
Als ich ihn bekommen habe, haben wir das nach und nach so weit wie möglich korrigiert, aber eine Fehlstellung ist geblieben.
So weit es ging ließ ich ihn barfuß laufen; einige Zeit war er während des Sommers vorne beschlagen.
Seit etwa 7 Jahren hat er ganzjährig vorne Eisen, weil er mehrmals einen Hufabszess hatte und sehr fühlig ging.
Hinten war er immer barfuß.
Er wurde mit 4 Jahren von mir selbst angeritten.
Ich habe sein Leben lang darauf geachtet, dass er gut geritten und ordentlich gymnastiziert wird.
Viel arbeiten musste er nie, er wurde freizeitmäßig auf dem Platz und im Gelände geritten.
Ab und zu mal ein Reitkurs, ein Wanderritt...