Antons Tagebuch

Nach so viel Blödsinn wie wir hier gemacht haben jetzt mal ein Ernsthaftes Bild von Anton nach 4 Wochen Heuwaschdiät ....

Ich fürchte das unsere Pferde, wenn sie Wyoming von Wommilein kennenlernen würden, eine Selbsthilfegruppe wegen Gurkenfütternden bösen Frauchens und gemeinsamen Übergebens gründen würden. Scheibchenweise, hauchdünn geschnitten haben sie die erste Gurke in ihrem Leben gegessen, ganz brav, so nach dem Motto: Wenn ich den Ekel nicht zeige und es esse gibts bestimmt was Leckeres zum Nachtisch. Als ich mutig wurde und es im Stück angeboten habe wars aber mit dem Anstand vorbei. Sie hatten so geschlossene Mäulchen wie der grüne Grinsesmilie hier , da ging nichts rein, allenfalls hätte ich damit ihre Zähne von aussen putzen können
Ich habe ihnen heute abend eine homöopathische Dosis Gurke ins Futter gerieben um sie nochmals an den supertollen, saftigen Kalorienreduzierten Snack zu gewöhnen, sie haben es mitgefuttert. Ziel ist das ich mal statt Möhre Gurke als Saftfutter anbieten kann weil diese ja deutlich verträglicher bei dem EMS und der IR ist.

Es geht Anton irgendwie nicht so gut, er frisst deutlich verlangsamt, an hingehaltenem Heu schnüffelt er nur und vergräbt es wenn man es auf den Boden legt.
Sein gewaschenes Heu aus dem Netz hat er die letzten Tage nicht mehr gierig rausgerupft sondern Halmweise, heute morgen ist er nach einem kurzen Gastspiel am Netz in den Stall zum schlafen gegangen. Insgesamt hat er auffällig viele Ruhepausen gegenüber Hermine die auf der Hausweide allein hin und herwuselt.
Obwohl Anton schon vor drei Wochen Winterfell geschoben hat und schon recht plüschig aussieht sollte er als Pferd trotzdem ohne Arbeit nicht schwitzen, das tut er aber sehr ausgiebig. Nun können das alles Anzeichen sowohl von Über als auch Unterdosierung von Prascend sein, darüber bin ich mir im Klaren...ich denke aber wegen der Jahreszeitlichen Schwankungen des ACTH eher an eine Unterdosierung und werde die Dosis ab heute abend von 0,25 mg um 0,05 mg erhöhen.

Da Anton gar nicht mehr fressen wollte und schmatzende Geräusche von sich gab und Schaum im und ums Maul hatte wurde der TA verständigt.
Atmung, Puls, Darmgeräusche, Körpertemperatur, Pferdeäppel und Schleimhäute ist alles in Ordnung, dann musste er nur noch "Ahhh" sagen um die Diagnostik abzuschliessen. Tatsächlich sind dem Alter entsprechend beide Eckzähne im Durchbruch und es gibt einen kleinen Hengstzahn der aber Bombenfest sitzt und ein unauffälliges Dasein führt, also nichts Schlimmes. Nun bekommt der kleine Strolch wieder Zahnungsglobuli die ihm das Zahnen erleichtern sollen. Der TA glaubt bei dem Beschwerdebild eher nicht an eine Unterdosierung des P., was aber im Blick behalten werden soll wegen der jahreszeitlichen Schwankung die schon wenige Tage später soviel angestiegen sein kann und eine höhere Dosis rechtfertigen würde, da er Zahntechnisch positiv untersucht wurde. Schlussendlich sind aber weder wir Besis noch der TA ohne Wertermittlung nachweislich auf dem aktuellen Stand, sodass alles spekulativ ist.
Die Dosisanpassung nach oben werden wir jetzt unter Beachtung der Zahnsituation hinten anstellen und durch Schmerzbeseitung im Maul eine Ausschlussdiagnose anstreben, und dann wird weiteres entschieden.

Es geht dem kleinen Schwarzen besser!
Gestern abend war er so hungrig das er sogar schnell zu Hermine gelaufen ist und ihren Pott auch leeren wollte. Die Globuli scheinen ihm doch ein wenig Erleichterung zu bringen, sodass er heute morgen auch wieder Heu aus dem Netz rupft , auch wenn er es dann immer noch recht langsam frisst.

Heute wurde Anton das erste Mal auf einem eingezäunten Bereich longiert. Die ersten Runden lief er auch ganz fein im Kreis, allerdings so langsam das Schmiedearbeiten an ihm hätten durchgeführt werden könnten.
Um ihn weiterhin mit Stimmkommandos vertraut zu machen habe ich später Grundaufgaben mit ihm gemacht wie z.B. anhalten, antreten, weichen und rückwärts gehen. Das war heute überhaupt nicht seine Disziplin und es bedurfte viel Geduld dafür zu sorgen seine volle Aufmerksamkeit zu bekommen. Als das alles soweit klappte ist er nochmal an die Longe gekommen und hat es gemeistert wie ein Großer Flott, locker und herrliche Kreise ist er gelaufen und sogar zwei Tempowechsel hat er wunderbar hinbekommen. Das fand ich für den Anfang ohne die eigentlich geplante Nachhilfe durch einen Bekannten schon recht erfreulich

Heute wurde Anton den zweiten Tag im "Roundpen" (ein mit Steckis extra abgegrenzter Bereich) longiert. Er ist artig seine Runden gelaufen, allerdings war er zu mehr als zu einem relativ gemütlichen Trab nicht zu bewegen, hat aber die Tempowechsel sehr gut verstanden. Grundübungen hat er heute auch sehr gut mitgemacht, selbst auf Handzeichen rückwartsgehen wurde von ihm ohne anschieben von mir befolgt.
Er macht in den letzten Tagen insgesamt einen etwas müden Eindruck, mal beobachten wie sich das weiter entwickelt.
Wahrscheinlich ist er einfach pfiffiger als gedacht, und mimt die "ach was bin ich kaputt Nummer" nur sehr erfolgreich denn er durfte deshalb heute nach 10 minütigem Dauerlauf aufhören.

Da sich die Schlappiaustrahlung von Anton nicht gebessert hat wird seit vorgestern abend eine Dosisanpassung um 0,05 mg auf jetzt insgesamt 0,30 mg Prascend vorgenommen.

Das Longieren klappt immer besser, obwohl er an einer Stelle nach wie vor gerne eine Abkürzung nimmt und den Kreis etwas verformt.
Jetzt beginnt ein sehr schwieriger Teil, besonders für mich als Anfänger, ihm z.B. das innere Schulteranheben und spurig laufen usw.beizubringen. Wenn man den Longenkurs aufmerksam liest weiß man das Longieren mehr als nur im Kreis rennen ist, vorausgesetzt es soll der Gesundheit förderlich sein. Wieder was dazu gelernt

Grundübungen, sowie Gangartenwechsel nach Stimmkomando haben Anton bei den Spaziergängen richtig Spaß gemacht, er war aufmerksam bei der Sache . Allerdings hat er aufmerksam wie er ist einen "Schwächeanfall" meinerseits beim traben ausgenutzt, hat mich überholt und ist dann mit Nase nach unten ins Grün abgebogen. Was habe ich auch erwartet? Das er mir in der Wartezeit einen Kaffee kocht?
Also erstmal die schwarze Rennmaus aus der Botanik geholt, mit dem Zeigefinger gedroht, und dann ganz ernsthaft weiter mit ihm gearbeitet unterwegs...

Anton bewegt sich gerne beim longieren, es ist eher so das er sich mit Schritt gar nicht wirklich aufhalten möchte. Rumlatschen, meint er wohl, kann er auch alleine....von daher war heute die Schwierigkeit die Order Scheeeritt auch einzufordern. Was er heute bei den Grundaufgaben sehr gut gemeistert hat war das Übersetzen des inneren Hinterhufes in Richtung des äusseren Vorderhufes bei zur Mitte orientierter Kopfhaltung. Hilfen mit der Gerte das er die innere Schulter anheben soll wurden weitgehend gut umgesetzt.
Das eigentliche Laufen an der Longe habe ich heute wegen der Korrektur zeitlich etwas vernachlässigt, ich will auch nicht zu viel auf einmal einfordern und freu mich über kleine Schritte die wir Anfänger uns gemeinsam erarbeiten.
Weil er ja so ein Kasperkopf ist und gerne Blödsinn lernt habe ich das "guten Tag sagen" mit ihm heute nochmal gemacht. Ich fand es toll das er dieses Huf nach vorne geben und sich durchschütteln lassen nach nur ein paar Aufforderungen begriffen hat. Nun ist er nicht nur ein niedlicher sondern auch noch ein ausgesprochen freundlicher Wallach

Antons Heuwaschdiäterfolge bleiben uns derzeit leider verborgen weil er scheinbar sehr tief in den Schrank mit den Winterjacken gegriffen hat. Sollte es im Forum Pferdebesitzer geben deren Lieblinge zu wenig Fell haben, bitte bei uns melden, Anton hat eine Wolle für zwei weitere Ponys.
In den letzten Tagen wo die Temperaturen nochmal sommerlich angestiegen sind, stand er natürlich wie ein begossener Pudel da, klitschenass, müffelnd wie ein alter Teppich und völlig unmotiviert.
Heute sah er allerdings seine Chance auf Abwechselung gekommen und startete einen Ausbruchversuch unter der von mir zu hoch gehaltenen E-Litze. Ich habe schnell die Litze tiefer gehalten, aber er rannte weiter Richtung Grün unter dem Apfelbaum, die Litze vor der Brust. Er hatte Adrenalin bis Meppen, wollte aber partout nicht über die später am Boden liegende Litze wieder zurück in seinen Bereich, aber vom rumliegenden Apfel abbeissen war selbstredend Ehrensache für das Ponylein!!
Hermine rannte laut prustend umher, wollte aber ihrerseits ( Gott sei Dank) auch nicht zu ihm über die Litze springen. Also habe ich fix die Litze abgehakt und hinter dem schwarzen Muck Druck gemacht damit er wieder nach Hause läuft, hat dann auch geklappt.
Sein Herz hat ordentlich gebumpert, der Apfel hat geschmeckt, der Ausflug war toll, Frauchen hat sich endlich auch mal bewegt. Was will MANN mehr?

Spaziergang bei bestem Herbstwetter, der Weg zur guten Figur ist weiiit....

die Gegend hat sich irgendwie verändert, aber was ist es bloß?

Damit Herr Anton nicht vom Fleisch fällt gab es für das Fotoshooting ein paar Grashalme

Die Prascenddosis wurde auf 0,375 erhöht da Anton bei Temperaturen um den Nullpunkt völlig nassgeschwitzt war. Bereits am nächsten Morgen war er bedeutend weniger verschwitzt und selbst als die Temperaturen wieder angestiegen sind am Tage blieb er weitgehend trocken. Ansonsten ist er aufgeschlossen und wach, allerdings scheint ihm das nach Schweiss müffelnde Fell zu jucken. Alles was man irgendwie zum kratzen nehmen kann wird dafür auch hinreichend missbraucht. Gefährlich wurde es allerdings als er sich erst das Ohr am Tor geschrubbelt hat dann aber schwungvoll seinen Hintern zum Tor rumgewuchtet hat, einen Schritt rückwarts ging und eine lange Nase machte und mit dem Kopf auf und ab wippte .......das war der Moment wo ich laut schimpfend meine Stallarbeit unterbrochen habe weil das Tor, was wegen meiner Arbeit am Stall nur mit dem oberen Riegel verschlossen war, schon "dicke Backen" machte und er es fast gesprengt hat.
Ich kenne das Geräusch wenn so eine Aktion von Erfolg gekrönt ist, denn Hermine hat auf die gleiche Weise mal die Stalltür aus der Arretierung gesprengt und hat sich wegen des fehlenden Gegendruckes fast auf den Boppes gesetzt.
Nun gut, Anton wäre dann rückwärts in den Schuppen gesaust, kann man machen, muss man aber nicht!!

Ponywetter!!!! Schneeregen und 2 Grad ist suuuuper

....guck mich nicht so an, sonst schups ich dich

Wenn ich mich ganz doll beeile bin ich vor Hermine bei den Schneemännern und kann mir einen aussuchen



3-2-1- meins!!!!

Anton ist entfernte Verwandte besuchen und ist über den Jahreswechsel nach Jerusalem verreist. Es war herrlich anzusehen wie er wie ein Friese bei der Dressur gelaufen ist, ...Schweif hoch, Mähne aufgerüscht und den Kopf ganz hoch, alle vier Beine im Trab extrem hoch gehoben. Ich wusste gar nicht das er so schön laufen kann, das hatte er bisher erfolgreich vor mir verheimlicht.
Niedlich war auch das er laut im Anhänger wieherte als er am Ziel meine Stimme hörte, obwohl er dann beim Anblick der Familie Shetland nicht so wirklich auf das ihm zugedachte Areal gehen wollte. Als ich ihn dann übernommen habe ist er mutig gefolgt von Hermine aber doch losgestiefelt. Das einzige was mich nachdenklich macht ist, als ich zwei Stunden später zum Prascend verabreichen wieder hinfuhr war er klitschnass geschwitzt, obwohl er laut Aussage der Hofbesitzer nicht weiter rumgetobt hat. Kann das von der mentalen Anstrengung kommen? Ich hoffe das es heute nicht mehr ist, denn wir haben über Nacht extrem Frost bekommen, und da ist eine nasse Jacke sicher nicht so gut.
Er hat im Stall über die Trennwand hinweg hinweg Kontakt zu diesjährigen Fohlen und hält sehr interessiert die Nase rüber, wo die Tochter der Leitstute aber schon öfter reingegnipst hat, freche Brut die.....
Es ist kein schönes Bild, aber immerhin.....