Ich möchte mich hier nochmal melden und ein kleines Update geben, das vielleicht dem einen oder anderen etwas Mut machen kann.
Max trug bis Oktober 2014 weiterhin seinen Rehebeschlag, dann hatten wir nochmal einen Rückschlag. Einen Tag vor dem Schmiedtermin lahmte er leicht, also bekam er Metacam. Beim Duplos-Abnehmen am nächsten Tag hat er aber dann so einen Zirkus veranstaltet, daß ich mein Pony nicht mehr wiedererkannte. Trotz Sedalin und Metacam konnten wir letztlich die Duplos nur am steigenden Pony abziehen
Durch die Steigerei und das dazugehörige ständige Landen auf den maroden Vorderhufen war direkt klar: selbst mit sofortigen Gegenmaßnahmen kommt ein neuer Schub und so war es dann auch
Also wieder das komplette Programm von vorne: kühlen ohne Ende plus Aderlass plus Metacam plus Sedalin plus Kräuter plus Blutegel plus Akupunktur.
Letzten Endes haben wir von da an mit Hufschuhen und Polstern gearbeitet und die Hufe alle 4-6 Wochen vorsichtig bearbeitet. Die nächsten beiden Schmiedtermine haben wir vorsorglich unter Sedalin wahrgenommen, da ich einfach Angst hatte, daß Herr Pony nun mit dem Schmied das Böse verbindet und sich nun das Steigen angewöhnt und wir dadurch aus der Reheschleife gar nicht mehr rauskommen.
So, kurze Rede, langer Sinn:
Die Hufe sind mittlerweile gut runtergewachsen, die Stellung wird von mal zu mal weiter korrigiert. Spaziergänge machen wir seit Mai, angefangen mit 50 m und mit Schuhen und gaaaaaaaanz langsam gesteigert. Mittlerweile laufen wir Runden von bis zu 5 km (auf weichem oder glattem Untergrund) ohne Schuhe, sobald Schotterwege dazukommen oder wir längere Touren gehen, trägt er seine Equine Fusion Jogging Shoes. Außerdem fangen wir langsam mit gymnastizierender Bodenarbeit an.
Im Sommer sind wir umgezogen in einen etwas größeren Stall, dort lebt er nun in einer Vierer-Männer-Weg und hat ein großes Paddock mit Sand, Betonboden, Boxenmatten und Naturboden zur Verfügung. Weidegang ist weiterhin gestrichen.
In einem Shettyschlupf bekommt Herr Pony täglich 3 kg bedampftes Heu, dazu kann er sich noch am bewässerten Heu- und Futterstroh aus dem Netz der Großen bedienen. Zusätzlich bekommt er einmal täglich eine kleine Portion Heucobs mit Mineralfutter (Formula4Feet), Plantagines + C für seine Lunge und 10 ml Leinöl, um seiner hoffentlich bald wieder wachsenden Muskulatur ein wenig Nahrung zu geben. Max wiegt mittlerweile 200 kg auf 110 cm, ist also ein sehr schlankes Pony.
Ich habe mich damals bewußt hier etwas zurückgenommen, weil ich den Kopf freibekommen musste. Ich habe mich überall regelrecht wirr gelesen und wusste hinterher nicht mehr, wo vorne und hinten ist. Ich denke, so wird es vermutlich auch einigen von Euch gegangen sein. Letztlich habe ich mich auf meine Tierärztin und meinen Schmied, die gut zusammenarbeiten, sowie auf eine mir bekannte Hufbearbeiterin mit Reheerfahrung und eine erfahrende Pferdefreundin verlassen.
Mit meinem jetzigen Post möchte ich denjenigen Mut machen, die mit ihren Fellnasen in der "Rehemühle" stecken und vor lauter Rückfällen kein Land mehr sehen. Mein Pony hat mir immer gezeigt, daß er kämpfen will, auch wenn durch das Cushing das Immunsystem arg gebeutelt wurde und er eine Staub- und Pollenallergie entwickelt hat und zusätzlich zur Rehegeschichte nun auch noch regelmäßig inhalieren muss(te). Max hat allein die 18 Monate "Paddockhaft", sprich Box und kleiner Sandauslauf davor, ohne Murren und Zicken durchgestanden. Je besser es ihm geht, um so mehr kommt mein kleiner Shettystinker zurück und ich freue mich insgeheim sehr darüber, wenn er zB seinen Inhalator zerlegt, weil er einfach keinen Bock mehr drauf hat (natürlich darf ich ihm das nicht zeigen und bin dann selbstverständlich das strenge Frauchen und "schimpfe"
Hier die aktuellen Hufbilder. Wie gesagt, noch nicht perfekt, aber in kleinen aber stetigen Schritten auf dem Weg zum Ziel
Und hier der Herr Ponymann beim Wanderausflug (erster Probelauf vom Pferderucksack, dieser wurde mittlerweile shettygerecht optimiert)