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 Betreff des Beitrags: Blutuntersuchung Marlo
BeitragVerfasst: 18.06.2010, 15:14 
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Diese Woche wurde bei Marlo, Haflingerwallach, 14J., wegen der nach der Sedierung aufgetretenen heftigen Rehe ein großes BB gemacht sowie der ACTH bestimmt.
Einige seiner Symptome deuten auf Cushing hin, das war der Anlass.
BB Wert von-bis
Leukozyten 10.. 5 - 10
Erythrozyten 7,43.. 6 - 12
Haemoglobin 137.. 110 - 170
Haematokrit 0,39.. 0,3 - 0,45
MCV 52,5.. 37 - 55
HBE (MCH) 18,4.. 13 - 19
MCHC 35,1.. 32 - 39
Thrombozyten 83.. 100 - 300

Differenzialbb
Segmentkernige 57.. 45 - 70
Neutrophile abs. 5700.. 3000 - 7000
Stabkernige 0.. 0
Lymphozyten 36.. 20 - 45
Lymphozyten abs. 3600.. 1500 - 4000
Monozyten 5.. 0 - 5
Monozyten abs. 500 0 - 400
Eosinophile 1.. 0 - 4
Eosinophile abs. 100.. 0 - 350
Basophile 1.. 0 - 2
Basophile abs. 100.. 0 - 150
alkalische
Phosphatase 111.. 0 - 333
AST (GOT) 298.. 0 - 517
g-GT 46.. 0 - 45
GLDH 2,010.. 0 - 20,8
Bilirubin ges. 10,09.. 8,55 - 47,9
LDH 584.. 170 - 606
CK (NAC) 281.. 0 - 408
Cholesterin 2,69.. 1,81 - 3,86
Triglyceride.. 0,84 0 - 0,57
Kreatinin 99,9.. 71 - 159
Harnstoff 3,66.. 3,2 - 8,2
Natrium 141.. 125 - 150
Kalium 2,9.. 2,8 - 4,5
Calcium 2,97.. 2,5 - 3,4
Magnesium.. 0,85 0,5 - 0,9
Chlorid.. 105 95 - 105
Phosphat.. 0,95 0,71 - 1,45
Glucose 5,44.. 4,4 - 6,7
Albumin 33,1.. 29 - 44
Ges.Eiweiß 73.. 56 - 73
Kupfer 96,6.. 50 - 150
Selen (Serum/Plasma) 44,9.. 70 - 200
Zink 0,3.. 10,6 - 20
ACTH 13.. 10 - 50

Vielleicht kann jemand damit was anfangen?
Die TÄ sagte am Telefon, alles wäre unauffällig, daraufhin hab ich mir das Ergebnis faxen lassen und finde einige Sachen eben nicht so unauffällig.
Marlo bekommt kein Gras und kein Kraftfutter, nur eine Handvoll eingeweichte Kwik Beets am Tag, damit er seine Traumeel-Tabletten mitfrisst und das Gingko. Ansonsten Heu und Stroh.
Er ist nicht dick, hat keine Fettpolster.
Nur hat er immer noch Reste von Winterfell.
Edit: Mist, sehe grade, die Lücken aus dem Original zwischen Ist- und Sollwerten sind weg.

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 Betreff des Beitrags: Re: Blutuntersuchung Marlo
BeitragVerfasst: 18.06.2010, 16:31 
Das einzigste was mir auffällt ist, dass er einen Selen- u. Zinkmangel zu haben scheint.

Bin aber kein Spezialist in solchen Dingen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Blutuntersuchung Marlo
BeitragVerfasst: 18.06.2010, 16:50 
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Registriert: 21.07.2007, 19:33
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Verschoben bzw. grenzwertig sind Leukos, Thrombozyten, Monozyten, g-GT, Triglyceride, Kalium, Chlorid, Selen und Zink.
Wobei hier Selenmangelgebiet ist und bisher bei allen Pferden im BB ein Selenmangel war, der lt. jeweiligem TA aber nicht behandelt werden braucht.
Zink finde ich auffällig niedrig, das war bei meinem Ekzemer mal so, aber Marlo ist keiner.

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 Betreff des Beitrags: Re: Blutuntersuchung Marlo
BeitragVerfasst: 18.06.2010, 17:22 
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Okay, wie alt ist er?
Reste vom Winterfell sind schon eine Sache die man im Auge behalten sollte und auch die erhöhten Triglyceride können nach woie vor ein Hinweis auf Cushing sein.
Ist im stabilisierten Röhrchen das ACTH getestet worden?
Hast Du mal ein Seitenbild von ihm?
Manchmal gibt es anfangs nur kleine unstimmigkeiten die im Verlauf eines ECS immer stärker werden.
Gibt es da noch weitere Verdachtsmomente im Verhältnis zu anderen Pferden?
Sputniks Hängebäuchlein habe ich erst im Nachhinein auf den Bildern erkannt.
Bei Püppe wuchsen nach dem Fellwechsel kleine Fellinseln.
Sollte da ein Verdacht bestehen- z.B. die Rehe ohne erkennbaren Grund usw, solltest Du zum Herbst hin nachtesten sofern dieser Test insgesamt korrekt abgelaufen ist.

LG Eddi

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 Betreff des Beitrags: Re: Blutuntersuchung Marlo
BeitragVerfasst: 18.06.2010, 20:23 
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Ja, ACTH-Test wurde mit den Röhrchen von biocontrol gemacht.
Marlo ist 14.
Er hatte ab Mitte Januar ständig Probleme mit den Füßen, sowohl TA als THP und Schmied diagnostizierten eine Sohlenlederhautentzündung durch den gefrorenen Boden.
Ohne dass das Futter geändert wurde hatte er mal mehr mal weniger Probleme bis Anfang April. Hufe waren nie warm, es gab keine Pulsation. Hufe waren nicht klopfempfindlich, beim Abdrücken keine Reaktion, der gesamte Sohlenbereich war halt schmerzhaft.
Anfang April hab ich ihn dann auf den Wiesenpaddock gestellt, auf der Eselwiese von Bekannten, mehr als karg, aber weich. Von einer Sekunde zur anderen hatte ich kein stocklahmes Pferd mehr, sondern eines, das traben und galoppieren konnte.
Naja, und als das Karzinom am Auge operiert werden musste, stand er am nächsten Tag dann stockelahm da, heftiger Reheschub, dann auch mit Pulsation.
Mittlerweile geht es wieder deutlich besser, Pulsation ist so gut wie weg, und er geht im Auslauf rum, aber immer noch deutlich rehemäßig. Großartige Schmerzen hat er keine mehr, er wirkt ganz munter.
Trotz negativem ACTH bekommt er seit Dienstag Pergolid. Verdachtsmomente waren eben diese diffusen Hufprobleme seit Januar ohne ersichtlichen Grund, dann diese heftige Reaktion auf eine Sedierung, der schleppende Fellwechsel, der bisher noch nie da war.
Nächste Woche werde ich dann mit der TÄ beratschlagen, wie wir weiter verfahren, denn einige Blutwerte sind ja schon verschoben, und Zink ist extrem niedrig.
Wir werden wohl noch einen Insulintest nachschieben.
Vielleicht wirkt ja auch das Pergolid in den nächsten Tagen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Blutuntersuchung Marlo
BeitragVerfasst: 19.06.2010, 20:25 
Dann will ich mich dazu auch mal äußern:

Ich gebe hier der TÄ absolut Recht. Dieses Blutbild gibt meiner Meinung nach überhaupt keinen Anlass zur großen Sorge. Die Auffälligkeiten, die Du anmerkst, sind so minimal, dass sie schlicht und ergreifend jetzt schon ganz anders aussehen können. Ich würde an überhaupt keinem Wert ein Cushing-Syndrom festmachen. Lediglich der Zinkmangel gibt Anlass, über eine Substitution nachzudenken. Der ist wirklich nicht so gut. Die Monozyten und auch die Leukozyten können aber Folge dieses Zinkmangels sein. Zink ist wichtig für das Immunsystem. Dieses scheint zur Zeit etwas zu schwächeln. Und genau da würde ich ansetzen. Zink substituieren und das Immunsystem pushen. Dann sollte sich das alles geben. Auch der verzögerte Fellwechsel kann am Zinkmangel liegen, denn Zink ist dafür erforderlich. Der Reheschub kann durch die Sedation ausgelöst sein. Ich könnte mir vorstellen, das die yGT zum damaligen Zeitpunkt nach der Sedation höher war. Ev. kann man noch überlegen, ob man die Leber unterstützt.

Ich würde diesem Pferd, wenn es meins wäre, kein Pergolid auf Verdacht geben.

Dies ist meine ganz persönliche Meinung!!!


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 Betreff des Beitrags: Re: Blutuntersuchung Marlo
BeitragVerfasst: 19.06.2010, 20:55 
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Danke, Schnulli, für die Erklärungen.
Mein Isi hat damals das Zink pro von Hippol. bekommen vom TA. Kann man das einem Rehepferd auch geben?
Ich verstehe nur nicht so ganz diese Reaktion auf eine Sedierung. Da muss doch eigentlich schon vorher etwas mit dem Stoffwechsel nicht gestimmt haben?
Er hat eine Weile Mariendistel für die Leber bekommen, seit paar Tagen nicht mehr.
Aktuell bekommt er noch belladonna D30 wegen der Pulsation, dann Gingko (Tebonin), Traumeel und Weidenrinde.
Mineral bekommt er momentan keines, er hat bis zum Reheschub vor paar Wochen Seealgen bekommen. Welches kann ich denn ohne Risiko geben?

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 Betreff des Beitrags: Re: Blutuntersuchung Marlo
BeitragVerfasst: 19.06.2010, 22:00 
Hi Hilde,

Du weißt nicht, was zum Zeitpunkt der Sedierung ev. nicht in Ordnung war. Es gibt Dinge, die kann man nicht im Vorfeld feststellen. Es kann sein, dass die Leber das alles nicht weggesteckt hat, es kann sein, dass der Stoffwechsel sowie Immunsystem durch den harten Winter absolut am Limit waren und damit entgleist sind, als die Medikamente draufkamen. Natürlich gibt es auch immer die Möglichkeit, dass eine andere Sache dahintersteckt. Aber in diesem Fall würde ich persönlich keinen so harten Hammer wie Pergolid aufgrund dieses Blutbildes draufgeben. Ich finde, dass steht zur Zeit in keinem Verhältnis.

Bzgl. Zink kann ich jetzt nix sagen. Ich hab mal das Zink(ich glaub :oops: )-chelat von...genommen, tja, von wem war das jetzt???, ich weiß es nicht mehr. Ah, doch: Hippoagil. Es schmeckt fürchterlich (ich hab es auch probiert), aber es ist einfach am besten verwertbar. Wobei man bei Einzelsubstitution von Mineralien und Spurenelementen echt aufpassen muss, weil die sich ja gegenseitig entweder fördern oder behindern. Da würde ich dann vielleicht mal eine Futterberatung anrufen, was jetzt mit dem jetzigen Blutbild sinnvoll ist.

Ich hoffe, ich konnte noch ein wenig helfen. So würde ich zumindest vorgehen, wenn es mein Pferd wäre.

Andere Alternative wäre noch einen Dex-Test anzuschließen. Wenn dieser auch negativ ist, dann hättest Du die Gewissheit, dass das mit dem Cushing seine Richtigkeit hat und der ACTH stimmt. Nur noch ein Gedanke zu später Stunde.

Alles Gute!!


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 Betreff des Beitrags: Re: Blutuntersuchung Marlo
BeitragVerfasst: 20.06.2010, 08:46 
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Ich kenne mind. noch ein weiteres Pferd welches nach einer Sedierung mit einem Reheschub reagiert hat.

Das kann durchaus eine Überempfindlichkeitsreaktion sein wie auch die Reaktion auf Phenylbutazon, Antibiotika u.a.

LG Eddi

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 Betreff des Beitrags: Re: Blutuntersuchung Marlo
BeitragVerfasst: 20.06.2010, 09:22 
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schnulli hat geschrieben:

Andere Alternative wäre noch einen Dex-Test anzuschließen. Wenn dieser auch negativ ist, dann hättest Du die Gewissheit, dass das mit dem Cushing seine Richtigkeit hat und der ACTH stimmt. Nur noch ein Gedanke zu später Stunde.

Alles Gute!!


Das würde ich an deiner Stelle auch machen. Damit du etwas Sicherheit bekommst.
Mein Pferd hat Cushing, bei ihr ist der ATCH aber auch immer in der Norm. Jedoch war bei ihr der Low Dose-Test auffällig.
Pergolid ohne halbwegs gesicherte Diagnose zu geben... :weißnich: Pass bitte auf, falls du es absetzen solltest, ganz, ganz vorsichtig ausschleichen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Blutuntersuchung Marlo
BeitragVerfasst: 20.06.2010, 10:56 
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Da er akut einen Reheschub hat noch, lehnt die TÄ den Low Dex ab, um nicht, jetzt wo es langsam besser wird, einen Rückfall zu provozieren. :kinn:
Ich hab da ehrlich gesagt auch zu sehr Bammel.
Normalweise macht sie den Dextest, wenn ACTH unauffällig ist, aber eben ECS-Verdacht besteht, zur Absicherung, aber in Marlos Fall möchte sie das nicht.

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 Betreff des Beitrags: Re: Blutuntersuchung Marlo
BeitragVerfasst: 20.06.2010, 12:05 
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Das ist auch verständlich!
Und letztendlich gibt es tatsächlich bzgl. Cushing völlig unauffällige Pferde bei denen jeder Test wirklich negativ war, die unter strengster Diät unerklärliche Reheschübe hatten die vom Pergolid profitiert haben.
Das muss man halt auch sagen.

Ich drücke Dir für einen positiven Erfolg alle Daumen!

LG Eddi

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