Hallo und herzlich Willkommen
Eine erste Kontrolle hat ja nun bereits stattgefunden und ergeben das neben den offensichtlichen Alarmzeichen auch die Blutwerte Alarmstufe Rot zeigen.
Eine erneute Kontrolle macht Sinn wenn das Pferd
nicht mehr auf die Weide kommt und die KH Stoffwechselwerte dadurch erstmal optimiert werden.
Erstmal deshalb weil z.T. ungeeignetes Heu mit einem Gesamtzuckergehalt von ü 10% bereits eine IR unterhalten und bei einem prädisponiertem Tier zur Hufrehe führen kann. Das würde dann noch weitere Maßnahmen nach sich ziehen.
Bei einer kompletten IR, wie sie hier vorliegt, sollte Weidegang kein Thema sein, egal wie begrenzt dieser stattfindet.
Das käme leider einem russisch Roulette mit 5 Kugeln gleich und ich möchte dringend davon abraten.
Es gab hier Pferde die einen besseren Quotienten hatten und nur Gras am Paddockrand gezupft haben und alleine dadurch eine Hufrehe erlitten.
Wenn das Pferd bisher keine Hufrehe zeigt ist das Ergebnis der Blutwerte als Geschenk zu sehen weil man jetzt den Feind kennt und noch gegensteuern kann, das würde ich sowohl für den Besitzer und vor allem für das Pferd nutzen.
Jetzt gilt es so schnell wie möglich den die inneren Hufstrukturen schädigenden Insulinwert zu senken und das geht nur mit der Notfalldiät (im ABC meiner Signatur nachzulesen) ohne irgendwelche Kompromisse oder Guddis nebenher.
Auch wenn einem das Pferd leid tut, eine Hufrehe anzusehen ist ungleich schlimmer.
Grundsätzlich würde man um zu sehen ob Weidegang möglich ist den Quotienten unter Paddockhaltung und Heu testen. Ist der Quotient über 20 kann man reglementiert Weidegang anbieten und darunter rund 2 Wochen später erneut testen.
Das Pferd sollte dazu 12 Stunden zuvor keinen Weidegang, kein Kraftfutter oder Leckerlis bekommen haben aber sollte Heunüchtern zur Blutabnahme sein.
Eine völlige Nahrungskarenz ist nur bei Funktionstests notwendig und den braucht es nicht um ein EMS/IR diagnostizieren zu können.
Ich hoffe ich habe deine Frage hinreichend beantwortet, ansonsten frage gerne weiterhin nach. Wir beantworten auch gefühlt tauisend Mal gestellten Fragen stets gerne wenn wir damit helfen können.
Jeder Fall ist anders denn jedes Pferd ist anders
Auch ist für die Einschätzung der momentanen Situation für uns wichtig zu wissen welche Rasse, Alter, Vorerkrankungen, Blutwerte, Röntgenbilder, Hufrehevergangenheit, Futtermittel mit Namen und Menge, Heu in Gramm, Weidezeit usw.