Unabhängiges Hufrehe Forum um die Pferdekrankheiten Hufrehe, Metabolisches Syndrom, Cushing Syndrom, Borreliose und weiteren Erkrankungen vom Pferd, Pony, Esel und Muli
Fragen zur artgerechte Haltung mit Weidemanagement von Pferden und Ponys allgemein und im speziellen mit Hufrehe
Ach je.
Vielleicht noch ein Denkanstoß:
ein Rehepferd kann wieder zu 100 % gesund werden.
Ein Hufrollen- und Spat-Pferd leider nicht.
Die dehenerativen Veränderungen an den Knochen gehen weiter, bei der Hufrolle wird auf Dauer die Sehne, welche über die Hufrolle läuft geschädigt.
Dann kann man zwar einen Nervenschnitt machen lassen (kostet richtig Geld) und wenn man Glück hat, ist das Pferd noch einige Jahre schmerzfrei.
Du hast womoglich recht, aber ich habe Bedenken, dass sie Hafi-Stute bei uns wieder jedes Jahr einen Schub bekommt, auch wenn sie mit Fressbremse draußen bzw. gar nicht draußen auf der Weide sondern nur im Paddock steht. Das würde doch auf lange Sich zu einer großen finanziellen Belastung werden, oder?
Wenn Du das Gras zum Nulltarif rechnest und Heu kaufen musst, ist das sicherlich teurer,keine Frage.
Das lässt sich vorher aber genau kalkulieren.
Viele Ex-Rehepferde vertragen später mit regeneriertem Darm auch wieder kontrollierten Weidegang.
Ganz sicher sind aber 24 Stunden Weide für einen Haflinger viel zu viel, auch mit einem Maulkorb.
LG Eddi
Zuletzt geändert von Eddi am 25.10.2007, 08:08, insgesamt 1-mal geändert.
über eines muss Du Dir im klaren sein. Beides sind kranke Pferde, die mit großer Wahrscheinlichkeit mehr Kosten nach sich ziehen als ein gesundes Pferd. So oder so. Und die Entscheidung welcher Krankheit "günstiger" ist, ist ein bischen schwer. Dann such Dir lieber ein gesundes Pferd.
Nici hat geschrieben:Du hast womoglich recht, aber ich habe Bedenken, dass sie Hafi-Stute bei uns wieder jedes Jahr einen Schub bekommt, auch wenn sie mit Fressbremse draußen bzw. gar nicht draußen auf der Weide sondern nur im Paddock steht. Das würde doch auf lange Sich zu einer großen finanziellen Belastung werden, oder?
Hallo Nici, das würde nicht nur zu einer grossen finanziellen Belastung für Dich, sondern vor allem auch zu einer grossen Belastung für das arme Pferd werden! Einem Pferd das zu dick ist und das übermässig und falsch gefüttert wird und das daher regelmässig Reheschübe bekommt kann man mit einem guten Management in den meisten Fällen weitere Reheschübe ersparen. Klar muss aber sein das die Haltung eines Rehepferdes nicht nur mehr Heu, sondern vor allem auch viel Umsicht, Organisation und Sorgfalt erfordert. Es einfach mit Maulkorb auf abgefressene Weiden/Ausläufe zu stellen kann unter Umständen funktionieren, meist tut es das aber nicht. Wenn Du nicht die passenden Voraussetzungen ,( das ist mindestens ein ausreichend grosser grasloser Auslauf für die Zeit in der auf ständig beweideten Stücken gefährliches junges Gras spriesst und die Möglichkeit rund um's Jahr Heu zu füttern ), hast würde ich Dir eher raten die Finger von der Stute zu lassen. Wenn Du Dir Gedanken machst das schon Heufütterung rund ums Jahr Dein finanzielles Budget an die Grenze bringt würde ich aber auch nachdrücklich von dem Warmblut mit Spat und Hufrolle abraten. Neben kaum kalkulierbaren TA-Kosten wenn die Erkrankungen fortschreiten wird braucht ein Warmblut ja auch deutlich mehr Futter als ein Pony. Grössere Heurationen im Winter und vielen reicht allein Weide auch im Sommer nicht....Bitte überleg Dir gut was Du tust.
Hm..ich hab ja nun selber auch ein Rehepferd...eine Haflingerstute..und wir haben das alles jetzt wunderbar im Griff. Außerdem haben wir auch eine weitere Warmblutmixstute, die nicht anfällig und auch keine weiteren Erkrankungen hat. Bei meiner Hafi wusste ich beim Kauf nicht, dass sie vorher schon mal eine Rehe hatte...erst der Hufschmied hat mich darauf aufmerksam gemacht, aber ich hab sie dann trotzdem behalten und recht blauäugig in die Zukunft geschaut.
ABER: ich würde heute, wenn ich mir ein Pferd zulegen würde, auf keinen Fall schon gleich wissentlich ein krankes Pferd nehmen, auch nicht geschenkt. Denn man sollte schon wissen, worauf man sich bei einem solch erkrankten Pferd einlässt...und die Angst und die Möglichkeit bleibt immer....dass sich die Krankheit verschlechtert oder wieder ausbricht.
Die Kosten für die Rehebehandlung bei meiner Hafi hielten sich in Grenzen, da vieles über Management und Fütterung gut zu regeln ist. Heu brauch ich trotzdem nicht mehr, als vorher, eher weniger.
Müsli gibt es keines mehr.
Ein Pferd kann immer TA-Kosten verursachen, die man vorher nicht vorhersehen kann, auch ein gesundes. Und auch bei der Fütterung kann sich was ändern, wenn man , um es gesund zu erhalten , andere Futterzusätzte benötigt.
Nici hat folgendes geschrieben:
..Das würde doch auf lange Sich zu einer großen finanziellen Belastung werden, oder?
Warum suchst du dir dann nicht ein gesundes Pferd aus?
Allerdings....auch auf lange Sicht wird mal ein gesundes Pferd krank und alt und verursacht Kosten , die man heute noch nicht einkalkulieren kann.
Mich würde interessieren was für dich der Beweggrund ist, ein solches Pferd zu kaufen. Ist es der günstige Preis? Oder ist es, weil das Tier sonst womöglich eingeschläfert wird?
Mit finanzieller Belastung meinte ich nicht das Futter sondern eher stetige TA-Kosten und hohe Kosten für Spezial-Beschlag.
Ich kenne mich da leider nicht so aus, vielleicht könnte mir das mal einer erklären, was genau auf mich zukommt, bisher konnte es leider niemand.
Logisch, dass bei jedem Pferd unvorhersehbare Kosten entstehen können. Ich meine eigentlich eher die Fixkosten,benötigen Rehepferde ständig eine Behandlung durch den TA? Oder reicht eine fachmännische Futterberatung(durch den TA) und Anpassung die Kohlehydratarme Ernärhung des Pferdes?
Mir ist klar, dass ich die Fütterung komplett umstellen muss.
Ich weiß inzwischen, dass das Pferd in ihrem alten Stall immer ausgebrochen ist, da kein Weidegerät vorhanden war und sie damit ziemlich oft auf der Koppel stand.
Bei uns würde sie im Offenstall leben allerdings ohne Weidegang, heißt sie würde im Paddock stehen und viiiiel bewegt werden.
Mir haben jetzt einige gesagt, dass es gut sein kann, dass sie EMS hat, da sie ziemliches Übergewicht hat und ab und an auch Probleme beim Fellwechsel.
Ich möchte sie übernehmen, weil ich nicht möchte, dass sie zum Schlachter geht und mir jetzt 3 Tierärzte bestätigt haben, dass Rehepferde wieder gesund werden können.
Normalerweise braucht man keine ständigen TA Kosten. Bei einem akuten Schub verordnet unser TA erst mal Schmerz- und Entzündungsmittel..Finadyne oder so was..das kostete 40 Euro...musste zwei Tage gebeben werden. Danach ist halt die Fütterung das wichtigste..und da sie dann eigentlich nur Heu bekommen sollen, und davon weniger als andere Pferde, um das Gewicht runter zu bekommen, spart man dabei auch noch.
Einen speziellen Hufbeschlag braucht man auch nur dann , wenn das Hufbein sich gesenkt hat..dann kommt ein Reheeisen meist dran...das aber nicht wesentlich teuerer ist als normale Eisen. Und wenn sich da auch wieder alles stabilisiert hat..reichen normale Hufeisen aus.
Was teuerer ist..als bei ganz normalen gesunden Pferden...wenn man Blutbilder machen muss..oder Röntgenbilder...was gesunde pferde ja nicht unbedingt brauchen. Aber auch das ist ja nicht jeden Monat ...ich hab das bisher einmal im Jahr machen lassen...
Wenn die Haltung und Fütterung hufrehegerecht ausgeführt wird, hat man keine größeren Kosten.
Und wenn das Pferd dann kein Cushing hat..braucht man auch nicht diese Pergolid-Tabletten füttern...
Bei EMS-Verdacht..halt die Fütterung beachten und die Mineralversorgung muss stimmen..wie bei anderen Pferden eben auch.
Eine Rehepferd würde mich persönlich nicht sonderlich abschrecken.
Allerdings schreibst Du von Fellwechselproblemen und genau dies kann ein Hinweis auf Cushing sein.
In diesem Fall kämen ständige Kosten auf Dich zu von ca. bis 1,50 täglich!
Allerdings hast in diesem Fall wenn das Pergolid wirkt die Chance auf ein "gesundes" Pferd.
Lies einmal Sputniks Tagebuch!
Dann muss ich hier mal leider widersprechen, weil ich dann doch finde, dass einige Aussagen die ganze Krankheit verharmlosen.
Ich kam bei Gott bei Dustys akutem Schub nicht mit 40 Euro aus, denn ein Pferd mit Hufrehe muss unter Umständen in die Klinik. Das kostete mich locker 1500 Euro. Desweiteren braucht er einen Spezialbeschlag. Nun, ich weiss nicht ob das nur in der Schweiz teurer ist, ich habe jedenfalls im ersten Jahr alle 5 Wochen 170 Euronen bezahlt (wohlgemerkt nur Beschlag vorne!).
Die Hufe müssen zwingend in kurzen Abständen von einem fachmännischen Hufschmied bearbeitet werden und der kann nur anhand von Röntgenbildern arbeiten.
Röntgen lassen werde ich ihn mindestens einmal im Jahr, das kostet hier umgerechnet auch 200 Euros.
Ich finde das sollte man nicht unterschätzen.
Du schreibst ausserdem dass es von dem Pferd keine aktuellen Röntgenbilder gibt. Und dass das Pferd dann viel bewegt werden würde. Ist das überhaupt möglich? Anscheinend hatte es ja schon mehrere Schübe.
Ein Rehepferd kann wieder gesund werden, aber es bleibt immer gefährdet.
Ob das Pferd aber wieder belastbar ist, kann dir nur ein Röntgenbild und ein guter Tierarzt sagen.