Weide im Herbst?

Also, die Rehe ist bei uns jetzt ein Jahr her und nachdem wir das extrem langsame Anweiden gut überstanden haben (knapp drei Monate um auf zwei Stunden zu kommen), steht Haikon nun zwei Stunden täglich im Gras und es geht ihm hervorragend damit. Nun macht sich ja - viel zu früh - der Herbst langsam bemerkbar und da frage ich mich, muss ich etwas beachten, wenn es kälter, die Tage kürzer werden? Muss ich frühzeitig die Weidezeit wieder reduzieren, wie hoch ist das Risiko im Herbstwetter? Klar, wenn es nachts kalt ist und tags sonnig ist das Risiko groß - soll ich dann lieber zurückschrauben oder Haikon gar nicht rauslassen, auch auf die Gefahr hin, dass sich nach mehreren solchen Tagen Weide für dieses Jahr schon erledigt hätte? Wie ist das bei diesem Schmuddelwetter, wie hoch ist das Risiko dann? Wir sind so schön durch den Sommer gekommen und alles sieht so gut aus, da will ich nun natürlich auch kein Risiko eingehen! Also wenn Ihr Tipps für mich habt, bitte immer her damit! Und schon mal dankeschön!

Hier mal ein Link zu dem Fruktan-Kalender. Der ist sehr aussagekräftig, finde ich:

28362214nx18618/rund-um-weidestall-und-haltung-des-hufrehe-pferdes-f49/fruktankalender-t4092.html

Der ist ja klasse! Aber da fehlt, nachts unter 8° (aber kein Frost) und tags Regen... Hab heut meinen TA gefragt, da er wegen einer Kolik bei meiner Lütten eh da war und er meinte, ich solle reduzieren momentan...

Also wer vernünftig ist stellt sein Pferd bei Nachttemperaturen im einstelligen Bereich nicht mehr oder nur sehr reduziert auf die Weide.
Alles andere ist m.M. nacjh Pfennigfuchserei mit sehr vielen Unbekannten.

LG Eddi

PS Im September ist die 2. Hufrehewelle im Jahresverlauf zu verzeichnen und zu erwarten.

Ich mag noch mal ganz gezielt fragen: Wir haben die Weidezeit jetzt auf Anraten vom Tierarzt von zwei auf eine Stunde reduziert - denkt Ihr, wir sind damit auf einer relativ sicheren Seite? Auf einer anderen HP hab ich gelesen, dass ein Pony, um genug aufzunehmen für einen Reheschub, 4-6 Stunden fressen müsste - wenn das stimmen würde, müssten wir doch relativ sicher dastehen, oder?

Wie handhabt Ihr das im Winter? Dürfen Eure da auch mal - zum Laufen - auf die Weide? Oder ist da dann jeder Halm schon ein sehr hohes Risiko? Meine Hottis leben ja im Offenstall und haben so eigentlich gut Platz zum Bewegen, aber sie finden es immer klasse, wenn sie auch im Winter mal auf die Wiese können, um mal ne schöne Strecke frei galoppieren zu können. Letztes Jahr hab ich fast komplett drauf verzichtet, erst zum Frühjahr hin kamen sie mal fünf Minuten raus - Haikon dann allerdings mit dem komplett verschlossenen Maulkorb, der ihm allerdings auch nicht so wirklich viel Atemfreiheit bietet, da ist er schnell am Pumpen und ich halte es für Quälerei und würde, wenn nur diese Möglichkeit bestünde, wohl eher ganz darauf verzichten. Was meint Ihr? Die Rehe ist bei uns jetzt ein Jahr her, wir haben spät angeweidet, er war jetzt ca. 3 Monate 2 Stunden täglich im Gras, nun nur noch eine Stunde und es geht ihm sehr gut. Ich will da natürlich nichts riskieren und wüsste daher gern, ob fünf oder zehn Minuten im Winter ein Risiko darstellen oder ob die Mengen, die sie dann evtl. naschen, noch ungefährlich sind???

Ich halte das für Blödsinn mit einer Zeitangabe das Reherisiko vorhersagen zu wollen. Das ist von so vielen Faktoren abhängig, der Grasarten, der Witterung/Temperatur,, der Länge/des Alters der Gräser und nicht zuletzt dem Zustand des Ponies. (die es übrigens auch in sehr unterschiedlicher Ausführung gibt!).
Meine Ponies gehen im Winter gar nicht auf die Weide, sie haben aber auch einen riesengroßen Auslauf auf dem sie sich geezwungenermassen recht viel bewegen, die Raufe steht an einem Ende, Wasser und Unterstand ist am anderen Ende, so bleiben sie in Bewegung. Der Auslauf ist lang genug um auch mal Wettrennen im Galopp zu machen. Ich habe gedacht, die Pferde verbringen im Jahr mehr Zeit im Auslauf als auf der Weide, also habe ich den Schwerpunkt auf einen interessanten großen Auslauf gelegt statt auf Weide. Und so viel Weide das ich mir ein ausreichend großes Stück für den Winter durchwachsen lassen könnte hat zumindest hier in der Gegend niemand.

Für ein Wettrennen reicht mein Auslauf dann leider nicht - also sie haben schon genug Platz zum Spielen und Toben und können schon auch galoppieren, aber halt nicht so, wie sie es auf der riesigen Wiese können. Aber da ich kein Risiko eingehen will, werde ich sie dann wohl auch dieses Jahr im Winter nicht raus lassen. Hab lieben Dank für Deine Antwort!

Hi,
meine drei hatten noch nie Rehe und dürfen über den Winter auch nicht auf die Weide. Ein Grund ist der TA, der sagt bei Frost ist es eben nicht ideal (und wir haben für den Winter keine verholzte Weide am STall) und der zweite ist schlicht und einfach, daß sich meine Weiden für den Sommer erholen sollen. Die werden in der warmen Jahreszeit so beansprucht, daß sie den Spätherbst/Winter zur Erholung nutzen dürfen.

Wenn ein Auslauf, auf dem galoppiert werden kann vorhanden ist sollte ein weidefreier Winter auch kein Problem sein.

LG Maja

Wir nutzen im Winter die am kürzesten abgefressene Weide mit als Auslauf in sehr kalten Zeiten. Unser Paddock ist dann oft hochgefroren oder vereist gewesen, so dass wir die Weide als Ausweichplatz nahmen. Das Gras dort ist aber sehr kurz, da wir Portionsweiden haben, die täglich weiter abgesteckt werden. So haben wir immer eine, die komplett abgegrast ist.

Und mit dem komplett abgegrast funktioniert? So wäre meine, die ich immer für den Winter genutzt habe, nämlich auch... Aber wie gesagt, zum Galoppieren reicht mein Auslauf schon, nur halt nicht für sooo lange Strecken... Na ja, ich denke, dann lass ich sie wohl über Winter drin, ist besser als ein Rückfall...

Ich bin jetzt auch am überlegen, ob ich meine noch rauslassen kann. Also wir haben ja das Grundstück, hinten der Stall und vorne dran der große Auslauf. Dort wächst etwas Gras (das normale Gras, denke also dt. Weidelgras), aber nicht viel und nur ganz kurz. Kann ich meine 3 da jetzt trotzdem noch ohne Maulkorb für 2-3 Std. drauf lassen? In der Zeit bekommen sie zwar nicht viel runter geknibbelt und fressen dann eher Brennesseln, Brombeerblätter und etwas Heu, bin aber trotzdem am überlegen. Muss ja nicht sein dass was passiert...

Also 2-3 Stunden halte ich für viel zu viel, zumal Deine Sigi ja zu der Risikogruppe gehören.
Ich handhabe das in der Zeit so dass ich sie für ca 15-20 Minuten auf die Wiese lasse während ich alles sauber mache.
Die Pferdis sind damit zufrieden und kommen freiwillig zu ihrer Mahlzeit wieder zurück.

dass ein Pony, um genug aufzunehmen für einen Reheschub, 4-6 Stunden fressen müsste - wenn das stimmen würde, müssten wir doch relativ sicher dastehen, oder?

Diese Aussage ist sehr einseitig nur auf die aktuell gerade aufgenommene Grasmenge ausgerichtet.
Wie ihr wisst kann man bei jedem gesunden Pferd mittels Fruktanen oder besonders gut auch Maisstärke einen Hufreheschub auslösen.
Bei IR-Pferden reicht z.B. jeden Tag ein kleines bisschen ZUVIEL um dann das Faß irgendwann zum Überlaufen zu bringen.

Erfahrungsgemäß, es gibt da auch Untersuchungen zu, nehmen Pferde im Verhältnis zur Länge der Weidezeit eine umgekehrt proportionale Menge an Gras auf.
D.h. je kürzer die Weidezeit desto größer ist die relativ aufgenommene Grasmenge.

LG Eddi

Nochmal danke für all Eure Antworten! Man fühlt sich ja doch sehr viel sicherer, wenn man sich mal so umgehört hat;-)))

Naja sie fressen ja nicht 2-3h ständig Gras, sondern sind hin und wieder am gnabbeln, was sie eben noch so gerade erwischen. Meistens sind gerade für Sonja die Brennesseln interessanter.

Aber dann bekommt sie jetzt eben nach dem Heu bevor es vor geht den Maulkorb auf. Damit wird sie immer so schön aggro

Und mit dem komplett abgegrast funktioniert? So wäre meine, die ich immer für den Winter genutzt habe, nämlich auch... ...

Bei uns funktioniert es seit Jahren, aber wie man ja weiß, ich kann jederzeit auch daneben gehen. Das muß jeder für sich selbst entscheiden.