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 Betreff des Beitrags: Hufrehe und Weide..
BeitragVerfasst: 23.04.2020, 11:06 
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Gedankengänge..... :kinn:

Nachdem es nun meinen Aaron auc erwischt hat, und er nur ganz schwer aus dem Schub kommt, mache ich mir natürlich Gedanken wie es nun weitergehen soll.

Im Reiterfreundeskreis habe ich einige Leute, die das auch schon durh haben. Die meisten Pferde gehen nach einer Gewissen Zeit wieder auf Gras. Ohne Einschränkungen, so wie es eben in den jeweiligen Ställen gehandhabt wird. Davon sind die meiste Ställe Offenställe (Hit Laufstall) Bei den Rassen ist alles dabei, vom Hafi und Isländer bis hin zum Konik und Kaltblut und auch Spanier.

Ziel ist es doch, die Aufnahme der Zuckermenge zu reduzieren. Wenn ich nun sehr magere Weiden habe, und ganz auf Heu verzichten würde, hätte man doch schon eine Einsparung? Konkret: Tagsüber Wiese, abends rein und etwas Heu/Stroh Gemisch?

Ich frage auch deshalb, weil es bei mir immer so war, das die Pferde im Sommer sogar abgenommen haben. Im Winter mit 24 Std. Heu legen sie mehr zu, weil sie sich auch nicht soviel bewegen müßen.

Zweite Überlegung: Der Zuckergehalt im Gras ist im August wohl am niedrigsten. Warum wird dann immer abgeraten 2. Schnitt zu verfüttern?

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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe und Weide..
BeitragVerfasst: 23.04.2020, 17:13 
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Ich kann deine Überlegungen bzgl. evtl. Weidegang ohne Raufutterzugabe verstehen aber leider nicht beantworten.
Das kann außer einer Blutuntersuchung nichts und niemand.

Von daher wäre eine Option unter dem aktuellen Futtermanagement ein EMS Profil zu beauftragen, dann auf die neue Haltung (Wiese und kein Heu) umzusteigen und ein erneutes EMS Profil nach ca.10 Tagen zu veranlassen um die Werte zu vergleichen. Zeigen sie sich verbessert könnte deine Idee klappen, zeigen sie sich verschlechtert würde ich wieder zum Altbewährten zurück kehren.

Da muß man natürlich etwas Geld in die Hand nehmen aber bevor man ein Rehepferd hat das Schmerzen leidet und durch die erforderliche TÄ Behandlung deutlich mehr Geld kostet eine m.E. gute Investition.

Man kann nicht pauschal sagen das das Gras zur Heugewinnung im August weniger Zuckerreich ist.
Vielmehr hängt das vom Aufwuchs, Schnittzeitpunkt und vor allem der Grassorten ab wieviel Zucker tatsächlich drin ist.
Wird ein später erster Schnitt gemacht kann man davon ausgehen das das Heu zwar weniger Futterwert aber weil das Gras bereits geblüht hat und quasi Heu am Halm ist das durch dicke Stängel mehr Lignin und Rohfaser enthält weniger Zuckerreich ist.

Ein zweiter Schnitt hat jedoch keine so lange Wachstumsphase hinter sich, dürfte also eiweißreicher und weniger Rohfaserhaltig sein was unter anderem zu Verdauungsbeschwerden und/oder Kotwasser führen kann.

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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe und Weide..
BeitragVerfasst: 24.04.2020, 06:30 
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Registriert: 21.12.2012, 13:10
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Querida hat geschrieben:
Ein zweiter Schnitt hat jedoch keine so lange Wachstumsphase hinter sich,


Das sah ich auch immer so, aber nachdem einer meiner Lieferanten letztes mal sein Heu hat testen lassen, habe ich mit eigenen Augen gesehen das der 2. Schnitt weniger Zucker und Eiweis hatte als der erste. Hier ist das Wetter im Frühjahr ungemein trocken. Auch heuer hat es seid Wochen nicht geregnet. Es will nicht wirklich wachsen. Das führt dazu das auf die länge des Halmes verhältnissmäßig viel Energie gespeichert wird. Von daher mähen viele Bauern noch befor es Heu am Stängel ist, weil es regelrcht verbrennt.

Der zweite Schnitt hatte eine Halmlänge von gut 30 cm und mehr. Meine Pferde haben es alle gut vertragen. Ich kenne hier in der Nähe zwei Ställe mit a ca 10-15 Pferden die nur noch 2. Schnitt füttern. Auch sie berichten, das es besser vertragen wird.

Evtl muß man in Zukunft umdenken? Alte Richtlinien und Zeitfenster bei der Heuernte neu überdenken?

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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe und Weide..
BeitragVerfasst: 24.04.2020, 08:31 
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Querida hat geschrieben:
Evtl muß man in Zukunft umdenken? Alte Richtlinien und Zeitfenster bei der Heuernte neu überdenken?


Da gebe ich dir uneingeschränkt recht!!
Wenn der erste Schnitt relativ früh stattfindet und der Zweite Zeit zum Aufwuchs hat sollte es dem Ersten in nichts nachstehen bzw. evtl. auf Grund besserer klimatischer Bedingungen sogar geeigneter sein.

Wenn du dich durch Analyse belegt überzeugen konntest und deine Pferde das problemlos vertragen haben spricht nichts gegen das Verfüttern.

Ob Weide oder Heu sollte aber wirklich nur mit Blutwerten in der Hand unter beiden Bedingungen getestet entschieden werden.
Selbst wenn ein Tier unter Weidegang im Sommer abnimmt heißt das im Umkehrschluß nicht das auch der KH Stoffwechsel okay ist. Sogar magere Pferde können EMS/IR haben.

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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe und Weide..
BeitragVerfasst: 24.04.2020, 09:05 
Ich befürchte mal, es wird über kurz oder lang in manchen Gegenden gar keinen zweiten Schnitt mehr geben. Wobei wir, die wir das Heu zukaufen, davon abhängig sind, wie die Landwirte so denken. Und bis die teilweise umdenken, dauert es ja bekanntlich seine Zeit.


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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe und Weide..
BeitragVerfasst: 24.04.2020, 10:49 
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Bei uns in Baden Württemberg gab es die letzten zwei Jahre schon keinen 2ten Schnitt mehr...zumindest bei ganz vielen Bauern.
Und auch jetzt jammern alle Bauern schon wieder, dass das Heu dieses Jahr wieder knapp wird :drunter:

Wo das die nächsten Jahre noch hinführen soll :kinn: keine Ahnung!!!

Bin gespannt wie du es handhaben wirst mit Wiese oder Heu.

Mir persönlich wäre es für ein Rehepferd vieeeel zu riskant!

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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe und Weide..
BeitragVerfasst: 24.04.2020, 12:51 
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Registriert: 21.12.2012, 13:10
Beiträge: 285
Jona2011 hat geschrieben:
Bin gespannt wie du es handhaben wirst mit Wiese oder Heu


Er wird wieder auf die Wiese gehen. Sollte es nicht funktionieren, werde ich ihn an jemand abgeben, der ihm dann das bieten kann was er braucht. Es mag hier befremdlich erscheinen, aber ich kann und will mich nicht total abhängig machen und nach Uhrzeit und Futterplan leben müßen. So jung bin ich nicht mehr, und es gibt auch noch ein Leben neben den Pferden.
Und nein, ich werde ihn nicht alleine halten auf einem Sandpaddock. Einiges kann ich umsetzen anderes nicht, da ich hier nicht Eigentümer bin.

Ich selber kann nur versuchen, sobald er wieder was machen kann darf, ihn noch mehr zu bewegen, bzw eine Reitbeteiligung suchen.

Was das Heu angeht, schrieb ich schon, das ich nicht jeden Ballen anlysieren lassen kann.

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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe und Weide..
BeitragVerfasst: 25.04.2020, 08:09 
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schnulli hat geschrieben:
Ich befürchte mal, es wird über kurz oder lang in manchen Gegenden gar keinen zweiten Schnitt mehr geben. Wobei wir, die wir das Heu zukaufen, davon abhängig sind, wie die Landwirte so denken. Und bis die teilweise umdenken, dauert es ja bekanntlich seine Zeit.

Das kann ich leider nur bestätigen. In einem Teil von Schleswig-Holstein haben sie vor wenigen Jahren begonnen, ein Pilotprojekt zur Wasserrückhaltung umzusetzen. Die Bauern hatten große Bedenken vor Überflutungen, weil die Erinnerung an hohe Niederschläge tief sitzt und Ernteinbußen wegen zu nasser Felder auch noch nicht wirklich lange her sind. Aber jetzt beginnt schon das 3. Jahr in Folge mit Dürre und schlechtem Wachstum. Unser SB ist auch Bauer und sie sind noch nicht bereit, die Weiden und v.a. die neu ausgesäten Flächen zu wässern, obwohl sie sich sowohl um die Heueernte als auch die Grasversorgung sorgen.

Insofern kann es durchaus sein, dass Aaron selbst mit Weidegang sich gar nicht ernährt, sondern Heu dazu braucht. Und durch die verschobenen Schnitte kann die Heuqualität anders sein als bisher und ohnehin zweitrangig, solange überhaupt Heu verfügbar ist. 2018 jedenfalls war Heu absolute Mangelware und trotz explodierender Preise gab es einfach nichts bzw. nicht genug.

An den Gedankengängen zur Weide für gefährdete Pferde kann ich mich nur begrenzt beteiligen. Auch ich gehöre zu denen, die (noch) keine Heuanalyse durchgeführt hat und über die Weideflächen weiß ich auch nichts. Aber was ich in der Hand habe, ist die Blutuntersuchung meines Pferdes und deren regelmäßige Wiederholung. So habe ich mich herangetastet, um für mich zu entscheiden, ob mein Pferd weiterhin mit der Herde aufs Gras darf.

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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe und Weide..
BeitragVerfasst: 28.04.2020, 16:14 
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Wir haben bei uns einen Kandidaten für Stoffwechselprobleme. Der geht mit raus: ABER hat seinen eigenen Bereich. Sein Stück wird minimalst zugesteckt. Im Unterstand steht er neben seinem Seniorkumpel, dh er kann über die Teilung hinweg fellchenkraulen betreiben und läuft auf einem separaten Stück.

Er kam zu dick auf die Weide, hat über den Sommer gut abgespeckt und ist mit Sportfigur in den Winter gegangen! Am Tag bekam er 25 qm zugesteckt. Sein Stück ist so vorbereitet, dass man nur ein Weidepfähle weiterstecken muss. Das Gras ist allerdings nicht sehr gehaltvoll! Viel Wiesenfuchsschwanz, kaum Weidelgras.


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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe und Weide..
BeitragVerfasst: 29.04.2020, 05:59 
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Schwarztier hat geschrieben:
Am Tag bekam er 25 qm zugesteckt.
:shock: Hast Du eventuell ein Komma vergessen? :unibrow:
Oder ist das doch bei wenig Grasbewuchs eine realistische Fläche und ich liege daneben? :kinn:

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Gordo

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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe und Weide..
BeitragVerfasst: 07.05.2020, 10:19 
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nee, 5x5 Meter :wink: bei ca 15-25 cm Grashöhe

Ich mähe momentan: 10 qm bei gutem Bewuchs bis ca 45 cm ergeben jetzt 10 kg

Das passte bei ihm gut, das Gras ist aber auch wirklich nicht besonders nahrhaft. Mein Nachbar darf manchmal etwas für seine Rinder für Silage mähen und meinte grinsend: Mit deinem Stück bekommen die Rinder dann die Ballaststoffe, Milchleistung kommt davon nicht mehr :grin:


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 Betreff des Beitrags: Re: Hufrehe und Weide..
BeitragVerfasst: 07.05.2020, 10:52 
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Ah, so kann ich es mir besser vorstellen. Ich hatte unsere Weide mit hohem und überwiegend saftigem Grasbewuchs vor Augen, von der jeweils neu zugesteckt wird. :wink:

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