"Kranke" Pferde (Pferde, die Heu nicht 24 Stunden zur freien Verfügung haben können) die mit Heuautomaten (ohne „Fressverzögerer“ (Heunetz o.ä.)) gefüttert werden, bekommen zwar viele Heumahlzeiten, aber diese sind sehr klein und die Fressdauer pro Mahlzeit und insgesamt ist sehr kurz. Hierbei bekommt das Pferd eine bestimmte Zeitdauer vorgegeben in der es am Heuautomaten fressen darf (dies variiert, je nachdem wie schnell die Pferde fressen, u.U. sind das aber z.B. insgesamt nur 2,5 Stunden am Tag.) (Umgerechnet würde das auch bedeuten, dass z.B. ein Pony, das mit 300 kg 6 kg Heu ( 2kg Heu pro 100 kg Körpergewicht) am Tag bekommt, pro Mahlzeit um die 250 g frisst (wahrscheinlich eher in sich hineinschlingt), da die Zeit ja begrenzt ist. )
Wildpferde fressen aber täglich zwischen 12(16) und 18 Stunden. Fressen ist die eigentliche Hauptbeschäftigung des Pferdes. („16 bis 18 Stunden täglich fressen freilebende Wildpferde in der Natur und bewegen sich dabei beständig fort. Fressen ist, das sieht man schon am zeitlichen Aufwand, die eigentliche Hauptbeschäftigung des Pferdes.“ Quelle:
http://www.reiter-pferde.de/web/cms/art ... 9255-18396 )
(„Weidepferde und verwilderte Pferde in freier Wildbahn würden täglich 12 bis 18 Stunden je nach Vegetationslage fressen.“ Quelle:
http://www.diss.fu-berlin.de/diss/servl ... 882?hosts= )
Durch solch kurze Fresszeiten können sich einige Probleme ergeben.
(„Zu kurze und durch kleine, konzentrierte Futtergaben bedingte Fresszeiten und
daraus resultierende Langeweile sind eine der Ursachen für manche der so genannten
Stalluntugenden wie Koppen, Barrenwetzen, Zungenstrecken, Lippenschlagen und
Futterneid sowie gelegentlich heftige Ausfälle gegen rangniedrigere Herdenmitglieder
(SAMBRAUS 1978).“ Quelle:
http://www.diss.fu-berlin.de/diss/servl ... 882?hosts= )
("Ein Kardinalsfehler in der Pferdehaltung sind zu kurze Fresszeiten und zu wenig Raufutter! Zwölf Stunden täglich sollten Pferde sich mit der Nahrungsaufnahme beschäftigen können", warnt Dr. Margit Zeitler-Feicht. Quelle:
http://www.koppende-pferde.ch/literatur ... -1-2-2011/ )
Gehen wir mal von einem Pferd aus, dass Heu nicht zur freien Verfügung haben darf:
Findet ihr es „artgerecht“ (gehen wir von oben genanntem Beispiel aus) 24 x 250 g zu füttern oder ist es eurer Meinung nach besser 3 x 1 kg (tagsüber) und 1 x 3 kg (nachts) aus Heunetzen oder einem anderen „Fressverzögerer“ zu füttern (oder beides zu kombinieren), wobei hier bei erster Variante die Fresszeit insgesamt viel kürzer ist?
Findet ihr es „artgerecht“, dass die Pferde ~ 24 Mahlzeiten am Tag für einen gewissen Zeitraum „zur freien“ Verfügung haben und sich nicht langsam ihr Futter „erarbeiten“ (z.B. aus einem Netz zupfen) müssen?
(es geht nicht darum, dass jemand keine Zeit hat, 4 mal am Tag zu füttern. Sagen wir mal ihr seid nicht berufstätig oder arbeitet von zu Hause und habt die Pferde direkt am Haus stehen
)