Unabhängiges Hufrehe Forum um die Pferdekrankheiten Hufrehe, Metabolisches Syndrom, Cushing Syndrom, Borreliose und weiteren Erkrankungen vom Pferd, Pony, Esel und Muli
Fragen zur artgerechte Haltung mit Weidemanagement von Pferden und Ponys allgemein und im speziellen mit Hufrehe
selaginella hat geschrieben:Meiner Meinung nach sind viele kleine Portionen optimal, aber wenn sie dann pro Mahlzeit nur ein paar Minuten fressen, ist die Menge einfach zu gering. Vielleicht sollte man über zusätzliche Netze vor dem Fressgitter nachdenken, um die Zeiten erhöhen zu können.
Nur bei einer bunten 40 köpfigen Herde sind zusätzliche Heunetze einfach gefährlich, es würde zu Rangeleien und Unruhen kommen, zu Gunsten der ranghohen Tiere Und 40 Netze pro Mahlzeit stopfen... kostet Zeit. Dann sollte man lieber überlegen, ob man als Pferdeeigentümer diese Form der Haltung als geeignet ansieht und lieber ein anderes System wählt.
Es handelt sich ja wie gesagt um einen Aktivstall mit Futterautomaten...! Also nix mit 40 Netzen. Es gibt 12 Heustationen, die die Pferde zeitlich begrenzt aufsuchen können. Wenn sie Zutritt haben, öffnet sich eine Klappe und sie können durch ein Gitter fressen. Wenn man hinter das Gitter noch ein Netz spannt, müssen sie zwangsläufig langsamer fressen bzw. brauchen für die gleiche Menge mehr Zeit.
Wo bleibt bei solchen Ställen eigentlich der Gemeinschaftssinn? Wenn ich das richtig verstanden habe, bekommt dort doch jedes Pferd einzeln sein Heu, getrennt von den anderen. Normalerweise ist Essen bei Pferden ja aber schon eine gemeinsame Sache, genauso wie sie gemeinsam ruhen. Natürlich machen die auch von sich aus da manchmal Ausnahmen, aber im großen und ganzen sind Herdentiere ja eher so für Gemeinschafts-Aktionen und nicht für Einzelgängertum. Bei Kraftfutter machen solche Automaten ja durchaus noch Sinn, aber bei Heu wäre es doch schöner, wenn sie zumindest den größten Teil davon alle zusammen bzw. vor allem auch gleichzeitig essen dürften. Habe ich auch bei anderen Aktivställen durchaus schon umgesetzt gesehen und nur wenn das gewährleistet ist, würde ich mein Pferd da unterbringen wollen.
Für das "Otto-Normalie-Pferd" mit keinem gesundheitlichen Risiko mag ich dir da Recht geben. Aber bei unseren Hotten fängt es doch schon mit den Einschränkungen an: Meine Héla z.B. könnte nicht in eine gemeinsame Fütterung, denn sie ist a. EMSlerin b. heutstauballergisch c. Chefin
Es ist bei mir mit einer gemeinsamen mittäglichen Fütterung schon so, dass sie dann zuviel bekommt, wird dann von mir natürlich abends und morgend wieder abgezogen. Wenn sie nun täglich mit den anderen im Herdenverband fressen würde, wäre sie in ganz kurzer Zeit wieder so dick wie vorher und der nächste Reheschub vorprogrammiert.
Ansonsten finde ich die Hit-Ställe wirklich gut, allerdings kostet die Unterbringung auch dementsprechend. Und in der jetzigen Zeit gibt es leider immer weniger Menschen, die sich das leisten können.
BirgitW hat geschrieben:Meine Héla z.B. könnte nicht in eine gemeinsame Fütterung, denn sie ist a. EMSlerin b. heutstauballergisch
Was spricht bei Heustauballergier dagegen, dass sie mit anderen zusammen frisst? Was für sie gut ist, kann für andere ja nicht schlecht sein. Man könnte die Pferde auch 3,4,5 mal am Tag zusammen füttern, so dass es zu Héla passt und die, die mehr brauchen, bekommen dann Portionen extra.
für diese Zwecke gibt es bei HIT doch die Rollraufen und die zusätzlichen Selektionstore um Pferde mit größerem Heubedarf an einer normalen, offenen Raufe "in der Gruppe" zuzufüttern...
es liegt eben am Betrieb, welche "Produkte" er in den Aktivstall mit einbindet bzw. am Pferdebesitzer, in welchem Stall er sein Pferd unterbringt...
Mein Stall ist einer von Fa. Schauer. Ich weiß nicht, wo da die Unterschiede zu HIT sind, aber es gibt in diesem Stall jedenfalls keine gemeinsame Heuraufe. Ich finde, das ist stark vom Pferdetyp abhängig, ob eine gemeinsame Fütterung besser ist oder nicht. Meine Stute ist z.B. sehr dominant und futterneidisch. Sie ist deutlich entspannter, wenn sie ihr Futter in ihrer Box bekommt und es mit keinem teilen muß. Das konnte ich in den vielen verschiedenen Ställen und Haltungen, die wir schon ausprobiert haben, beobachten. Natürlich ist es artgerechter, wenn die Pferde zusammen fressen, aber die Meisten sind es von klein auf garnicht gewohnt, da sie in Boxen gehalten werden. Außerem können sie sich bei wirklich artgerechter Haltung aus dem Weg gehen und unterschiedliche Futterplätze aufsuchen, was bei EINER gemeinsamen Raufe z.B. auch nicht gegeben ist.
Naja, auch EINE Raufe könnte genügen, wenn diese denn groß genug ist
Sicherlich müssen wir alle irgendwelche Kompromisse eingehen, besser geht immer würde ich sagen.
Bei uns haben 15 Ponies 6 Heuraufen. 3 runde große wo die Ponies meist zu dritt oder viert dran stehen. Im Stall hängen dann weitere 3 Netze, wo die Ponies zu zweit oder dritt dranstehen, je nachdem wie sie sich eben vertragen. Gleich nach der abendlichen Hauptfütterung gehen die Ranghohen natürlich auch erstmal von Raufe zu Raufe, aber es kehrt dann auch schnell Ruhe ein und jeder findet seinen/ihren Platz. Die die mehr benötigen, dürfen im Separee voressen. Die EMSler bekommen zur optimalen Gewichterhaltung genügend Bewegung.
ich habe seit einem halben Jahr einen tollen Heuautomaten, der 5 Portionen Heu / Heulage oder auch andere Futtermittel wie Karotten, Äpfel, Müsli usw. per Zeitschaltuhr abgibt. Er funktioniert mit Strom und ist super einfach in der Handhabung. So ein Automat ist einfach eine super Sache ! Er ist im www unter Angies Futterkasten zu finden und hat 620,- EUR gekostet. Da mein Pferd nächste Woche in einen neuen Stall umzieht und dort VP angeboten wird, gebe ich ihn an Selbstabholer für nur 420,- EUR ab. Standort: 67433 Neustadt. Meldet euch, falls ihr Interesse habt und weitere Infos haben wollt.