Unabhängiges Hufrehe Forum um die Pferdekrankheiten Hufrehe, Metabolisches Syndrom, Cushing Syndrom, Borreliose und weiteren Erkrankungen vom Pferd, Pony, Esel und Muli
Fragen zur artgerechte Haltung mit Weidemanagement von Pferden und Ponys allgemein und im speziellen mit Hufrehe
Ich habe vor ca. 3 Jahren mal nachgefragt, wie lange ein Pferd für wieviel Heu benötigt.
Ein Pferd braucht für 1 kg Heu ca. 40 Minuten. Das wären dann also so zwischen 3 und 4 kg Heu am Tag. Das finde ich für ein 500 kg Pferd wenig. Eigentlich müßte es 1,5 kg pro 100 kg Körpergewicht (evtl. auch Zielkörpergewicht wenn abnehmen erforderlich) bekommen. Das wären also 7,5 kg Heu pro Tag. Wenn da Stroh dazu kommt kann weniger Heu gegeben werden.
Die Idee hinter diesen Futterautomaten finde ich grundsätzlich gut - meine Erfahrungen damit, waren allerdings nicht so gut. Hatte meinen Hafi früher in einem Aktivstall u. das ging ziemlich in die Hose:
1. die Stallbesitzer stellen die Freßzeiten sehr knapp ein - Nino hatte damals glaube ich so um die 180 Minuten am Tag 2. die tatsächliche Menge kann schwer kontrolliert werden - es gibt schnelle, aber auch langsame Fresser, die Minutenzahl sagt nichts über die gefressene Menge aus. 3. bei uns gab es für die Anzahl der Pferde zu wenig Rauhfutterautomaten, so dass die rangniedrigen Pferde auch hier das nachsehen hatten. Die ranghohen Tiere haben oft vor dem Futterautomaten gewartet bis sie wieder Berechtigung hatten.
Der Gedanke dahinter ist gut, aber die Umsetzung meistens - naja...
Um auf das Thema zurückzukommen: Rein rechnerisch: Das Wildpferd ist 12-18 Stunden je nach Nahrungsangebot/Jahreszeit mit Nahrungsaufnahme beschäftigt, das wären dann 720-1080 Minuten. Bei 300kg Pferd und 2% Heu wären das 6kg in der Zeit. Ergibt eine Futteraufnahme von: 8,3g - 5,5g pro Minute!!!! Da es unwahrscheinlich ist dass Freund Pferd jede Minute kontinuierlich 2 Halme frisst erscheint die Antwort auf Deine Frage eigentlich klar: kurze und häufige Mahlzeiten erscheinen recht naturnah.
Tina hat geschrieben:Genau, es wird nicht auf das eigentliche Thema eingegangen und deshalb bin ich ab hier raus
Find ich ein bißchen schade, Tina - Du wirfst Deine Fragen in den Raum und dann bist Du plötzlich raus. Du hast doch mehere Anworten bekommen auf Deine Frage. Mir ist immer noch nicht ganz klar, was Du mit dem (tatsächlich sehr spannenden Thema) eigentlich wolltest
Ich hätte gerne Fakten gehabt, die für die eine oder die andere Art der Fütterung oder dagegen sprechen, keine Vermutungen. Die einzige Antwort, die bis jetzt Fakt war, war die von Nino.
Vll einfach nur, das Futterautomaten die Pferde nicht ausreichend versorgen. Das konnte hier nicht bestätigt werden.
Wo wurde das denn bestätigt? Einmal wurde bewiesen, dass das nicht so ist (Nino)
Fakt ist:
Aber auch wenn es technisch möglich wäre, quasi jede Stunde für kurze Zeit Zugang zum Futter zu gewähren, empfiehlt Thorsten Hinrichs von der Firma HIT, einem weiteren Hersteller von solchen Raufen-Systemen, höchstens 10 Mahlzeiten auf 24 Stunden, denn "sonst werden die Fresszeiten zu kurz."
Tina hat geschrieben:Findet ihr es „artgerecht“ (gehen wir von oben genanntem Beispiel aus) 24 x 250 g zu füttern oder ist es eurer Meinung nach besser 3 x 1 kg (tagsüber) und 1 x 3 kg (nachts) aus Heunetzen oder einem anderen „Fressverzögerer“ zu füttern (oder beides zu kombinieren), wobei hier bei erster Variante die Fresszeit insgesamt viel kürzer ist? Findet ihr es „artgerecht“, dass die Pferde ~ 24 Mahlzeiten am Tag für einen gewissen Zeitraum „zur freien“ Verfügung haben und sich nicht langsam ihr Futter „erarbeiten“ (z.B. aus einem Netz zupfen) müssen? (es geht nicht darum, dass jemand keine Zeit hat, 4 mal am Tag zu füttern. Sagen wir mal ihr seid nicht berufstätig oder arbeitet von zu Hause und habt die Pferde direkt am Haus stehen )
Tina - Du fragst doch nach unserer Meinung und nicht ob wir eine Studie drüber geschrieben haben. Otto-normal-Pferdehalter hat keine Fakten zu hochgeistigen Futterautomaten. Da ist dann wohl die Fragestellung eine falsche und es wundert mich wenig, dass Du keine befriedingenden Antworten bekommst.
Ich hätte gerne ein Pro und Kontra mit (wenn möglich) "Beweisen" gehabt, die für die kurze Fresszeit mit wenigen Fresspausen oder die längere Fresszeit mit längeren Pausen sprechen. Z.B. für lange Fresszeiten mit längeren Pausen spricht, die natürlich lange Fresszeit der Pferde. gegen die kurze Fütterung spricht, dass dadurch auch nicht wirklich eine kontinuierliche Fresszeit geben ist ....
Vielleicht bekommt das Pferd der Beispielrechnung tatsächlich viel zu wenig Futter?
Wir gehen ja von reiner Automatenfütterung aus (nicht von Finni, weil die hat ja noch Stroh zusätzlich...). 24 x 6,25 Minuten ... wer sagt denn überhaupt, dass es 6 kg Heu sind? Und das dieses Pferd genug Grundfutter bekommt? Vielleicht liegt ja da schon der Hase begraben? Gibt es dieses Pferd und diese Fütterung aus unserem Beispiel tatsächlich? Oder reden wir die ganze Zeit von irgendwas, dass es gar nicht gibt? Wenn ich nämlich platt mathematsich an die Sache rangehe, dann bekommt unser Pferd in 6 Minuten nur 150 g Heu (wenn ich von 40 Minuten für 1 kg ausgehe) Und 24 x 150 g sind nur 3,6 kg.. dann hat unser 300 kg Pferd sowieso ein Problem.
Dann gehen wir halt von 10 Minuten pro Mahlzeit aus, dann hat das Pferd halt keine Fresspause von 53,25 Minuten, sondern von 50 Minuten (höchstens) und frisst insgesamt 4 von 24 Stunden (statt vorher 2,5 von 24 Stunden) obwohl es eigentlich 12 - 18 Stunden fressen sollte. Ist für mich kein großer Unterschied.