Ganzjährige Weidehaltung

Huhu!

Wir planen gerade einen Offenstall zu bauen. Allerdings grenzt dieser an einer Weide, die nur gepachtet ist. Wir dürfen keinen Paddock davon machen.

Wir wollen die Pferde also ganzjährig auf der Weide halten. Im Winter füttern wir natürlich Heu. Gerne würden wir sie auf der ganzen Weide laufen lassen (Weiden für den Sommer haben wir genug). Meine Frage ist nun: Vertragen die Pferde das Gras im Winter? Oder sollte man lieber nur ein kleineres Stück Weide abstecken, so dass dort kein Gras mehr wächst?

Es handelt sich hier ausschließlich um gesunde Pferde. Zwar sind etwas übergewichtige dabei, aber noch keins der Pferde hatte Hufrehe oder hat EMS/ECS.

Was meint ihr?

[nattiratti]

Wir haben früher unsere Pferde den ganzen Sommer auf der Weide gehabt, komischerweise ist nie was passiert, selbst das Anweiden wurde vor 30 Jahren ja noch nicht so genau betrieben wie heut.
Ich würde es nicht mehr machen, selbst wenn ich gesunde Pferde hätte. Gegen die Verfettung bei ganztägigem Weidegang kann man als Wald-/Wiesenreiter gar nicht anreiten.
Im Winter brauchst du schon sehr große Flächen, da sonst alles matschig und zertrampelt sein wird. Das Gras würd ich da futtertechnisch gar nicht als Problem sehen.

Zuletzt geändert von nattiratti am 05.05.2012, 10:48, insgesamt 1-mal geändert.

kennst Du das Konzept vom "Paddock-Paradise"/"Paddock-Trail"?

vielleicht wäre das eine Alternative für Euch... Eure Pferde hätten mehr Bewegung, es würde nicht die komplette Weide zertrampelt werden und ihr hättet mittig ein Stück, welches ihr im Frühjahr dann zum Anweiden nehmen könntet...

Meine waren lange Jahre auch im Winter auf der Weide, dann natürlich mit Zufüttern von Heu/Heulage. Vorteil war immer, dass sie sich im Frühjahr quasi selbst angeweidet haben. Zu dick waren sie nie, krank auch nie.
Leider habe ich diese tolle Weide nicht mehr durch Umzug, und am jetzigen Standort geht es wegen der Bodenbeschaffenheit nicht.
Allerdings ist hier in der Gegend eh auch die Landschaftsbehörde aktiv und untersagt jegliche Beweidung im Winterhalbjahr wegen Bodenerrosion.
Wenn Offenstall dann nur noch mit festem Boden im Auslauf, sprich Beton oder Platten. Muss alles praktisch versiegelt sein, damit keine Hinterlassenschaften ins Grundwasser können.

Im Winter brauchst du schon sehr große Flächen, da sonst alles matschig und zertrampelt sein wird. Das Gras würd ich da futtertechnisch gar nicht als Problem sehen.

Genau deshalb, würden wir im Winter auch gerne die ganze Weide nutzen, da wir befürchten, dass es zu matschig wird, wenn wir nur ein Stück abstecken. Wir haben zur Not, wenn es ganz matschig ist noch die Möglichkeit im Stall zu füttern. Aber eigentlich soll der Stall als Liegefläche dienen.
Heu wollten wir draußen aus einer Rundballenheuraufe füttern. Die Raufe könnten wir dann auch regelmäßig umfahren oder Paddockplatten verlegen.

Ja Paddock Paradise kenne ich. Find ich auch total toll und wäre auf der großen Weide auch echt gut machbar. Aber ich sehe da echt einen viel größeren Arbeitsaufwand. Beim Paddock Paradise müsste man ja verschiede Heustellen haben. Dort täglich das Heu in Netze zu tun, ist find ich, ein riesen Aufwand. Bei der Heuraufe muss nur alle 3 - 4 Tage ein neuer Ballen reingefahren werden. Also es ist wirklich eine tolle Sache und sicher super für die Pferde, aber wir müssen auch einfach an den Arbeitsaufwand denken. Wir haben den Pferdepensionsbetrieb und arbeiten beide noch Vollzeit woanders.

Oh du Glueckliche, da bist du dann ja schon ein Stueckenchen weiter wie ich. Plane auch die Jungs zu mir zurück zuhören und hätte dann das gleiche Problem wie du. Deshalb hoffe ich auch das ich die Pazelle kaufen kann, dann würde ich ein stück für den winter und Matschwetter befestigen. So wie wir es beim alten Hof hatten.

Hallo,

nach den Erfahrungen die ich mit Fabi gemacht habe, wird keins meiner Pferde irgendwann mal 24 Stunden am Tag auf der Weide stehen. Die beiden "Kleinen" gehen im Sommer max. 8-9 Stunden raus... mal gucken wies läuft und sich entwickelt. Ich kann einfach keine Weide bieten, wo sie genügend Auslauf haben und nicht zu viel Futter bekommen würden - möchte einfach keine Moppel mehr.


Grüße

Sandra

@ MaikeOL: Ja ich muss meine Pferde einfach bei mir haben. Als ich noch bei meinen Eltern gewohnt hat, hatte ich sie da mit ein paar Einstellern. Jetzt bin ich zu meinem Freund auf den Bauernhof gezogen und fahre immer hin und her und nächstes Wochenende hole ich sie endlich rüber!

Also es geht mir eigentlich nur darum, ob die Weidehaltung im Winter ok ist. Im Sommer stehen sie bei uns schon immer problemlos 24 h draußen. Nun haben wir allerdings dort wo sie jetzt hinkommen fette Kuhweiden. Da werden wir die leichtfuttrigen auch nicht mehr 24 h auf der Weide halten können. Aber das ist eine andere Sache.

Olena, falls Du meinen Post meinst... das was ich geschrieben habe gilt selbstverständlich auch im Winter. Das Gras ist im Winter einfach ein vielfaches gefährlicher und zuckerreicher als im Sommer. Das belastet auch den gesunden Stoffwechsel.

Meine Kleinen gehen im Sommer max. 8-9 Stunden auf die Weide - im Winter nur ca. 1 Stunde.

Olena, falls Du meinen Post meinst... das was ich geschrieben habe gilt selbstverständlich auch im Winter. Das Gras ist im Winter einfach ein vielfaches gefährlicher und zuckerreicher als im Sommer. Das belastet auch den gesunden Stoffwechsel.

Ah ja, dass wollte ich wissen. Weil unsere bisher im Winter nie auf der Weide waren.
Dass das Gras gerade im Winter (besonders wenn es friert und die Sonne scheint) sehr gefährlich für Rehepferde ist, weiß ich ja. Habe mich nur gefragt, ob das auch für gesunde Pferde ein Problem ist.

Denke da passt mal wieder "die Menge machts"

Pferde können ja relativ viel "aushalten" oder ausgleichen. Nur irgendwann "knallt" es dann - ist sicher nicht bei jedem Pferd eine Rehe, die Probleme können da ja sehr vielfältig sein. Ich wundere mich immer wieder, was für Krankheiten sich durch eine nicht optimale Fütterung/Haltung einschleichen können.

Grüße

Sandra

Wie groß ist die Weide überhaupt?
Pferdetechnisch ist die Paddockhaltung ideal für die genügsamen Tiere, eine 24/365 Haltung auf unseren hiesigen fetten Weiden wird nur selten funktionieren weil das Nahrungsangebot einfach zu groß ist und nicht kontrolliert werden kann.
die ganze Fläche öffnen wird auch große Teile bei 24 stunden-Weidehaltung ruinieren, abgesehen von den Nachteilen für das Pferd.
Wie soll dies bei Dauerregen funktioneren?
die Pferde müssen sich unterstellen können, ist dies vorhanden wird ein größerer Bereich dorr schlammig und tief.
Sorry, für mich ist das keine artgerechte Pferdehaltung.

wie man den paddock-trail umsetzt liegt ja immer in der hand des betreibers

das heu auf dem track zu verteilen ist ja kein muss... dennoch könntet ihr den pferden schon alleine durch den trail - indem ihr z.b. stall, wasser und heu weitest gehend voneinander entfernt aufstellt - ein mehr an bewegung bieten...

wenn man einen auslauf in "U"-form macht, kann man an dem einen ende wasser, an dem anderen ende heu anbieten... allerdings würde ich versuchen diese plätze zumindest mit paddockplatten zu befestigen und auch den teil vor dem offenstall...

der trail an sich kann - je nach bodenart und größe - naturboden bleiben und wird dann ggf. auch gar nicht so matschig...

Bei Pachtland wird der Trail problematisch werden und befürchte auch versumpfen, wenn man die Wege nicht befestigt. Meiner Meinung nach sind solche Anlagen für Pferde irgendwann auch langweilig, ist mehr für das menschliche Gewissen.

Man kann Extensiv ganzjährig beweiden, das geht aber nur auf Naturflächen mit artenreichen mageren Grassorten gut. Es hier bei uns Flächen, die ganzjährig von Koniks beweidet werden, allerdings zusammen mit Heck-Rindern.

http://www.dithmarschen-wiki.de/Koniks

http://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documen ... enchen.pdf

Das sind jetzt nur Schriften zum Thema Extensive Beweidung in Naturschutzgebieten, aber ich denke, da kann man sich einige Tipps holen.

Isländer: http://www.der-wiesenhof.de/waswirtun/l ... flege.html