Fruktanarme Weideeinsaat: was haltet ihr davon

Bin beim Stöbern auf 2 Anbieter von "angeblich" fruktanarmen Weidesamen gestoßen. Beide ganz unterschiedliche Rasenzusammenstetzungen.

Zusammensetzung: Lieschgras (Rasant) 20 %, Rotschwingel (Gondolin) 17 %, Rotschwingel (Reverent) 15 %, Wiesenschwingel (Cosmolit) 15 %, Lieschgras (Phlewiola) 10 %, Wiesenrispe (Balin) 10 %, Dt. Weidelgras (Rival) 8 %, Wiesenfuchsschwanz (Alko) 5 %.

Masterhorse

Hier die Zusammensetzung der CL 1820 Pferdeweide "Fruktan Light":

30% Lieschgras Phlewiola
25% Wiesenschwingel Cosmolit
15% Wiesenrispe Miracle
15% Rotschwingel Roland21
10% Rohrschwingel Amalia
5% Deutsches Weidelgras Ragtime

Auszug aus der Antwort Mail des Anbieters http://www.Wildacker.de

Hat jemand schon mal was davon gehört ob es wirklich so ist? Lohnt sich er Mehrkosten aufwand?

Irgendwie hab ich da meine Zweifel und würde gerne noch ein paar Meinungen hören.
Mein Rasensamenlieferant bietet zwar verschiedene Weidesamenzusammenstellungen an aber Fruktanarmes hab ich noch nicht gefunden.

Gruß Sapona

Vom Prinzip her wäre das eine ausgesprochen gute Idee, nur leider klappt die so nicht!
Diese fruktanarmen Gräser fühlen sich bei uns nicht so wirklich wohl und werden ratzfatz von den energiereichen Leistungsgräsern überwachsen und verdrängt!
Die gute Frau V. hat noch andere Theorien auf Lager die wissenschaftlich erwiesen vollkommen falsch sind. (z.B. die Behauptung Fruktan könne nicht aus Heu herausgewaschen werden usw.)
Allerdings muss ich auch sagen dass es scheinbar diverse Böden gibt auf denen naturgemäß eine für Pferde unschädliche Grasmischung wachsen soll.

Diese fruktanarmen Gräser fühlen sich bei uns nicht so wirklich wohl und werden ratzfatz von den energiereichen Leistungsgräsern überwachsen und verdrängt!

Weist du näheres warum das so ist ? Liegt es am Klima oder an dem Humusreichen Boden bei uns?

Weist du näheres warum das so ist ? Liegt es am Klima oder an dem Humusreichen Boden bei uns?

Ich denke dass diese Dinge auch eine große Rolle spielen.
Ganz allegmein ist es halt so, dass manche Grassorten wuchs- und vermehrungsfreudiger sind als andere. die sich dann von denen verdrängen lassen.
Ein einfaches Beispiel ist der Weiklee. Obwohl er in Pferdeweidensaaten nicht enthalten sein sollte hast Du ihn in einigen Jahren auf Deiner Weide. Gerade wenn die Wiese recht kurz abgeweidet wird findet er ideale Bedingungen um sich auszubreiten.
Genau so verhält es sich mit den äußerst wuchsfreudigen Hochleistungsgräsern.

Ich denke, das liegt hauptsächlich am Klima, da die fruktanreichen Sorten frostbeständiger sind. Außerdem sind diese Leistungsgräser mit Endophyten vergesellschaftet, damit sie widerstandsfähiger sind.

Die gute Frau V. hat noch andere Theorien auf Lager die wissenschaftlich erwiesen vollkommen falsch sind. (z.B. die Behauptung Fruktan könne nicht aus Heu herausgewaschen werden usw.)

Ich war auf demselben Pferdeworkshop, auf dem Frau V. wahrscheinlich diese Aussage aufgeschnappt hat. Dort wurde sie von Frau Dr. Zeyner (Uni Leipzig) gemacht. Die Begründung weiß ich nicht mehr, das hatte irgendwas mit der Langkettigkeit zu tun. Ist es tatsächlich erwiesen, dass es rausgewaschen wird? Dass es da Diskussionen gab (jemand hatte wohl pures Fruktan, was sich in Wasser auflöste, aber tut es das auch, wenn es im Grashalm sitzt? Werden beim Wässern vielleicht nur die kurzkettigeren Kohlenhydrate herausgewaschen?), hatte ich auch mal am Rande mitbekommen.

Also die Katie Watts hat diese Versuche gemacht.
Es ist nach ihr möglich bis ca 30% der unstrukturierten Kohlenhydrate aus Heu herauszuwaschen.
Aus Gras ist das nicht möglich weil ungetrocknet die inneren Strukturen im Gras erhalten sind.
Frau V. hat wiederholt behauptet, dass dies nicht möglich sei, Versuchsreihen von ihr sind nicht bekannt ( im Gegensatz zu K.Watts)
Ansonsten kann man gut einen kleinen Eigenversuch machen und auch das Heuwaschwasser mal probieren - man wird überrascht sein.

Abgesehen davon ging es vielen Pferden erst besser, nachdem das Heu gewaschen wurde.
Bei einigen Pferden gab es beim Insulinspiegel gravierende Unterschiede zwischen der Fütterung von gewaschenem und ungewaschenem Heu.

Abgesehen davon ging es vielen Pferden erst besser, nachdem das Heu gewaschen wurde.
Bei einigen Pferden gab es beim Insulinspiegel gravierende Unterschiede zwischen der Fütterung von gewaschenem und ungewaschenem Heu.

Ja, das kann ich auch bestätigen. Leider findet man von der Frau Dr. Zeyner nichts, was sie zu dieser Aussage auf dem Workshop trieb.

Das Heuwasser habe ich direkt am ersten Tag probiert*g*

im Heu sind ja nicht nur Fructane, sondern auch andere Zucker- und Stärkemoleküle.
Die Aussagen, dass sich bis zu 30% der NSC rauswaschen lassen und dass sich Fructan nicht rauswaschen lässt, widersprechen sich also nicht zwangsläufig.
Das Thema hatten wir im alten Hufrehe-Forum schon mal ziemlich ergebnislos diskutiert.

Ich persönlich finde.dass es im Endeffekt ja auch so ziemlich egal ist, was sich da herauswaschen lässt. (aus diesm Komplex)
Es gehört zumindest zum "Kohlenhydrate-/Zuckerkomplex".
Was zählt ist ja im Endeffekt der Erfolg und der ist halt eine Tatsache.
Abgesehen davon war dies ein Exkurs neben dem Thema des Threads.