Unabhängiges Hufrehe Forum um die Pferdekrankheiten Hufrehe, Metabolisches Syndrom, Cushing Syndrom, Borreliose und weiteren Erkrankungen vom Pferd, Pony, Esel und Muli
Fragen zur artgerechte Haltung mit Weidemanagement von Pferden und Ponys allgemein und im speziellen mit Hufrehe
Jeder von euch ist in seiner Freizeit- meisten nun eher unfreiwillig- zum Hobby-Experten für Hufrehe-Geschichten mutiert. Euren Rat brauche ich nun. Ich stehe, was die Haltung meines Pony betrifft vor einem Großen Fragezeichen und kann auf die Meinung von Tierärzten und unbeteiligten Stallkameraden (" Hufrehe? Das war doch so was wie ein Hufgeschwür oder?") nicht bauen.
Ich hab einen inzwischen 14 jährigen Haflingerwallach. Der letze Reheschub ist vor x+6 Jahre her. X+ deswegen, weil mein Schmied mir kurz nach dem Kauf lediglich sagen konnte, dass er mal eine Rehe hatte, aber nicht wann. Also datiere ich entsprechend des Kaufdatums 6+X Jahre zurück. Seitdem kein neuer Reheschub. Die ersten 4 Jahre stand er den Sommer über auf dem Paddock und gelegentlich mal ein Stündchen mit den anderen auf der Wiese. Im Winter stand er ganztags auf der Weide! Heufütterung auf dem Paddock war nicht machbar, daher kündigte sich im 4. Jahr ein Magengeschwür an. Daraufhin hab ich ihn langsam angeweidet und er stand mit einem anderen Ex-Reher auf die beiden letzten Sommer auf einer kleineren Wiese, auf der wir kontrollierten Weidegang ermöglichen konnten. Das Gesellschaftspferd hat nun im zarten Alter von fast 30 aus unachtsamkeit der Besitzerin und unwissen des Tierarztes( " Das ist Athrose!!!") einen weiteren Reheschub bekommen. Vermutlich schon seit dem Winter. Nun gut. Jetzt steht mein Pony allein und ich frag mich ernsthaft, ob das eine Haltung ist, die dem Herdentier Pferd gerecht wird. Folglich überlege ich, ob ich ihn zu der großen Herde zurück stelle, in der er früher die Winter verbracht hat. Meine Bedenken sind die großen Wiesen. Das Angebot an Gras ist erheblich höher allein schon, weil die Weidefläche entsprechend groß ist. Was meint ihr? Das Pony hat für einen Haflinger eine wirklich gute Figur( eiskalte diät!) und bekommt das heu gewaschen. Kein Kraftfutter,nur entsprechende Kräuter und fast täglich Arbeit. Meint ihr, dass ich es wagen kann? Pferdeliebe hin oder her, ich tu ihm ja nichts gutes, wenn ich ihn aus der Einzelhaft hole und ihn dafür dem Reherisiko aussetze?
Ersteinmal ein HERZLICHES WILLKOMMEN an dieser Stelle.
Pauschal ist solch ein Frage nicht zu beantworten weil es tatsächlich Weideflächen mit extrem fruktanarmen Gräsern gibt. Und dort ist solch eine Haltung durchaus im Bereich des Möglichen.
Allerdings birgt eine Winterweide zusätzliche Gefahren. Zum Einen ist der Fruktangehalt meist sehr hoch weil je nach Witterung die Fruktanbildung vorhanden ist nicht aber der Verbrauch durch Wachstum. Die 2. ganz große Gefahr besteht in der Weidemyopathie, wen das erwischt hat meistens keine Chance mehr. Regelmäßig ist in der Presse von Todesfällen zu lesen.
M.M.nach kann ein Pferd bei normaler Paddockhaltung und entsprechender Fütterung mit Rauhfutter in den Wintermonaten gerne ein Stündchen oder 2 auf die Weide, aber mehr bitte nicht.
und die gehören au zu den eher leichtfuttrigen rassen,ebenso au die meisten kaltblüter würds sein lassen,au ohne gras kanns pferdle glücklich auf nem entsprechenden auslauf gehaltn werden.
Hm..ich sag jetzt mal....ja...ich würd es wagen..allerdings erst mal nur mit Maulkorb...und langsam , langsam die Zeiten verlängern, in denen dein Hafi ohne Maulkorb fressen kann...also an- oder nachweiden...wie man´s nennt...während er auf der Weide ist.
Wenn dein Hafi nun schon seit 6 Jahren rehefrei ist.und immer wieder auf der Weide war , ohne Probleme...täglich seine ausreichende Bewegung hat...denke ich, kann man das schon mal probieren.e
Ich halte es so, dass ich nun meine Hafi mit Greenguard ganztägig auf die Weide lasse (natürlich wurde sie vorher schon ausreichend angeweidet ohne Greenguard...bis zu 2 Stunden). Seit 1. Mai ist sie nun von morgens 8 uhr bis 18 uhr mit den anderen auf der Wiese...abends wird dann die Wiese geschlossen . Seit dem erhöhe ich langsam die Zeiten ohne Fressbremse....2 Stunden waren ja eh schon beim Anweiden möglich...und so gehe ich wochenweise in Stundenschritten vor....bin jetzt gerade bei einer Zeit von 5 - 7 Stunden. Das Gras hat auch schon geblüht, ist längst nicht mehr so fructanhaltig wie im April/Mai......und die Gefahr lässt langsam nach. Bis Ende Juli werd ich sie dann tagsüber ohne Maulkorb auf die Weide lassen, dann bleibt auch nachts die Weide geöffnet..dann bekommt sie aber für die Zeit den Greenguard an.
Das hat sich sehr gut im letzten Jahr bewährt..sie hat dabei auch nicht zugenommen und ihre super Figur behalten. Ansonsten ist deine weitere Fütterung ja anscheinend okay.
Es gibt Pferde...auch hier im Forum, die sowas nicht vertragen würden, und eben auch ihre Zeit zwangsläufig dann auf einer grasfreien Fläche oder Paddock verbringen müssen... aber...wenn es machbar ist..dann ist ein Pferd im Herdenverband viel glückllicher.
Vielen Lieben Dank für die Antworten. Wobei die Antworten schon ganz gut auseinander gehen.
Fakt ist: Den letzen Sommer stand er bis zu 11 Stunden auf der Wiese. Die Wiese war kurz gefressen, ja ich weiß, auch gefährlich, aber die aufgenommene Menge bei hohem Gras wäre ja ungleich noch höher. Den letzen Winter stand er durchschnittlich bis zu 7 Stunden draußen.
Fressbremse: Viel ausgetestet, alles hat versagt. Selbst den teuren Greenguard hat er sich ausgezogen. Werd den aber nochmal ausbuddeln und es auf ein neues versuchen.
Dann:
Nach stöbern hier im Forum, bin ich verunsichert. Punkt 1) Ja, mein Pony ist für einen Haflinger - ich trau mich den Begriff Schlank nicht mehr zu nutzen- wohlgeformt. Wenn ich hier im Forum jedoch andere Hafis sehe: Es geht noch deutlich wohlgeformter.
Die Aufzeichnungen zu EMS haben mich beunruhigt..... ole ole ein EMS-Kandidat! Garantiert. Die Polster sind typisch...... Wie gesagt, wenn man Krankheiten finden will, findet man sie.
ab überlegt im Zusammenhang mit dem EMS- verdacht die Heuration von 4-5 KG auf 3 - 3,5 zu reduzieren. Ansonsten hat er ja seinen Weidegang. Da hier aber von Heu als Grundfuttermittel Nr. 1 benannt wird, mach ich mir sorgen, dass 3 Kg zu wenig sein könnten. Was meint ihr?
Wenn Du auf einer relativ sicheren Seite sein möchtest ob das aktuelle Management so verträgt oder eben nur kompensiert veranlasse den Insulin/Glukose-Test und bestimme den Quotienten. Dann hast einen Anhaltspunkt. Wenn Du sicher sein möchtest veranlasse den Glukosetoleranztest.
Gut das kostet ein paar Euronen, aber eine Rehe wäre viel teurer abgesehen von den Schmerzen und dem Leid.