Unabhängiges Hufrehe Forum um die Pferdekrankheiten Hufrehe, Metabolisches Syndrom, Cushing Syndrom, Borreliose und weiteren Erkrankungen vom Pferd, Pony, Esel und Muli
Fragen zur artgerechte Haltung mit Weidemanagement von Pferden und Ponys allgemein und im speziellen mit Hufrehe
Sollte man Wiesen düngen? Bis jetzt habe ich 2 Meinungen gehört: -Ja, weil das Gras sonst gestresst ist, da ihm Nährstoffe fehlen -Nein, weil es sonst noch mehr wächst und noch mehr Energie hat
Es wird ja auch mit naturbelassenem Heu geworben, ist dies besser als gedüngtes Heu oder was ist der Unterschied, bis auf die Ertragsmenge? Und was ist Bioheu (Mist darf drauf, aber kein Kunstdünger oder wie?).
Ja düngen, damit das Gras genug Nährstoffe zu gedeihen bekommt. Gesundes Gras und Kräuter bilden eine dichte Gründecke, wo sich Unkräuter (genau die, die Pferde nicht fressen, weil sie giftig sind oder nicht schmecken) nicht ausdehnen können. Dazu gehört das Entfernen von Sauerampfer (Bullerblätter), Brennesseln, JKK und Co. Pflanzen nehmen die Mineralien aus dem Boden auf, von denen profitiert das Pferd.
Energie, Eiweiß, Zucker kann man nur mit fruktanarmen Gräsern und entsprechenden Weidezeiten in den Griff bekommen. Dazu reichlich Bewegung. (24 h Weidegnag, mit Nixtun für Dicke macht krank).
Dazu sollten man Bodenproben vom Boden nehmen, um die Mineralisierung zu bestimmen, die LUFA gibt dann eine Düngeempfehlung heraus, an die man sich halten kann. Dann sind die Gräser optimal versorgt.
Dazu gehört auch Weiudepflege: Weideabsammeln oder Wechselbeweidung, Unkräuter entfernen, keine Trampelwiesen, Überweidung vermeiden usw.
Ansonsten hat man schnell Kleeparadiese, Distelwelten für Schmetterlinge oder Sauerampferplantagen ....
Ja zum gezielten Düngen. Überdüngen durch "ich werf mal was rauf" oder "nehm mal die blauen Körner" vermeiden.
Man kann Heuwiesen mit Gülle düngen (dazu die Aufschlüsselung vom Bauern erfragen und die Bodenwerte vergleichen). Gülle oder abgelagerter Mist braucht aber seine Zeit, um in den Boden zu gelangen. Ist für Fressweiden nicht sofort geeignet. Für das Gras gibt es die Nährstoffe langsam frei. Überdüngung durch zuviel vermeiden! Günstige Alternative.
Mineraldünger (sehr teuer!!!) muss in den Boden einregnen können, sonst evtl. Schäden durch gefressene Körner, gerade Stickstoff brennt bei Überdosierung den Boden kaputt. Auf Regenzeit achten, niemals bei Sonne düngen. Dosierung für den Hektar errechnen, mit Hand streuen wird schnell zuviel und ungleich gedüngt.
Frage am Besten bei der Genossenschaft vor Ort oder deinen Landwirts des Vertrauens oder auch die LUFA, denn diese Menschen wissen sehr über die örtlichen Böden und können wertvolle Tipps geben.
• In Naturschutzwiesen Heu hat man Artenvielfalt drin, aber auch manchmal unerwünschte Pflanzen. • Wenig gedüngtes Gras hat weniger Erträge als stark gedüngte Wiesen, deswegen ist der Preis höher. • Pferde brauchen Gras nach der Blüte geschnitten, grob und stängelig. • Der 1. Schnitt ist meistens im Juni. Das bedeutet bei Pferdewiesen nur zwei Schnitte im Jahr. • Für Silagen kann es schon mal zu 5 Schnitten kommen (Pferde ungeeignet). --> Deswegen da auch robuste Grassorten wie fruktanhaltiges Weidelgras. --> Vorsicht.... viele Heulage-Kauf-Ballen enthalten nur Weidelgras (verschiedene Namen!).
Wenn Du auf der sicheren Seite sein willst, fährst Du zum Raiffeisenmarkt, nennst dort Deine ha Zahl, bekommst einen Frageboge und dementsprechend Tüten mit. Pro ha werden hier 10 Bodenproben gestochen, also 40 bei 4 ha alles in einen Eimer, durchrühren, auf die Tüten verteilen, zurück zum Raiffeisenmarkt. Die schicken zur Lufa ein, kannst Du dort auch direkt anfordern. Hier kostet es 33 € ohne Selen.
Die Ergebnisse des Bodens kannst Du bei der Neusaat Zusammenstellung verwenden, ob und was Du düngen mußte etc.
Der Raiffeisenmarkt stellt Dir dann auch die passenden Saaten, wenn Du angibst für Fruktanarme Böden etc. zusammen.
Ich finde es kommt auf die Weiden und Beweidung an, was gemacht werden muß. Wir mulchen, Walzen, fangen im Frühjahr an und düngen. Wenn jetzt noch Zeit bleibt, was ich bezweifel, säen wir noch ein Stück neu.