...oder: Warum ist in Deutschland eine 24-h-Weidehaltung nicht artgerecht?!!Gehen wir mal weiter zurück...
Das Pferd in der freien WildnisDas Pferd ist ein Steppentier. In der Steppe gibt es nur wenig Nahrungsangebote, besonders in einigen Jahreszeiten (Je nach Gebiet: sehr trocken oder viel Schnee, zB). Viele Monate gibt es kaum etwas zu fressen und die Pferde müssen für Futter weite Wege zurück legen. Zudem gibt es am Tage viele kleine Mahlzeiten.
Das Pferd ist ein Fernwanderwild. Pferde müssen aufgrund des wenigen Nahrungsangebots in der Steppe weite Wege zurück legen, um genügend Futter für eine ganze Herde zu finden. Auch die Jahreszeiten treiben die Pferde immer wieder auf andere Höhen, bzw. ins Tal. Täglich werden so viele Kilometer zurück gelegt.
Der Körper des Pferdes ist von Natur aus dazu vorgesehen, weite Strecken zurück zu legen.
Außerdem hat das Wildpferd jahreszeitlich Fettdepots angelegt, von denen ein Pferd in den kargen Jahreszeiten zehren kann.
In der Natur findet eine natürliche Selektion statt: Kranke und schwache Pferde können in der Wildnis nicht überleben.
Das Pferd als ArbeitstierFrüher wurde das Pferd überwiegend als Arbeitstier eingesetzt. Es wurde zB für Feldarbeit, für die Soldaten im Krieg, für Reisende oder für Waldarbeit genutzt. Daraus spezialisierten sich verschiedene -der Arbeit entsprechend- geeignete Rassen. Hat das Arbeitspferd nicht funktioniert, so wurde es "aussortiert". Kranke oder schwache Pferde wurden nicht lange aufgepäppelt. Sie kamen weg und es wurde Ersatz beschafft.
Das Pferd als Haustier: Unser Freizeitpartner.Heute ist das Pferd überwiegend Freizeitpartner. Das Pferd lebt im Stall/Offenstall und auf der Weide. Im günstigen Fall wird es täglich bewegt, was oft leider nicht der Fall ist.
Gerade hier in Deutschland sind die Wiesen sehr nährstoffreich; das Futterangebot ist überdimensional groß. Das Pferd frisst, wie es seine Herkunft verlangt, fast ununterbrochen. Bewegen muss es sich bei uns -im Vergleich zur eigentlichen Vorsehung des Pferdes- kaum mehr.
Die Folge dieser Überversorgung an Futter und Unterversorgung an Bewegung sind Krankheiten, wie zB Hufrehe und EMS.
Das Futter und die Bewegung haben sich in gegensätzlicher Relation geändert. Das empfindliche Verdauungssystem ist funktionell gleich geblieben.
Eine natürliche sowie nutzenbringende Selektion findet aufgrund der Veränderung der Haltungsgründe und der Therapiemöglichkeiten nicht mehr statt.
Heute haben auch die kranken, alten und schwachen Pferde -zum Glück- eine Chance!
Pferdehaltung mit Verstand -Fütterung, Haltung und Bewegung in passender Relation; das sollte das Ziel sein. (c) by Jinie -
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