der Löwenzahn ist los...

wo man auch geht und steht, überall blüht es gelb... ist der Löwenzahn bei euch dieses Jahr auch so präsent?

für das Auge ist es wunderschön anzusehen - ich zumindest mag den Löwenzahn sehr gerne...

auch beim Anweiden sucht mein Pferd gezielt nach den Blüten und Blättern dieser Pflanze, demnach gehe ich davon aus, dass er besonders gut schmecken muss...

allerdings lässt mich das ein wenig aufhorchen... ich weiß zwar dass der Löwenzahn als sehr nährstoffreich gilt und auch eine Zeigerpflanze sein soll - allerdings kommt das dieses Jahr bei uns überhaupt nicht hin, da er ÜBERALL wächst und das in riesigen Mengen - aber ich konnte bislang noch nirgends etwas über den Fruktangehalt finden...

wisst ihr hierüber etwas?

ist er fruktanreicher als die "üblichen verdächtigen Gräser" auf den Weiden oder kann er in Maßen gefressen werden?

ich denke bis die Pferde wirklich stundenweise rauskommen dürfte er verblüht sein, aber beim Anweiden derzeit (sind jetzt bei ca. 5 Minuten) ist es nahezu unumgänglich dass mein Pferd keinen Löwenzahn aufnimmt, da er hier überall wächst und sie ihn natürlich bevorzugt frisst...

ich würde mich über Antworten freuen!

Wahrscheinlich frisst er ihn auch instinktiv. Löwenzahn gilt als Frühjahrskur für den Stoffwechsel und wird, wenn nicht vorhanden, gern als gekaufte Kur zugefüttert.
Es ist hier schon häufig bei vielen Sachen, wie Mineral oder Kräuterangebot, berichtet worden, das die Pferde mit unterschiedlichem Interessen die verschiedenen Substanzen auswählen.

Was den Fruktangehalt angeht aber alles was grün ist muß in die Futterberechnung mit einbezogen werden.

Habe aus einem anderen Thema mal rüberkopiert warum man alles Grünzeug mitrechnen muß



Das ist ganz einfach:in allen grünen pflanzenteilen befinden sich hauptsächlich Kohlenhydrate, dies sind Zuckerverbindungen und demnach bei der IR anrechenbar.

Wieviel Zucker individuell verträglich ist kann man nicht ganz pauschal beantworten.
Eine Gesamtmenge aus dem abgewogenen Futter < 10% ist für die meisten IR-Pferde möglich und sicher.
Allerdings gibt es auch Pferde die deutlich weniger tolerieren.

LG Eddi


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danke schonmal!

dass ich alles miteinrechnen muss, weiß ich... aber es ist ja nochmal ein Unterschied wieviel Fruktan in den einzelnen Gräsern und Leguminosen ist, verstehst Du was ich meine?

momentan weide ich im "Rupftakt" an - ich weiß, da sind wir aufgrund der gestörten Magen-Darm-Flora vielleicht ein kleiner "Exot" - das heißt sie darf momentan 105 mal rupfen... je nach "Lust" und Ablenkung dauert dies so zwischen 2 und 5 Minuten... die exakte Menge an Gras/Leguminosen/Kräutern die sie hierbei aufnimmt kann ich natürlich nicht nachmessen... es verschwindet ja alles im Pferd

aber wenn ich jetzt wüsste, dass Löwenzahn zum Beispiel einen doppelt so hohen Fruktangehalt im Vergleich zu den "typischen Weidegräsern" (bei uns leider immer noch überwiegend dt. Weidelgras ) hätte, müsste ich das Anweiden eben stärker gewichten als beim Anweiden auf weniger fruktanreichen Gräsern/Leguminosen/Kräutern, etc.

war das irgendwie verständlich erklärt oder hab ich hier irgendwo nen Denkfehler?

ich frage auch nur aus dem Grund, da bei uns momentan eben alles voll ist mit Löwenzahn... natürlich kann man sonst ja auch nicht direkt beeinfluss was die Pferde nun wirklich fressen und in welchen Mengen, aber vermutlich gleicht sich das sonst ganz gut aus...

bei uns blühts au scho viel das zeug,wotan bekommt das dosiert,der löwenzahn soll wohl blutreinigend wirken und wie scho geschrieben gut fürn stoffwechsel sein,meiner liebt au die etwas bitteren wurzln.ansonstn darf er nach wie vor kein gras,welches au immer unterwegs abrupfn,nur weidenzweige,klebkraut spitzwegerich und halt löwenzahn.lg stephi

momentan weide ich im "Rupftakt" an - ich weiß, da sind wir aufgrund der gestörten Magen-Darm-Flora vielleicht ein kleiner "Exot" - das heißt sie darf momentan 105 mal rupfen... je nach "Lust" und Ablenkung dauert dies so zwischen 2 und 5 Minuten... die exakte Menge an Gras/Leguminosen/Kräutern die sie hierbei aufnimmt kann ich natürlich nicht nachmessen... es verschwindet ja alles im Pferd


Das mit dem Rupftakt und den 105 finde ich erstklassig

Wieviel Fruktan allerdings im Löwenzahn steckt, findest du vlt. irgendwo in der Literatur, das es mal jemand hat testen lassen habe ich nicht gehört. Wobei ich aber sagen muß, zumal es tatsächlich dieses Jahr extrem viel ist, das es eine gute Frage von dir ist. Betrifft ja irgendwie uns alle mit unseren nicht sooo gesunden Pferden.

danke Euch beiden!

@eff-eins:

Danke wenn man über Jahre hinweg mit Kotwasser, Durchfall, Aufgasung und sonstigen Magen-Darm-Beschwerden zu tun hat, ist man um jeden Tag froh, wo das Pferd "geformte" Äppel ausscheidet und möchte dies durch Futterumstellungen nicht wieder zunichte machen... bislang fahren wir damit schon im zweiten Jahr sehr gut mit...

in der Literatur von mir hab ich bislang leider noch nichts gefunden

aber ich lese raus, dass der Löwenzahn nicht nur bei uns so "ergiebig" ist, dieses Jahr?!?

Das stimmt!!! Heute dachte ich bei der Autofahrt so über Blühzeit von Raps nach, alles war so herrlich gelb! Ups, als ich näher kam sah ich das das alles Löwenzahn war!!

hab nochmal Tante Google bemüht...

"Der Inulin-Gehalt der Löwenzahnwurzeln steigt von 2 Prozent im Frühjahr auf etwa 40 Prozent im Herbst an. "
QUELLE: http://www.pta-forum.de/index.php?id=296

laut dieser Quelle: http://www.bedlan.at/upload/pdf/gemuese/Loewenzahn.pdf
sind die 40 % Inulin im Herbst in der Wurzel lokalisiert...

diese Aussage irritiert mich gerade etwas:
"Löwenzahn ist als Diät- und Heilpflanze für Diabetiker (durch den hohen Inulingehalt, der für den Kohlenhydratstoffwechsel günstig ist; zudem regt Löwenzahn die Bauchspeicheldrüse an), gut geeignet"
Quelle: http://www.biomedicus.de/index.php?id=loewenzahn

heißt das, dass Inulin "besser" ist, als reines Fruktan?

jetzt bräuchte ich nur nochmal kurz Hilfe beim "sortieren" und vergleichen

die Wurzeln werden ja eher seltener gefressen... also zumindest rupft meine Stute den Löwenzahn nicht immer mit Wurzel aus, auch wenn dies durchaus schonmal vorkommen kann...

@Eff-eins:
hihi obwohl der Raps bei uns auch schon in voller Blüte steht... die zwei geben sich im "gelb-blühen" derzeit nichts... der Wiesenpippau kommt auch langsam durch...

anscheinend trägt man dieses Frühjahr gelb

@Eff-eins:
hihi obwohl der Raps bei uns auch schon in voller Blüte steht... die zwei geben sich im "gelb-blühen" derzeit nichts... der Wiesenpippau kommt auch langsam durch...

anscheinend trägt man dieses Frühjahr gelb

ach so

Das Inulin ist auch ein Fructan..bei dem nachgewiesen wurde, dass es Hufrehe auslösen kann.
Für Menschen, die Diabetes haben, hat es keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel...weil der Mensch das Inulin nicht spalten kann...
Für Pferde ist es ein gefährliches Fructan..denn die können es spalten..und so wird dann auch der Blutzucker erhöht und kann dann auch Hufrehe auslösen.

Allerdings findet sich beim Löwenzahn das Inulin in den Wurzeln und nicht in den Blättern...und ich denke mal...die Pferde graben die Pflanzen ja nicht samt Wurzel aus.

Löwenzahn hat einen Kohlehydratanteil von 7, 5 % und liegt ja dann eigentlich noch unter den Durchschnittswerten von Gras. Von daher meine ich (bitte berichtigen, wenn das falsch ist)...dass dann doch die Heilwirkungen mehr überwiegen, als die Gefahr, dass sie zuviel Fructane gegenüber Gras aufnehmen. Und da im Frühjahr auch der Inulingehalt bei nur 2 % liegt...ist es auch jahreszeitlich von der Natur so eingerichtet, dass es auch als Heilpflanze seine Berechtigung hat, wenn die Tiere es fressen.

Ihr Instinkt denke ich mal..trügt sie da nicht ...
An unserem alten Stall stand auch eine Weide....und jedes Jahr im Frühjahr fielen die Früchte (die Kätzchen) von den Bäumen in Massen auf den Boden. Die Pferde waren richtig gierig nach den Dingern...

Ich hatte mich da auch gefragt, warum sie das wohl so gerne fressen...Instinkt, Geschmack...oder weil die Weide noch nicht geöffnet war?....Nachdem ich dann wusste, dass die Weide Salicylsäure enthält...also der natürliche Wirkstoff der Aspirin...dachte ich mir schon, dass es der Instinkt dann nur sein kann...
Salicylsäure verdünnt das Blut, hemmt Entzündungen.
Im Frühjahr wachsen Brennessel, Löwenzahn, und eben auch die Blütenfrüchte der Weide....die Natur hat es wohl auch so eingerichtet, dass die Tiere ...oder auch der Mensch in Urzeiten, sich da bedienen konnte...um sich zu entschlacken.

Wir haben nun schon das zweiten Jahr diese Massen an Löwenzahn. Hab neulich irgendwo gelesen, dass das ein Zeichen sein soll, dass die Weide nicht ausreichend beweidet wird - kann bei uns zwar stimmen, aber nicht im Stall von Bekannten, wo die Pferde bis Ende November draußen waren und alles ratzekahl gefressen haben...

Meine beiden lieben das Zeug auch total, auch Haikon fraß es total gern und ging auf der Wiese teilweise gezielt von Löwenzahn zu Löwenzahn. Hatte letztes Jahr mal meinen TA danach befragt und er sagte, ich soll ihn ruhig lassen, die Pferde würden den meist nur gewisse Zeit gezielt fressen, wenn sie ihn brauchen...

Vielen Dank!

@Doro: ok, also muss ich in der Berechnung nichts weiter beachten... das beruhigt mich schonmal...

@Gizmo: das kann bei uns auch nicht ganz stimmen... eher das Gegenteil, die Weiden am Hof werden sogar ziemlich häufig beweidet und auf den Ausgleichsflächen wo wir nur höchstens 2 mal drauf dürfen (meist aber nur 1 mal wegen dem Aufwuchs schaffen) wächst so gut wie gar kein Löwenzahn... wobei das hier ringsum aber auch die einzigen "Löwenzahnlosen" Flächen sind

Der Löwenzahn ist wie viele andere Pflanzen eine Zeigerpflanze. Die zeigen nicht an, ob die Weiden nun viel oder wenig beweidet werden, sondern sagen etwas über die Bodenqualität aus und welche Pflanzen sich dort bevorzugt ansiedeln können.
Hier mal ein Link: http://www.gartenrausch.com/2010/das-un ... -gaertner/