Unabhängiges Hufrehe Forum um die Pferdekrankheiten Hufrehe, Metabolisches Syndrom, Cushing Syndrom, Borreliose und weiteren Erkrankungen vom Pferd, Pony, Esel und Muli
Fragen zur artgerechte Haltung mit Weidemanagement von Pferden und Ponys allgemein und im speziellen mit Hufrehe
ich habe in der SuFu leider keinen passenden Thread gefunden und wusste auch nicht so recht in welches Unterforum mein Beitrag am Besten passt... bitte verschieben, wenn er hier fehl am Platz ist oder es bereits ein solches Thema gibt!
wie kann ich am Besten das Abnehmen meines Pferdes "kontrollieren"?
da das zu schnelle Abnehmen hohe Risiken mit sich bringt, versucht man natürlich ein kontinuierliches Abnehmen mit angepasster Fütterung zu erreichen... gibt es hier Richtwerte, wieviel ein Pferd in einem bestimmten Zeitraum abnehmen sollte?
wieviele cm Kammfett sollten zum Beispiel innerhalb eines bestimmten Zeitraums "eingeschmolzen" sein?
wann wird das Abnehmen auch für den Pferdebesitzer, der sein Pferd täglich mehrmals sieht, "sichtbar"?
an welchen Parametern kann man das Abnehmen noch festmachen?
zu meinem Pferd: sie steht seit Januar auf "Diät", seitdem ist mir aufgefallen, dass das Kammfett "wabbeliger/weicher" geworden und nicht mehr so fest ist... ist das ein eher gutes oder schlechtes Zeichen?
zudem haben wir seitdem bereits ca. 1 cm Kammfett "eingeschmolzen"... zu wenig für diese Zeitspanne?
am Bauchumfang kann ich das Abnehmen bei meinem Pferd leider nicht festmachen, da sie zum Aufgasen neigt und der Bauch - im Verlaufe des Tages - immer mal aufgeblähter und mal weniger aufgebläht ist... wir hatten es bei reiner Heufütterung im letzten Jahr sehr gut im Griff, allerdings ist das Ganze durch das "Strecken" des Heus mit Stroh derzeit wieder hinfällig und sie hat wieder Tage, an denen sie aussieht wie eine Kugel und auch dementsprechend viel Flatulenz zeigt...
ich habe Angst, dass ich "betriebsblind" werde und nicht recht merke, ob sie nun tatsächlich abnimmt oder ich es mir nur "einbilde"...
wie kann ich am Besten das Abnehmen meines Pferdes "kontrollieren"?
Mit einem markierten Band sollte man eine "ruhige" Stelle wählen, also irgendwie den Schulterbereich mit einbeziehen Rippenfühltest regelmäßige Fotos im 90°Winkel mit pferdenase ohne Mähne amBoden und immer an derselben Stelle fotografieren Sichtbarkeit des langen Kruppenmuskels (Hose,Hungerrinne)
da das zu schnelle Abnehmen hohe Risiken mit sich bringt, versucht man natürlich ein kontinuierliches Abnehmen mit angepasster Fütterung zu erreichen... gibt es hier Richtwerte, wieviel ein Pferd in einem bestimmten Zeitraum abnehmen sollte?
wieviele cm Kammfett sollten zum Beispiel innerhalb eines bestimmten Zeitraums "eingeschmolzen" sein?
Kammfett ist ebenso wie das "Po"fett häufig sehr hartnäckig
an welchen Parametern kann man das Abnehmen noch festmachen?
s.o.
zu meinem Pferd: sie steht seit Januar auf "Diät", seitdem ist mir aufgefallen, dass das Kammfett "wabbeliger/weicher" geworden und nicht mehr so fest ist... ist das ein eher gutes oder schlechtes Zeichen?
zudem haben wir seitdem bereits ca. 1 cm Kammfett "eingeschmolzen"... zu wenig für diese Zeitspanne?
am Bauchumfang kann ich das Abnehmen bei meinem Pferd leider nicht festmachen, da sie zum Aufgasen neigt und der Bauch - im Verlaufe des Tages - immer mal aufgeblähter und mal weniger aufgebläht ist... wir hatten es bei reiner Heufütterung im letzten Jahr sehr gut im Griff, allerdings ist das Ganze durch das "Strecken" des Heus mit Stroh derzeit wieder hinfällig und sie hat wieder Tage, an denen sie aussieht wie eine Kugel und auch dementsprechend viel Flatulenz zeigt...
sei da bitte vorsichtig, nicht dass Dein Pferd noch Gaskoliken bekommt. Ich fahre da mit Babyfencheltee erfolgreich gegen
zum Aufgasen... mit dem Problem "kämpfen" wir ja schon seit ihrer Geburt quasi... sie hat ja leider generell ein sehr geschundenes Magen-Darm-System und es hat leider recht lange gedauert, bis ich einen für uns guten Weg gefunden hatte die "größten" Probleme zu beseitigen... sprich: komplett Getreide- (eben auch Stroh-), Melassefreie Nahrung, Heu ad libitum, angepasstes Mineralfutter und im Sommer Weide 24 h (portioniert) und mit extrem langsamer Gewöhnung...
mit dieser "Ernährung" waren sowohl die Magenprobleme (Übersäuerung), als auch das Kotwasser (hatte sie ebenfalls nahezu seit ihrer Geburt und ist - bis auf abgemilderte Formen während der Rosse - komplett verschwunden) und das Aufgasen gänzlich verschwunden...
das "Neue" Problem ist halt jetzt ihre Figur und die Fettpolster, die da einfach nicht hingehören und die nach einer Cortisontherapie sehr schnell entstanden sind
mit regelmäßiger Bewegung und einer begrenzten Menge von Stroh auf etwa 1 kg pro Tag, geht es soweit ganz gut, dass sie immer und viel abpupsen kann... ich muss lediglich bei Wetterumschwüngen aufpassen, hier hatte sie früher schon desöfteren mal Probleme mit Gaskoliken... das weiß ich und da versuche ich so gut es geht entgegenzuwirken... Colosan ist für de Notfall immer verfügbar und in längeren, extremeren Phasen wird mit Fenchel-, Anis- und Kümmeltee Abhilfe geschaffen...
ich würde mich natürlich freuen, wenn ich das Stroh wieder komplett vom Futterplan streichen könnte, aber dann weiß ich nicht, wie ich die Karenzzeiten weiterhin kurz halten kann um eben die Magenproblematik nicht wieder aufflammen zu lassen verzwickte Sache... vermutlich dauert es eine Zeit, bis wir einen adäquaten Mittelweg gefunden haben
was sagst Du zu dem Kammfett? ist "wabbelig" ein positiver Schritt oder hat er etwas anderes zu bedeuten?
was sagst Du zu dem Kammfett? ist "wabbelig" ein positiver Schritt oder hat er etwas anderes zu bedeuten?
DAS ist ein sehr,sehr guter 1.Schritt! Hartes Kammfett ist immer ein Alarmsignal. Zum Fenchel: vielleicht ist es für dich auch einen Versuch Wert, bei meiner LisKa hilft der Instant-Baby-Fencheltee viel besser als Fenchel/Kümmel.
z.B. bei Schlecker und auch manchmal im Edeka oder Jibi. Es ist ein kleines Glas von Hipp für die ganz kleinen Babys, dann ist er ohne Zucker. http://www.hipp.de/index.php?id=270
Welchen Tee meinst du genau Eddi? Ich find nur den Baby Fenchel-Tee und den Bio-Fenchel-Tee (die sind beide für kleine Babys). In dem Baby-Fenchel ist aber Maltodextrin drin....
Aus Erfahrung mit unserem Haflinger: Pferde mit Magenprobleme können auf Colosan sehr heftig reagieren. Fencheltee wirklich vorsichtig probieren, wenn Schleimhautreizungen vorliegen. Koliken, Blähungen sind oft ein Zeichen für "gestörte" Darmbakterien. Durch die Diät hat das Pferd leerlaufzeiten in Magen und Darm und die Bakterien weniger zu tun, die Lebensraumbedingungen für die Bakterien verändern sich, falsche siedeln sich an, gute sterben. Beteiligt daran ist auch die überschüssige Magensäure, die der Schleimhaut und Bakterien zusetzt. Die Leber produziert kontinuierlich Gallenflüssigkeit, nicht nur zu den Fresszeiten. Stroh hat viel Struktur und beschäftigt Kleinstlebewesen und Pferd. Und eben viele kleine Portionen über den Tag verteilt, damit sich das Pferd auch wieder an ein Sättigungsgefühl gewöhnen kann. Ausgehungerte Pferde "pfeiffen" sich gerne alles zu schnell rein und überlasten so den Magen.
zum Glück hat sie auf Colosan bislang noch nicht so heftig reagiert und auch den Tee aus Fenchel, Anis und Kümmel hat sie bislang immer gut vertragen...
die Blähungen kommen von einer gestörten Darmflora, das stimmt... aber ich sehe hier den Zusammenhang in der Strohfütterung und nicht in den Karenzzeiten, denn diese versuche ich ja eben durch das Strecken mit Stroh gegen 0 laufen zu lassen... wir waren über ein Jahr Kotwasser- und Aufgasungsfrei bei reiner Heufütterung ad libitum und keinerlei Getreide, Melasse etc. #
Leider ist diese Fütterung aufgrund der Diät ja nun nicht mehr möglich und so treten eben wieder die "Altbekannten" auf...
Mit übermässigen Blähungen haben wir keine Probleme. Wobei Stroh schon durch die Rohfaser die Bakterien tüchtig zum arbeiten bringt, da ist ein "Blähbauch" bei strukturreichem Futter vorhanden. Dauerpupsen ist natürlich problematisch. Wie äußert es sich bei Deinem Pferd?
sie schiebt teilweise ne extreme Kugel mit sich rum... richtig rund, ein paar Stunden später kann diese aber auch schon wieder weg sein... zudem hat sie extrem laute Darmgeräusche, pupst sehr häufig und hatte leider auch schon die ein- oder andere Gaskolik - bislang zum Glück immer nur leicht und mit Bewegung und Colosan "selbstbehandelt" *dreimal auf Holz klopf* - dann ist sie apathisch, frisst nicht und ist in der gesamten Bauchgegend sehr empfindlich, zeigt ein Schmerzgesicht und kann eben nicht recht abpupsen...
Gaskoliken tun auch mächtig weh. Sowas ist auch nicht normal. Bei unseren ist "Kugelbauch" vorhanden, Schweifhoch und Pffff und wech, alles normal. Gaskoliken sind natürlich tickende Zeitbomben, Stress (auch Fresspausen können Stress bedeuten....), Wetterumschwung, zu viel Gras, Obst usw. Fenchel, Kümmel und Anis könnte auch helfen, wenn sie es verträgt.
Flori Dickfisch hat geschrieben:Wobei Stroh schon durch die Rohfaser die Bakterien tüchtig zum arbeiten bringt....
Das ist so nicht ganz richtig. Stroh besteht zum überwiegenden Teil aus Lignin und Lignin kann von Pferden nicht bakteriell abgebaut werden. Stroh in der Ration fördert also nicht die Bildung irgendwelcher Barmbakterien sondern führt im schlechtesten Fall zum Gegenteil - nämlich dem Absterben "arbeitslos gewordener" Bakterien die Cellulose, Pektin, Hemicellulose....verdauen wollen. Stroh hilft der Darmflora allenfalls über den Umweg der Magensäurepufferung, wobei dann auch weniger das Stroh selbst puffert sondern der Speichel der während des Kauvorganges gebildet wird.
Indira, ich weiss jetzt grade nicht mehr ob Du das Heu einweichst/wäschst oder nicht? Würdest Du das tun würdest Du das Heu durch auswaschen der löslichen Zucker auf einen Kaloriengehalt bringen der mit dem von Stroh vergleichbar ist, hättest aber den Vorteil das die Cellulose unverändert bestehen bleibt und die "guten" Darmbakterien bei Laune hält. Geht das nicht und Du kannst nicht auf Stroh in der Ration verzichten wäre es einen Versuch wert statt aus Heunetzten aus Heuboxen zu füttern. Da kann man Heu und Stroh schichtweise einfüllen und die Pferde fressen dann Heu und Stroh wirklich abwechselnd, während sie bei Fütterung aus dem Netz ja meistens das Stroh auf den Boden rieseln lassen und es erst dann essen wenn es kein Heu mehr gibt. Der Darmflora bekommt das abwechselnde Essen von Heu und Stroh deutlich besser.