Unabhängiges Hufrehe Forum um die Pferdekrankheiten Hufrehe, Metabolisches Syndrom, Cushing Syndrom, Borreliose und weiteren Erkrankungen vom Pferd, Pony, Esel und Muli
ich habe vor 4 Jahren für wenige Monate meine Harka bandagiert weil ich dachte ich helfe ihr dabei. Mein Osteo erklärte mir dann dass es nur schaden würde und seitdem mach ich nix mehr. berufeswegen hat mich nun aber das Thema wieder eingeholt und ich befasse mich wieder damit. Frau Dr. Strasser hat in einer ihrer Bücher auch darüber geschrieben und sagte auch deutlich NEIN zu Bandagen und Gamaschen.
aus dem Buch: Pferdehufe ganzheitlich behandelt von Hiltrud Strasse
"Heute erscheint kaum ein Pferd ohne bandagierte Beine auf einem Tunierplatz. Es mag ja gut aussehen, wenn die Farbe der Bandagen zur Satteldecke und zum Outfit des Reiters passt, aber es wird damit ein hoher Preis in Form von Gesundheitsschöden für die Tuniere bezahlt. Im Bereich des Röhrbeins befinden sich keine Muskeln. Die Venen können sich also bei Füllung nicht irgendwo hindrücken, wie es die Venen in den menschlcihen Gliedmaßen z.b. können. Die dünnwandigen Venen können dem Druck der Bandagen keinen Widerstand entgegenbringen. Der Blutstrom der Venen wird demnach erheblich beeinträchtigt. Unterhalb der Gamaschen oder Bandagen entsteht ein Stau. Venenerweiterungen sind die Folge. Ebenso wird die Zirkulation der Lymphe zwischen Haut und Faszien und der Sehnenscheidenflüssigleit behindert. Diese Stauungen führen zu vermeintlichen Gelenkschwellungen, Sehnenscheidenetzündungen, zu Schwellungen um die Beugesehne am Röhrbein herum, die dann "dicke Sehnen" und "Sehnenbogen" genannt werden."
Mal etwas persönliches: Mir wurde bei einer Verletzung am Unterschenkel das Bein verbunden, ein kleines bisschen zu fest - die Schmerzen wurden von Minute zu Minute schlimmer, ab zum Notarzt.
Vor sehr vielen Jahren hat eine Stallkollegin vergessen nach dem Reiten ihre Bandagen abzunehme, es waren keine dicken Bandagierkissen drunter. Am nächsten Morgen sah man nach dem abwickeln nur einzelne Schwellungen. Aber dann ging es so richtig los, die gesamte Haut über und neben den Sehne hat sich abgelöst und das arme Pferd hatte für lange Zeit riesige Wunden. Glücklicherweise ist kein Dauerschaden zurück geblieben.
Darum predige ich allen meinen Reitschülern: Bandagen nie ohne Unterlagen verwenden! Außerdem, ohne Unterlagen schützen sie ja nicht mal, das ist dann reine Optik...
Bei den Gamaschen - die ja sicher den besseren Schlag- und Trittschutz darstellen - mag ich nicht, dass sie normalerweise nicht atmungsaktiv sind. Da gibts dann zwar keinen Blut- aber einen Hitzestau, der auch zumindest entzündungsfördernd wirkt.
Mal etwas persönliches: Mir wurde bei einer Verletzung am Unterschenkel das Bein verbunden, ein kleines bisschen zu fest - die Schmerzen wurden von Minute zu Minute schlimmer, ab zum Notarzt.
Also meine Pferde bekommen bei der Arbeit immer Hartschalengamaschen oder Bandagen mit dicken Unterlagen an. Weil nachdem mein Pferd sich bei der Arbeit mit dem Hinterhuf vorne an die Fessel getreten hat und dabei eine echt fiese Fesselringbandentzündung zugezogen hat und nur knapp einer OP entkommen ist läuft bei mir kein Pferd mehr ohne Beinschutz. Der TA damals meinte das man das durch Gamaschen hätte verhindern können.
In der neuen Reiter Revue ist ein interassenter Artikel zu diesem Thema. DAS Problem bei Gamaschen und Bandagen ist vor allem die Überhitzung des Beines. Wenn dann sollte man unbedingt atmungsaktive Gamaschen benutzen und IMMER im Anschluß die Beine mit Wasser herunterkühlen.
ich höre ja oft, dass die Leute bandagieren weil sich das Pferd sonst mit der HH in die VH tritt. Warum aber tun manche Pferde dies? Sie bekommen den VH nicht schnell genug vom Boden weg bevor der HH da ist und sie treten sich dabei selber. Der häufigste Grund dabei ist jedoch nicht dass das Pferd zu dumm ist oder zu weit untertritt, sondern eine schlechte Hufbearbeitung. Das Pferd kommt nicht schnell genug weg, weil z.b. die Zehe zu lang ist (zu lange Bearbeitungspausen, schlechte Hufbearbeitung, etc.), der Abrollpunkt bei Eisen nicht stimmt (Eisen wurde zu weit nach vorne gesetzt, zehe steht über Eisen, etc.) oder auch falsche Hufschuhe bei Barhufpferden.