So, dank Eddi habe ich meinen Hufbearbeitungs-Thread aus dem alten Forum wieder, ich kopier die wichtigsten Sachen mal hier rein.
"Auszug" aus der RB-Kollektion
RB vorne rechts Juli 2005/April2007
Ich:
Zitat:
So, hier nun endlich mal Röntgenbilder.
Hab den TA in der Praxis noch angetroffen und wir haben uns die Bilder noch mal zusammen angesehen. Sie waren sehr, sehr dunkel, die aufgeklebte Kanüle kaum zu sehen. Er hat mit Hilfe von Zetteln Winkel angelegt und mir gezeigt wo die Hufbeinspitze in etwa liegen müsste und das dementsprechend ausreichend Platz zwischen Hufbein und Sohle liegen müsste. Die verbliebene Rotation fand er nicht weiter dramatisch.
Ich hab die Bilder jetzt mal aufgehellt und nun weiß ich gar nichts mehr. Ich seh da einen leichten Buckel auf dem Hufbein und sooo verschwindend gering finde ich die Rotation plötzlich auch nicht mehr...Was man allerdings wie ich finde sehr schön sehen kann ist, dass die Polsterung den hinteren Teil des Hufbeins gut stützt, also die Spitze entlastet.
Die Bilder aus der Klinik hab ich zwar noch nicht da, kann mich aber noch gut daran erinnern dass ich fast aus den Latschen gekippt bin. Wir hatten einmal Bilder mit und einmal ohne Eisen. Bei denen ohne war deutlich zu erkennen, dass nur noch ein Hauch Sohle zwischen Hufbeinspitze und Boden lag... Und der Winkel sprang einen förmlich an (13° glaub ich)...
Von daher zeigen die aktuellen Bilder in jedem Fall eine klare Besserung.
Was meint ihr?
Ich bitte um, selbstverständlich auch kritische, Beurteilungen.
LG Tina
Antwort ag:
Zitat:
hallo tina,
allzuviel lässt sich aus dem vergleich der röntgenbilder leider nicht herauslesen, weil sie einmal markiert wurden und einmal nicht.
insbesondere die rehestrecke (ein angenommener abstand zwischen kronsaum und hufbeinschulter=strecksehnenansatz, der in etwa aussagt, ob und wie weit das hufbein abgesunken ist) ist nicht interpretierbar.
die sohlenstärke scheint etwas besser geworden zu sein, das hängt aber beispielsweise auch davon ab, wie lange der beschlag schon drauf ist, denn je länger er "liegt", umso dicker erscheint durch das normale hufwachstum die sohle, unabhängig von der position des hufbeins innerhalb der hornkapsel.
die rotation scheint zurückgegangen zu sein, das wiederum hängt davon ab, wie breit der verbliebene lamelläre keil, so vorhanden, noch ist. demzufolge müsste man den unbeschlagenen huf von unten sehen, um feststellen zu können, wieviel narbenhorn da noch vorhanden ist und ob lederhaut und hornwand wieder eine einigermassen feste verbindung eingegangen sind.
die damalige beurteilung, es sei vr nur noch ein hauch sohle zwischen hufbein und boden gewesen, scheint mir eher eine fehlinterpretation gewesen zu sein, zumindest, was die barhuf aufnahme "Klinik_VR_2.jpg" vom 13.7.05 angeht, der querschatten direkt unterhalb der "hufbeinspitze" stellt nicht den sohlenabschluss dar, die sohle wölbt sich noch weiter nach unten (dunklerer schatten).
die sohlenstärke vl ist nach wie vor recht gering.
den beschlag (klassischer beschlag nach boltz) halte ich für suboptimal, er verteilt die last nicht weit genug auf sohle und seitenwand hinterhalb des vorderen hufbeinrandes.
man geht beim boltz beschlag davon aus, dass er nichts heilen kann, im optimalen falle lediglich den ist-zustand erhalten (ältere lehrmeinung: hufrehe kann nicht geheilt, nur konservativ behandelt werden).
insgesamt ist mir das zu wenig fortschritt in richtung heilung für knapp zwei jahre.
allerdings ist ja nun mal jeder fall anders gelagert, eine exakte beurteilung von schein und sein demzufolge aus der ferne kaum möglich...
gruss,
ag
Ich:
Zitat:
Hallo ag,
erst einmal vielen Dank für die Beurteilung. Ich versuche mal, soweit mir das als Laie möglich ist, darauf einzugehen.
Frosti wurde 5 Tage vor dem Röngentermin das letzte mal Beschlagen.
Das zwischen Sohle und Hufbein kaum noch Platz ist hat man mir in der Klinik so gesagt, das weiß ich noch wie heute. Dass das auf den Bildern nicht der Fall zu sein scheint, ist mir auch schon aufgefallen...
Der Beschlag wurde wie gesagt zum ersten mal noch in der Klinik angebracht, er sollte beibehalten werden, Intervall 6 Wochen. Das wurde exakt eingehalten. Jetzt im 2. Winter waren es 7 Wochen, nun wieder 6, wegen dem zur Zeit schnelleren Wachstum. Das 6 Wochen im ersten Jahr als zu lange gelten, ist mir klar, aber nicht mehr zu ändern.
Dass die Bilder allesamt eher schlecht sind (alle im Original viel zu dunkel), besonders die mit den fehlenden Markierungen, ist mir klar. Ich verstehe auch nicht warum die Hufe in der Klinik nicht begrenzt wurden.
Ich werde mir beim nächsten Termin den Stand an der Sohle noch einmal genau erklären lassen.
Das der Beschlag nur den Ist-Zustand erhält und nicht heilen kann, schockiert mich etwas...
Welcher Beschlag (Beschläge) kommt denn in einem solchen Fall in Frage?
Das man das aus der Ferne schlecht beurteilen kann ist mir klar, aber offensichtlich muss da ja was geändert werden und ich würde meinem Schmied gern einen "Denkanstoß" geben.
LG Tina
Ich:
Zitat:
Ob und was wir an dem Beschlag ändern weiß ich nicht. Hab versucht mich da ein bisschen einzulesen, bin aber als Laie total überfordert damit. Je mehr ich lese desto weniger verstehe ich...
Hab meinen Schmied bis jetzt ja nur per Mail kontaktet. Er erwähnte, dass er mit NBS-Beschlägen bei (Ex-)Rehepferden gute Erfahrungen gemacht hat. Auch über diese Eisen liest man Gutes und Schlechtes.
Naja, ich denke wir werden alles in Ruhe besprechen und ich werde auch sicher meine Bedenken äußern, aber letztlich muss (und will) ich natürlich dem Fachmann die Entscheidung über die weitere Hufbearbeitung überlassen.
Blöd, dass der jetzige Beschlag eher nicht geeignet ist. Wollte den eigentlich drauf lassen, so nach dem Motto "never change a running system"
Schaun wir mal...
LG Tina
Noch mal ich:
Zitat:
So, haben uns nun entschieden den Beschlag zu ändern.
Mein Schmied meinte auch, dass der Polsterbeschlag nicht "für immer" geeignet sind. Hatte er mir angeblich auch schon gesagt, kann sein, hab ich wohl verdrängt weil`s Pony gut lief und ich keine Lust auf Experimente hatte...
Nachdem wir uns lange unterhalten und mit jeder Menge Eisen rumhantiert hatten, ist die Entscheidung auf die ST. Croix Eventer gefallen, die sind recht leicht und nach allen Seiten abgerundet. NBS dann also doch nicht, die sind ja vorne so gerade, hatten bedenken dass die auf die immer noch leicht rotierten Hufbeine drücken.
Er stakste dann, was logisch ist, etwas unsicher los, hatte sich aber sehr schnell eingelaufen. Kann natürlich ein paar Tage dauern bis er ganz normal läuft. Werde ihn auch erst mal "stehen" lassen.
So, jetzt beginnt das große zittern. Aber ich soll sofort anrufen, wenn mir irgendwas komisch vorkommt und SB ist auch im Bilde, meldet sich natürlich sobald ihr etwas auffällt.
Hier die aktuellen Bilder:
Huf/Stellung vorne rechts Mai 2007