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 Betreff des Beitrags: KRÄUTERTHERAPIE HUFREHE KALTBLUT
BeitragVerfasst: 12.06.2017, 19:38 
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Registriert: 12.06.2017, 19:21
Beiträge: 1
Hallo Zusammen,

ich bin seit 2 Woche eifrige Leserin Eures Formus und finde Eure Arbeit Klasse! Jetzt muss ich mich leider auch mal an Euch wenden und Euch um Verbesserungsvorschläge / Tipps bitten.

Unser Mortiz ist 2 Jahre alt und hat seit 3 Wochen Hufrehe. Die TÄ hat mit der Behandlung mit Flunixin begonnen. Nach 3 Wochen war der Zustand unverändert. Ich habe darauf hin mit einer Kräutergabe begonnen und bin mir nicht sicher ob ich zuviel gebe oder vielleicht etwas wichtiges vergessen habe. Seit der Kräutergabe steht er stellen / tageweise wieder auf dem ganzen Huf, er macht nicht unbedingt einen kranken Eindruck. Wenn die Stalltür offen ist versucht er auch gleich auszubüchsen, der Gang ist aber sehr schlecht und wackelig.

Meine Frage: Ich gebe frühs 60 Gramm Teufelskralle, eine Hand voll Ginko, 1 Hand voll Hufkräuter, 0 Gram Biorepair Curcuma 2 Esslöffel, ca. 35 mg Mariendistel, darüber Zimt Salz Mischung. Moritz ist ganz verrückt danach, daher denke ich nicht dass es falsch ist, aber nach einer Woche stellt sich auch hier keine merkliche Besserung ein. Was mache ich falsch???? Ich habe jetzt noch Weidenrinde (ich weiss ist nicht optimal) und Ingwer gekauft bzw. getrocknet. (Magenschutz bekommt Moritz ja noch von Flunixin.) sowie Stoffwechselkräuter, Mariendistelöl sowie MSN Schwefel.

Viel hilft nicht immer viel.....daher bitte ich um Eure Hilfestellung. Habt vielen lieben Dank! PS: Moritz hat seit 3 Wochen Stallruhe...macht das Sinn oder wäre minimale Bewegung auch gut?

Ich danke Euch!


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BeitragVerfasst: 12.06.2017, 20:20 
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Registriert: 24.02.2012, 15:47
Beiträge: 11658
Hallo und herzlich Willkommen im Forum :hallo:

Stimmt, viel hilft nicht viel und vor allem ist es ein puscheln an den Symptomen und keine Ursachenforschung um des Übels Wurzel zu ergründen und daran dann gezielt etwas zu verändern.

Jede noch so lieb gemeinte Zugabe belastet den Stoffwechsel mehr als das er ihn, wie er es unter einem Hufrehegeschehen aber braucht, Entlastung gibt.

Die Entlastung des Stoffwechsels besteht aus einer Notfalldiät mit ausschließlich abgewogener, einstündig gewaschener Heuration!

Ohne den Fall und das Pferd zu kennen wären Empfehlungen zu irgendwelchen Futterzusätzen fachlich nicht korrekt und vor allem "Schüsse ins Blaue" mit diversen Mittelchen nicht zielführend für das Pferd.
elfenfee hat geschrieben:
Meine Frage: Ich gebe frühs 60 Gramm Teufelskralle, eine Hand voll Ginko, 1 Hand voll Hufkräuter, 0 Gram Biorepair Curcuma 2 Esslöffel, ca. 35 mg Mariendistel, darüber Zimt Salz Mischung. Moritz ist ganz verrückt danach, daher denke ich nicht dass es falsch ist, aber nach einer Woche stellt sich auch hier keine merkliche Besserung ein. Was mache ich falsch???? Ich habe jetzt noch Weidenrinde (ich weiss ist nicht optimal) und Ingwer gekauft bzw. getrocknet. (Magenschutz bekommt Moritz ja noch von Flunixin.) sowie Stoffwechselkräuter, Mariendistelöl sowie MSN Schwefel.

Meine Ponys sind auch verrückt nach Schmackofatz und bekommen es trotzdem nicht weil es eben NICHT gut ist, abgesehen davon ist Salz sowieso mit Vorsicht als Futterbeigabe zu sehen.
Hier verwendest du alles was irgendwie, vielleicht, unter Umständen, eventuell Einfluss auf eine Verbesserung haben KÖNNTE.
Einzig Weiderinde das ein natürliches Aspirin darstellt hat hier eine gewisse Berechtigung und auch Ginkgo weil beides die Fließeigenschaft des Blutes verbessert.
Darum auch niemals zwei Mittel als Antikoagulans verwenden sondern entweder oder!

Aaaalso:

*Welche Rasse ist dein Pferd?
*Wurden Blutuntersuchungen gemacht und wenn ja welche und welche Ergebnisse, geeignet ist hier das EMS Profil.
*Was bekommt dein Pferd in welcher Menge zu fressen, auch Heu in Kilo und Weidezeit in Stunden angeben bitte?
*Welche Maßnahmen wurden an den Hufen durchgeführt, gibt es Rehepolster, eine Rehegrechte Hufzubereitung, Hufunterstützung durch Hufschuhe mit halbmondförmiger Einlage?
*Wie ist die Haltung, Offenstall, Paddock oder Box, wie ist die Krankenbox eingestreut, hoffentlich tief und weich?
*Gibt es Röntgenbilder der Hufe wonach das Ausmaß der Hufrehe abschätzbar ist bzw. die Hufzubereitung entsprechend erfolgen kann?

Ein so schweres Pferd wie es ein Kaltblut ist kommt nicht ohne passende Hufunterstützung aus will man keine Lageveränderungen des Hufbeines und schlimmsten Falles einen Hufbeindurchbruch und perforierter Sohle riskieren was mit jedem Schritt wahrscheinlicher wird.
Von daher gibt es nur einen Weg jetzt aus dem Dilemma herauszukommen und zu hoffen das alles wieder umkehrbar ist, und zwar:

Röntgenbilder veranlassen (bitte Markierungen an Kronsaum, Hufrücken und Strahlspitze anbringen um später auch evtl. Absenkungen deutlich erkennen zu können was ohne unmöglich ist, trotz Digitalaufnahmen!) und zur selben Zeit den Hufschmied bestellen der sich mit dem beh. TA bespricht und eine Hufzubereitung entsprechend der daraus ersichtlichen Erfordernisse vornimmt und einen Rehebeschlag mit unterstützendem Quersteg passend arbeitet und platziert (darum Strahlspitze markieren).

Sollte der Huf noch hochschmerzhaft sein und ein Nageln nicht zu vertreten kann über einen Bekleb nachgedacht werden wobei dieser beim aushärten auch eine Hitzeentwicklung hat die dem Rehehuf noch sehr unangenehm sein kann.
Im Zweifelsfall bevor man gar nichts macht also bitte ein Hufpolster anlegen.
Zu allen von mir genannten Punkten finden sich Themen im ABC meiner Signatur, auch eine Hufreheanimation ist dort hinterlegt die einem aufzeigt warum ein Rehepferd keinesfalls sorglos bewegt werden darf.

Erfahrungsgemäß verbessert sich ein Rehepferd unter Boxenruhe, Schmerzmittel das ja uch gleichzeitig Entzündungshemmer ist, passender Hufunterstützung/Entlastung (kurze Zehe, Last weg von der Zehe und nicht tragfähigem Tragrand auf den hinteren Hufbereich wo auch der Strahl zum mittragen herangezogen wird) UND Notfalldiät recht schnell.

Soviel ist sicher, eine Kräutergabe kann lediglich eine zusätzliche Option sein und sollte wohl ausgesucht (am besten durch einen erfahrenen THP) verordnet werden, sie kann eine adäquate Rehetherapie NICHT ersetzen!

Alle Säulen dieser Rehetherapie müssen pingelig eingehalten werden will man dem Pferd eine Chance geben wieder Hufgesund zu werden, einen Reheerfahrenen Huffachmann ans Pferd zu holen ist ein unbedingtes Muss.

Soweit von mir der erste Support, wenn du gezielt etwas wissen mußt frage gerne nach aber vergiss bitte nicht unsere Fragen zu beantworten weil wir uns nur dann ein umfassendes Bild der Situation machen und helfen können.

Ursachenforschung WARUM es überhaupt zu einer Hufrehe gekommen ist gehört zwingend zu den Erstmaßnahmen dazu will man weitere Schübe vermeiden!

_________________
LG Kathi
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