Hallo und herzlich Willkommen im Forum
Warum man sagt das bei einem Pony eine seit Jahren bekannte Hufrehe bisher kein Problem war erschließt sich mir nicht, sorry, aber vielleicht kannst du etwas zu meiner Aufklärung beitragen?
Wenn deine Maus in einer tief eingestreuten Box steht ist das doch prima, dort kann sie sich die Hüfchen so eingraben wie es ihr komfortabel ist. Zudem kann sie sich da besonders komfortabel ablegen und damit zusätzlich ihre Hufe schonen.
Unter Hufrehe und Schmerzmittelgabe sollte das Tier nicht bewegt oder dazu animiert werden!
Einen angeschlagen Organismus nun noch mit Sedativa für eine Castbehandlung um den Ausgang zu vergrössern zu belasten fände ich außerdem nicht sehr gelungen.
Auch ist ein Cast immer eine zeitlich begrenzte Sofortmaßnahme deren Erfordernis sich nicht zuletzt aus dem Röntgenbefund ergibt und nur dann Anwendung finden sollte.
Ist z.B. ein Kürzen der Trachten erforderlich um die Parallelität vom Hufbein zur Hornkapsel wieder herzustellen um dem Huf ein Herunterwachsen in Anbindung zu ermöglichen kann dies z.B. Keile erfordern um den dadurch massiven Zug auf die Bandstrukturen zu minimieren.
In dem Fall wird gerne mal ein Cast gewählt um alles an Ort und Stelle zu fixieren.
Aber das ist nun nur Theorie und keinesfalls eine Empfehlung wie bei deinem Pony vorzugehen sinnvoll ist, dazu braucht es mehr Infos sowie Huf und Röntgenbilder.
Sehr wichtig hingegen ist eine Rehegerechte Hufzubereitung die die Zehe und Hufbeinspitze aus der Last nimmt (schwebende Zehe) und die Lastaufnahme weg von den ebenfalls nicht tragfähigen Tragrändern auf den hinteren Hufbereich wo der Strahl zum mittragen herangezogen wird verlegt, idealer Weise das ganze mit einem Hufpolster unterstützt.
Ist da jetzt überhaupt irgendetwas veranlasst worden?
Wie sehen die Hufe überhaupt aus, hier wären <Fotos von Vorteil!?
Sehr effektiv ist zudem
Dauerkühlung mittels Eiswürfeltütchen aus dem Supermarkt die man dem Pferdchen mit einem lockeren Bändchen um die Hufe legen kann und runterfallen wenn sie geschmolzen sind.
Welchen Grund gab es denn das es überhaupt irgendwann einmal zur Hufrehe kam, wurde das beim erstmaligen Auftreten Ursachenforschung betrieben?
Meine Stute hatte auch mal eine ECS bedingte Hufrehe als sie dreijährig war, nach eingeleiteter Prascendtherapie sowie konsequenter Haltungs und Fütterungsänderung ist das aber Geschichte und die Hufe sind wieder völlig gesundet.
Ponys sind ja nun keine kleine Pferde und können auch nicht als solche gehalten und gefüttert werden weil sie einen ganz anderen Stoffwechsel der auf Genügsamkeit ausgelegt ist haben.
Sie sind genetisch bedingt für eine Insulinresistenz prädisponiert!
Wird diese nun durch zu reichliches oder unpassende Futtermittel und Weidegang gemährt verkehrt sich dieses eigentlich tolle Phänomen was ihnen das Überleben in freier Wildbahn sicher leider ins Krankhafte und es kommt zu Hufrehen weil sowohl zu hohe Glukose als auch Insulin wissenschaftlich als Gewebeschädlich enttarnt wurden und die inneren Hufstrukturen schwächen.
Nun also vorab die entscheidende Frage:
Ist der Kohlenhydratstoffwechsel (Insulin, Glukose, Triglyceride, Fruktosamine) in der Vergangenheit oder auch jetzt unter dem erneuten Reheschub getestet worden? Wenn nein sollte dies bitte unbedingt zeitnah nachgeholt werden.
Empfehlenswert ist auch bei Cushingverdacht nicht ACTH alleine zu befragen sondern ein kombiniertes EMS/ECS Profil zu veranlassen um die Stoffwechselerkrankungen EMS, ECS und die IR wegen sich überlagernder Symptome gegeneinander abgrenzen zu können und daraus ein Gesamtmanagement ableiten zu können. Auch kann man mit den Erkenntnissen aus dem Profil mehr ableiten das Entscheidungshilfe geben kann ob man nun mit Prascend antherapieren sollte oder nicht.
Auch ein innerhalb der Referenz befindlicher ACTH Wert schließt ein ECS nicht pauschal aus, lediglich im mehrere Hunderterbereich angesiedelter Wert ist als diagnostisch Beweisführend anzusehen was die Frage nach ECS ja oder nein nicht gerade einfacher macht.
Schmerzmittel sind gleichzeitig auch Entzündungshemmer und haben von daher bei einer Hufrehe durchaus ihre Berechtigung, selbst wenn sie den Schmerz wenig minimieren können. Das das den Magen sehr belastet braucht wohl aber nicht extra betont werden weshalb insbesondere bei längerer Gabe immer Risiko/ Nutzen Abwägung stattfinden sollte
Vielleicht bist du also mal so nett und stellst Huf sowie Röntgen als auch Körperbilder gemäß der Anleitung im ABC meiner Signatur hier ein damit wir uns ein umfassendes Bild der Situation machen können.
Oftmals steckt der Fehler im Detail das das Rehelein nicht gesunden mag, das gilt es nun gemeinsam heraus zu finden wobei wir dir gerne behilflich sein werden.
PS:
Das Pavo hat als Basis Luzerne gefolgt von Apfeltrester, beides auch in minimaler Menge ein no go für ein Rehelein! Das sollte bitte nicht mehr den Weg ins Ponymäulchen finden.