Normal liegt es mir fern zu kommentieren, was in anderen Foren geschrieben werden, aber da die Authorin ja auch hier Mitglied ist, tue ich das mal.
Vorab, die Hufe sehen wirklich gut aus, wenn man ausser acht laesst das keine Markierung da ist, um das Verhaeltnis Wand/ Huf richtig beurteilen zu koennen.
Aber das weisst Du ja.
http://www.hufreheforum.de/cgi-bin/yabb ... 2019456/50
In dem post wurde gesagt, das Hutkrempen ein Ausdruck eines gesunden Hufes sind, wenn ich das richtig verstanden habe.
Das eine Hutkrempe gegen Rehe spricht, weil diese nur entstehen wenn der Huftraeger in einem guten Zustand seien.
Das das Hufbein ein formbarer Knochen ist. Und die Hufwand ihn, bei gesundem Hufbeintraeger, in die richtige Form ziehen kann.
Hingegen, das beim kranken Pferd, dies nicht der Fall waere bei der akuten Rehe, weil kein Druck/ Zug von der Hufwand auf das Hufbein uebertragen werden kann.
Dann wurde noch gesagt das Hutkrempen auch bei gesunden Pferden vorkommt.
Also erst mal, bei der akuten Rehe bilden sich keine Hutkrempen. Ein akutes Geschehen dauert ca. 48-72 Stunden (ausser beim schleichenden Reheschub) und in der Tiermedizinischen Definition endet der Reheschub mit einem radiologisch erkennbaren Rotation. Die Rotation kommt dadurch zustande, dass die Lamellen von Dermis "Hufbein" und Ektodermis "Hufhorn" auseinander driften.
Mit anderen Worten, im akuten Schub ist der Hufbeintraeger noch besser intakt als im chronischen Stadium.
Im chronischen Stadium, bei einem schlecht bearbeiteten Huf, kann es nun sein, das zuviel Druck auf das Hufbein einwirkt, weil es nicht genuegend gepolstert wurde (durch weich stellen, durch Eisen, durch Klebeeisen, durch Hufschuhe, durch schlechte Bearbeitung (keine schwebende Zehe), und zu viel Druck auf dem vorderen Drittel des Hufes war. Dadurch kommt es zur Druckatrophie des Hufbeins. Also kein Anzeichen eines gesunden Pferdes, sondern eine pathologische Erscheinung.
Ich persoenlich habe ganze Hufe zerschnitten (von toten Pferden) fuer Lehrzwecke. Das passiert an der Bandsaege (so einer wie im Schlachthof). Der Knochen ist ein echter Knochen und nicht biegbar, dehnbar oder ziehbar.
Druckartrophie und auch allgemein Osteomyleitis, Osteitis ist irreversible.
http://www.gutenberg.org/files/16370/16 ... 8-full.jpg
Durch Druckatrophie kommt es auch zu den extremen Verformungen am Knochen, weil fast das ganze Gewicht des Pferdes auf dem Hufbein lastet, anstatt auf dem Hufbeintraeger.
Einen schlimmen Fall mit Hufknochenaufloesung sieht man hier ganz unten:
http://www.das-begehbare-pferd.de/index ... 12&meid=14
Den Schaden kann man erkennen mit einem Strahlengang von vorne oben durch den Huf durch, weich geschossen, damit man den ganzen vorderen halbmondfoermigen Hufbeinbereich sieht.
http://www.horseshoes.com/forums/attach ... 2433&stc=1
Wenn es nur eine Druckartophie ist und sie nicht weitergeht, weil die Hufbearbeitung besser ist, das Pferd nicht unbedingt auf den haertesten Boeden geritten wird, oder Reheeisen drauf sind (agrajag weiss da sicher mehr dazu). Dann ist sie kein Grund zur Besorgnis. Allerdings wuerde ich sie im Auge behalten. Einfach auch um zu sehen das die Hufbearbeitung und Daempfung jetzt stimmt.
So und jetzt mal abgesehen von miro:
Osteomyletis gibt es auch bei anderen Pferden. Es kann auch durch Keime ausgeloest werden die in diesen Bereich wandern (ueber die weisse Linie) oder durch Nageltritte. Also sieht man sie bei nicht Rehepferden auch.
Dieser Entzuendung muss man chirurgisch einhalt gebieten.
LG, Karin
Der Text war keine Kopie sondern eine Zusammenfassung und link ist auch drin. Nur um es vorwegzunehmen, das ist rechtlich erlaubt.
Zuletzt geändert von Acabado am 01.12.2007, 13:23, insgesamt 1-mal geändert.