Unabhängiges Hufrehe Forum um die Pferdekrankheiten Hufrehe, Metabolisches Syndrom, Cushing Syndrom, Borreliose und weiteren Erkrankungen vom Pferd, Pony, Esel und Muli
Dokumentation Hufbeindurchbruch, Röntgenbilder, Bilder zum ( bearbeiteten ) Rehehuf
Als allererstes muss man sich vor Augen halten WAS bei einem Reheschub passiert. Es findet eine Entzündung der Wandlederhaut statt welche häufig dazu führt dass das Hufbein seine Lage verändert. Das kann als Hufbeinrotation, als Hufbeinsenkung oder aus der Kombination beider erfolgen. Wenn dies passiert ist hat das Hufbein keine feste Verbindung mehr zur Hornkapsel, je nach Pferdegewicht reicht alleine dieses aus und oder Bewegungen des Pferdes um weitere Zerreißungen im Inneren des Hufes hervorzurufen, dier Lage des Hufbeins verändert sich weiter.
Dies gilt es zu stoppen!
Das kann man effektiv durch einen Beschlag mit an passender Stelle angebrachten Steg mit "Polsterung". Dieser Steg MUSS passend nach dem aktuellen Röntgenbild angebracht werden. Zur Lastaufnahme des Pferdegewichtes muss er breit genug sein. Ist er zu schmal oder zu weit hinten kann das Hufbein über die vordere Kante weiter rotieren, ist er zu breit drückt er auf die Hufbeinspitze und erzeugt erneut Schmerzen!
Aus diesem Grund bleibt dieser schmerzhafte Bereich der Hufbeinspitze bei einem Beschlag immer frei!!!!!
Um das Abrollen über den schmerzhaften Hufbereich zu erleichtern wird das Eisen vorne geöffnet bzw. verkehrtherum aufgenagelt. Ist die Zehe entsprechend gekürzt kann das Rehepferd abrollen ohne mit der Zehe einen Bodenkontakt zu bekommen. Wird (später) ein vorne geschlossenes Eisen verwendet muss dieses ähnlich dem NBS-Eisen vorne gerade gefertigt sein, es muss deutlich zurückgesetzt werden UND die Zehe muss aus o.G. eine Schwebe erhalten.
Dies ist jetzt die effektive Unterstützung mittels eines Beschlages z.B. mit dem Duplo Rehebeschlag oder dem Rehebeschlag nach Boltz.
Ja, es gibt diese Beschläge ja tatsächlich und auch mit diesen Grundanforderungen in diversen Ausführungen und ich frage mich aus welchem Grund so viele Hufschmiede einen solchen medizinisch durchdachten Beschlag nicht ausführen!
Als Zweites ist die Bearbeitung der Hornkapsel eines Rehepferdes eigentlich noch wichtiger. Ohne die korrekte Bearbeitung bekommt der Huf leider keine Chance in fester Anbindung und damit belastungsfähig und gesund wieder herunterzuwachsen.
Schaut man sich das Röntgenbild eines gesunden Hufes an erkennt man folgendes: - die Huf-Fesselachse ist linear und ungebrochen - die Hornkapsel hat an jeder Stelle denselben Abstand zum Hufbein - die Hornkapsel weist keine Stellen auf die nicht linear sind - die Lage vom Abrollpunkt
Und genau diese Anforderungen sind an den bearbeiteten Rehehuf gestellt, damit er gesund und in Anlehnung herunterwachsen kann.
1. Fehler in der Rehehufbearbeitung - die dorsale Hufwand wird nicht genügend angepasst/bearbeitet entsprechend der Vorgabe durch das RöBi und dem nachwachsenden Bereich aus der Hufkrone. Es entstehen Knicke und wegrotierende Hufwände, welche in den Übergängen zu immer neuen und schmerzhaften Zerreißungen führen. Dementsprechend wird die Zehe immer länger und länger und unser Pferd hat keinen Abrollpunkt passend zum Hufbein sondern läuft stattdessen mit Schwimmflossen.... Noch schlimmer wird das Ganze wenn so ein Eisen genagelt wird....
Als zweites muss die Trachtenbearbeitung genannt werden. Nur mit einer solchen, die entsprechend der RöBis gemacht wird ist das Hufbein in der Lage sich aufzurichten.
Platt gesagt wird mit der Bearbeitung der Hornkapsel der Huf in eine physiologisch gesunde Form bearbeitet um ihm überhaupt die Möglichkeit zu geben gesund nachzuwachsen.
Ich habe mich auch schon oft darüber geärgert, dass die von mir angesprochenen Hufschmieden sich geweigert haben, einen solchen Beschlag vor zu nehmen. Meistens reicht da einfach das medizinische Fachwissen der betreffenden Schmiede nicht aus. Schade, dadurch könnte viel Zeit und auch Nerven gespart werden...