Unabhängiges Hufrehe Forum um die Pferdekrankheiten Hufrehe, Metabolisches Syndrom, Cushing Syndrom, Borreliose und weiteren Erkrankungen vom Pferd, Pony, Esel und Muli
Hufrehefutter und weitere Futter- und Ergänzungsmittel aus derSichtweise Endverbraucher/Hersteller bezüglich der Zusammensetzung und Bewerbung.
nachfolgend Antwort der Fa. Iwest zu meinen Anfragen bzgl. sinnvollem Rehepferdefutter (bei höherem Energiebedarf!) und Mineralstoffergänzung/-ausgleich zu unmelassierten Rübenschnitzeln.
Sehr geehrte Frau Poser,
Ihre Anfrage habe ich dankend erhalten.
Auch ich bin mit den derzeit angebotenen Fertigfuttermitteln nicht wirklich glücklich. Ich habe eine Idee für ein Krippenfutter, das allerdings dann ebenfalls nur eine Ergänzung zu entzuckerten Rübenschnitzeln wäre: Reiskleie, Sojaschalen, Omega-3-Öle (desodoriert!), ein wenig Zimtextrakt und eben eine Mineralisierung und auch Spurenelement- und Vitaminergänzung, die dann exakt zum restlichen Fütterungsregime (entweder bereits entzuckerte Rübenschnitzel, oder aber mehrfach gewässerte "normale" Rübenschnitzel - übrigens bin ich persönlich nach eigenen Untersuchungen zum Restzucker zum Ergebnis gekommen, dass ein viermaliges Auswaschen handelsüblicher Rübenschnitzel, den Restzucker fast vollständig beseitigt- und qualitativ hochwertiges blattreiches Wiesenheu, evtl. ebenfalls eine halbe Stunde in heißem Wasser gewässert) exakt passt.
Das Problem für uns ist nun:
alle diese Rohstoffe sind von Haus aus sehr teuer und für uns insofern noch besonders teuer, denn wir verarbeiten ausschließlich GMO-freie Rohstoffe. Der Preisunterschied beträgt hier teilweise den Faktor 10! Umgekehrt kann ich keine GMO-Rohstoffe auf unserer Anlage verarbeiten, denn dann sind wir kein GMO-freier Betrieb mehr!
Ihre andere Frage bezieht sich auf die Herstellung einer Mineralstoffergänzung, wobei hier meines Erachtens eben nicht nur ein sehr weites Calcium-Phosphorverhältnis zu korrigieren ist, sondern z.B. auch die Magnesiumversorgung eine große Rolle spielt (Calcium und Magnesium werden im Pferdedarm am selben Ort resorbiert, also kommt es bei hohem Calciumangebot automatisch noch zu einer verschlechterten Aufnahme von Magnesium, wir benötigen ein spezielles Magnesium u.s.w.), die Spurenelementversorgung (Chrom z.B. inklusive) überdacht werden muß, sowie im Idealfall in meinen Augen auch unbedingt etwas Zimtextrakt und ein paar Adaptogene enthalten sein sollten. Zimtextrakt ist wiederum ein sehr teurer Rohstoff.......die Adaptogene auch, kurzum ich fürchte, wir würden auch hier nur eine recht kostenintensive Lösung anbieten können!
Iwest hat ja leider bereits den Ruf weg "teuer" zu sein. Wir sind es zwar in Wirklichkeit nicht, nur macht sich kaum jemand die Mühe: 1, den Preis pro Tagesdosis auszurechnen, man sieht gerne nur den Kilogrammpreis 2. nachzusehen, welche Gehalte z.B. an sehr teuren Rohstoffen enthalten sind (da die Preise der Rohstoffe sich dem Verbraucher entziehen, wird dies auch nie möglich sein).
Eine reine Mineralstoffkorrektur kann jeder Anbieter zusammenstellen und vermutlich auch relativ preisgünstig anbieten, nur sehe ich persönlich die Aufgabenstellung etwas schwieriger (angefangen beim Magnesium bis hin zum Chrom), insofern wäre meine Ergänzung leider auch notgedrungen immer teurer. Ich habe für einige EMS-Pferde bereits eine derartige Mischung gemacht, wir haben die Insulinspiegel überprüft und sehr positive Erfahrungen machen dürfen.
Bitte verstehen Sie mich nicht miß: ich möchte Ihre Anfrage um Himmels willen nicht "abwürgen", im Gegenteil, Iwest ist interessiert etwas zu tun. Allerdings haben wir halt auch eine Unternehmensphilosophie die uns auf dem Futtermittelmarkt ein wenig "zum Exoten" macht!
Was meint Ihr, was soll ich der Frau jetzt schreiben, bzw. soll ich noch was schreiben?
Immerhin weiß sie ja anscheinend wovon sie spricht und wovon wir sprechen, ob sich so jemand so schnell wieder findet ist wohl fraglich...
Persoenlich wuerde ich kein Zimt reintun. Da das fuer Pferde ohne IR wirklich nicht geeignet ist und waehrend es bei Diabeitd wohl hilft diese Wirkung fuers Pferd (nur IR) nicht unbedingt erwiesen ist. Auch sind Rehepferde Magengeschwueranfaellig, Zimt ist schleimhautreizend.
Ja, das mit dem Zimt hab ich mir auch so gedacht!
Aber ne Firma will halt ein Futter entwickeln, das für möglichst viele Pferde geeignet ist, ich nehme an, deswegen hat sie das angesprochen.
Aber darüber könnte man dann ja reden, hast recht.
Elke hat geschrieben:Ja, das mit dem Zimt hab ich mir auch so gedacht! Aber ne Firma will halt ein Futter entwickeln, das für möglichst viele Pferde geeignet ist, ich nehme an, deswegen hat sie das angesprochen. Aber darüber könnte man dann ja reden, hast recht.
Elke
Wenn Dem so ist wäre vielleicht ein weiteres Argument gegen den Einsatz von Zimtextrakt das ein solches Krippenutter möglicherweise auch für PSSM-Pferde geeignet wäre. Bei Denen Zimt auf jeden Fall kontraindiziert sein dürfte.
Mich interessiert vor allem der Ansatz einen wirklich tauglichen Mineral-Vitamin-Spurenelemtergänzer zu entwickeln. Was mir persönlich neben dem Calciumüberschuss in Rationen aus gewaschenem Heu und evtl. Rübenschnitzeln nämlich auch noch zu denken gibt ist das eben ein Teil der Mineralien, Vitamine und Spurenelement durch's wässern ausgespült werden dürfte. Gäbe es einen "maßgeschneiderten" Ergänzer der die Auswaschverluste berücksichtigt wäre ich auch gern bereit dafür ein bisschen tiefer in die Tasche zu greifen. Und ich bin sicher nicht die Einzigste