schnulli hat geschrieben:. Und lese ich das richtig, dass sie immer noch Klebe-Beschlag hat und zusätzlich Hufschuhe
. Ich hoffe, ich hab das falsch verstanden.
Uli, ich glaub du bist jetzt gedanklich bei der anderen Neuanmeldung gewesen wo das Pferdchen 24 Stunden lang Hufschuhe trägt, kann das sein?
Vorweg sei einmal gesagt das ein Beschlag nur so gut sein kann wie die vorherige Hufzubereitung die natürlich auch Rehegerecht ausfallen muß um dem Huf die Chance zu geben in Anbindung herunter wachsen zu können was von Natur aus sein Bestreben ist.
Das heißt das die Hornkapsel nach aktuellen Röntgtenbildern die unbedingt mit Markierungen (mindestens am Kronsaum und Strahlspitze) versehen werden sollten in eine physiologische Form geraspelt wird um so ein Optimum vorzugeben.
Die Röntgenbilder benötigt der Huffachmann zum Einen um zu schauen wie das Ausmaß der Hufrehe ist und inwieweit oder ob überhaupt die Trachten gekürzt werden müssen um dies zu erreichen und ob diese evtl. nach dem Kürzen mittels Keil wieder hochgestellt werden müssen um den sonst evtl. zu starken Zug auf die tiefe Beugesehne zu verhindern.
Klingt jetzt erstmal verwirrend macht aber wenn man sich das mal
HIER anschaut und nachliest durchaus Sinn.
Zum Anderen sind die RöBis erforderlich um genau sagen zu können ob das Hufbein vielleicht nicht nur rotiert sondern evtl. auch abgesunken ist und das ist wiederum zuverlässig nur mit den erforderlichen Markierungen am Huf einschätz/beurteilbar ist.
Ein ganz wichtiger Aspekt in der Rehehufbearbeitung ist die Last von der kurz zu raspelnden Zehe und dem nicht mehr tragfähigem Tragrand zu nehmen und diese mit auf den hinteren Hufbereich zu verlagern wo auch der Strahl zum mittragen herangezogen wird.
Um dem Hufbein eine Unterstützung von unten zu geben ist idealer Weise ein Quersteg in den Beschlag einzuarbeiten der nach aktuellem RöBi platziert wird um sicherzustellen das das Hufbein weder drüber "wegrutschen" kann noch das es durch falsche Positionierung Druck bekommt was zur Perforation der Sohle führen kann und ausserdem äusserst schmerzhaft ist.
Ob alle diese Erfordernisse tatsächlich durch deinen Hufmenschen umgesetzt wurden bleibt abzuwarten wenn wir Bildmaterial bekommen oder/ und du Röntgenbilder machen lässt die dir unmissverständlich zeigen ob die Hufzubereitung adäquat und den Erfordernissen angepasst ist.
Generell sollte bei einem Rehelein niemals an der Sohle geschnitten werden sondern lediglich loses Zerfallshorn entfernt werden.
Momentan haben alle Pferde mit dem Fellwechsel zu tun der für den Stoffwechsel eine Höchstleistung darstellt was an sich schon rechtfertigt das die Mäuse mal richtig maddelig sind.
Zu sagen ist ausserdem das Cushis oft eine gestörte Thermoregulation haben was sich unter passender Dosis aber auch etwas relativieren kann.
Auch ist das Fell in seiner Funktionalität oft minderwertig, wärmt z.B. nicht obwohl es lang und dicht ist was im Winter ein Eindecken notwendig machen kann.
Auch ich betone nochmal das die Werte aus dem KH Stoffwechsel auch jetzt noch wichtig sind zu wissen um künftige Hufrehen ausschließen zu können und um vor allem die Stoffwechselerkrankungen EMS, ECS und die Insulinresistenz gegeneinander abgrenzen bzw. jede für sich diagnostizieren zu können.
Gab es denn Symptome die eindeutig zu einem Cushing gepasst haben als die Hufrehe zu beklagen und ein ACTH Wert von 196 ermittelt wurde?
ACTH ist ein Stresshormon und steigt z.B. auch bei Schmerzen an, zudem kommt die Jahreszeit in der das war erschwerend hinzu.
ACTH unterliegt nämlich nicht nur einem tageszeitlichen sondern auch einem jahreszeitlichen Verlauf und jedes, auch gesunde Pferde erfahren im September ein ACTH- Hoch weshalb es auch jahreszeitlich unterschiedliche Referenzwerte gibt.
Gerade wenn dann nicht astronomisch hohe und somit eindeutig Beweisführende ACTH Werte im mehrere Hunderterbereich ermittelt werden ist es umso wichtiger die Jahreszeit und die gesundheitlichen Umstände in die Beurteilung mit einzubeziehen und unter Ausschöpfung aller diagnostischen Maßnahmen (EMS/ECS Gesamtprofil) die Diagnostik abzusichern.
Leider haben die drei genannten Stoffwechselerkrankungen sich überlagernde Symptome weshalb die Werte aus dem KH Stoffwechsel zum ACTH gehören wie das Amen zur Kirche.
Das in der Dezember Nachtestung ACTH unter verminderter Dosis (es sollte übrigens immer 4 Wochen konstante Dosis vor Testung erfolgen) innerhalb der Referenz lag mag also auch dem natürlichen ACTH Gefälle im jahreszeitlichen Verlauf geschuldet gewesen sein und nicht unbedingt der Dosierung.
Du verstehst mich richtig, für mich ist die bisherige Diagnostik und deinen Berichten zufolge nicht ausreichend um ein ECS tatsächlich bestätigt zu sehen.
Dauerhaft unkomfortable Hufe durch evtl. zu hohe Glukose oder/und Insulinwerte die die inneren Hufstrukturen schwächen kann ein Pferd sich nicht unverkrampft und locker bewegen was vielleicht auch den CK erklären würde.
Meines Erachtens ist es sinnvoll jetzt einmal alles durch zu diagnostizieren und danach das künftige Management auzurichten.
Sorry für den langen Text, aber ich möchte natürlich auch das du verstehst warum wir bestimmte Dinge immer wieder ansprechen oder empfehlen.