Rund um den Pferdebedarf an Mengen- und Spurenelementen, Vitaminen, Aminosäuren und deren Bedeutung im Futter
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Iron overload - Vit A - Vit D

28.12.2011, 11:57

Dazu gibt es wohl eine Studie.
Beim Menschen haben mehrere Studien eine Eisenüberladung sowohl als Risikofaktor für die Entstehung einer Insulinresistenz und eine Folge der Insulinresistenz erkannt. Der Zweck dieser Studie war es, festzustellen, ob Insulinresistente Pferde und Ponys auch im Blut Anzeichen einer Eisenüberladung zeigen.

Die Gruppe der IR Pferde und Ponys bestand aus hyperinsulämischen Tieren unterschiedlicher Rassen die weder an einer Hufrehe noch an einer Infektion litten.
Bei der Fütterung gab es verschiedene Gruppen.

Laut dieser Aussage gab es keine Unterschiede zwischen IR-Pferden und der gesunden Kontrollgruppe bei einer ausgewogenen Ernährung,im Gegensatz zu großen Unterschieden bei einer unausgewogenen Ernährung.
Zur ausgewogenen Ernährung:
including a maximum Fe:Cu of 10:1 and Fe:Z of 3.3:1, Johnson et al, 2004)


Einzelne Risikofaktoren für Pferde-Insulin-Resistenz sind identifiziert, aber wahrscheinlich gibt es eine Interaktion zwischen genetischer Prädisposition, zugrunde liegenden Erkrankungen und der Umwelt.
Die Rolle der Eisenüberladung als Risikofaktor für IR (Fernandez-Real et al, 2002; Jehn et al, 2004), und therapeutische Wirkung der Senkung des Eisenspiegels im Körper (Fargion, 2005; Piperno, 2004), ist beim Menschen dokumentiert worden .Ein hoher Ferritin-Wert korrelliert bei Pferden mit hohem Leber-Eisenspeicher (Smith et al, 1984).

Diese Studie hat eine signifikante Erhöhung der Körper-Eisenwerte in insulinresistenten Pferden bei einer unkontrollierte Zufuhr dokumentiert.
Tiere auf mineralischen bilanzierte Diäten hatten einen normalen Eisenwert und zeigten eine Verbesserung ihrer Insulinresistenz.
Da andere Maßnahmen gleichzeitig durchgeführt wurden (z. B. Reduzierung der NSC in der Diät), konnte die Wirkung des Mineral -Balancing nicht ermittelt werden.
Weitere umfangreiche Studien sind notwendig, um zu klären, welche Rolle Eisen bei der IR in der Pferdemedizin spielt.

Quellen dazu:

Fargion S, Dongiovanni P, Guzzo A, Colombo S, Valenti L, Fracanzani AL, 2005. Iron and insulin resistance. Aliment Pharmacol Ther, Nov;22 Suppl 2:61-3.
Fernandez-Real JM, Lopez-Bermejo A, Ricart W, 2002. Cross-talk between iron metabolism and diabetes. Diabetes, 51(8):2348-2354.
Jehn M, Clark JM, Guallar E, 2004. Serum ferritin and risk of metabolic syndrome in U.S. Adults. Diabetes Care, Oct;27(10):2422-8.
Johnson PJ, Messer NT, Kellon E, 2004. Treatment of Equine Metabolic Syndrome. Comp Cont Ed, Feb;26(2), 122-30.
McLean LM, Hall ME, Bell JE, 1987. Evaluation of serum iron, total iron binding capacity, unbound iron binding capacity, percent saturation and serum ferritin in the equine. Proceedings of the 10th Equine Nutrition and Physiology Society Symposium, Ft. Collins, Colorado, USA, 443-446.
Piperno A, Vergani A, Salvioni A, Trombini P, Vigano M, Riva A, Zoppo A, Boari G, Mancia G, 2004. Effect of venesections and restricted diets in patients with the insulin resistant hepatic iron overload syndrome. Liver Int, Oct;24(5):471-6.
Smith JE, Moore K, Cipriano JE, Mooris PG, 1984. Serum ferritin as a measure of stored iron in horses. J Nutr, 114:677-81.

Re: Iron overload

28.12.2011, 17:47

Auch im Tierreich kommt Hämochromatose vor.
Insbesondere Wildtierarten in Gefangenschaft sind betroffen.
Tukane, Beos und Papageien gehören zu den Vogelarten, die gefährdet sind zumindest in Gefangenschaft eine Hämochromatose zu entwickeln.
Aber auch bei Pferden, Hunden und Nutztierarten kommt Eisenüberladung vor.

Dies liegt hauptsächlich daran, daß die Futterhersteller unbedacht mit Eisensulfat - gut aufnehmbarem Eisen- angereichertes Futter herstellen.
Das Obst und Körnerfutter der ursprünglichen Umgebung enthält viel weniger und schlechter verwertbares Eisen.
Manches Wildfutter verschiedener Tierarten enhält zudem große Mengen an Tanninen und anderen Inhaltsstoffen, welche die Eisenverwertbarkeit senken. Ist das Futter in der Gefangenschaft anders strukturiert in der Zusammensetzung, bzw fehlt zum Beispiel der eisenhemmende Stoff, nehmen die Tiere vermehrt Eisen auf und werden krank.

Bei Nashörnern ist die Hauptnahrung in der Wildnis eine Akazienart mit einem Inhaltsstoff, welcher bei der Aufnahme von Eisen hemmend wirkt. In Gefangenschaft fällt diese Nahrung weg. In der Vergangenheit schwierig, Nashörner in Gefangenschaft zu halten, weil die Tiere häufig krank wurden und schliéßlich an Krankheiten eingingen. Wie sich herausstellte, war Eisenüberladung zumindest mit die Ursache für den schlechten Gesundheitszustand . Da nun das Problem erkannt ist, kann man gegensteuern und die Tiere erhalten eisenarme Diät.

Auch im Tierreich eine genetische Komponente, zumal bestimmte Tierarten besonders gefährdet sind.
Man vermutet, daß sich z.B. der Organismus der Nashörner an die eisenhemmende Nahrung ihrer Umgebung angepaßt hat und dementsprechend wenig Eisen braucht, um gut zu funktionieren bzw ein bischen Zuviel fatale Auswirkungen hat.

Ein weiterer Aspekt: Tiere in Gefangenschaft (genauso wie Menschen in Zivilisation ) leiden seltener an blutentziehenden Parasiten als Tiere in ihrer ursprünglich von der Evolution "angedachten" Umgebung.
Parasiten entziehen dem Körper indirekt Eisen, da das Eisen beim Wirt zur Blutneubildung benötigt wird. (Aderlässe sind fur uns Hämos ja auch sowas wie künstliche blutsaugende Viecher.. Vampire etc )

http://www.haemochromatose-forum.de/for ... 80&month=0

Re: Iron overload

04.01.2012, 18:25

Durchs Waschen geht im Vergleich zum trockenen Heu verloren (Achtung! Ungünstige Fehlerfortpflanzung beim gewässerten Heu, die Werte werden im nassen Heu gemessen und dann auf die TS hochgerechnet, Messungenauigkeiten oder Fehler verdreifachen sich dabei beim gewässerten Heu):

Zucker -23%
Calcium -12%
Phosphor -38%
Natrium -63%
Magnesium -36%
Kalium -55%
Eisen -62% (das meiste Eisen haftet wohl außen an und wird einfach abgewaschen)
Mangan -22%
Schwefel -29%

Re: Iron overload

16.05.2012, 19:06

Tina hat geschrieben:Es gibt ja auch Bedarfwerte für kranke Pferde. Bei ir Pferden muss man z.B. sehr mit Eisen aufpassen, das ist meinst schon im Heu überdosiert und zusätzlich ist es dann auch noch im Mifu drin. Das ist besonders für ir - Pferde unvorteilhaft.
Wenn das so bedenklich wäre würde es Dr. Kellon sicher nicht empfehlen.


s.o.

Re: Iron overload

16.05.2012, 19:46

??????????????????? ist schon später am Abend, vielleicht ist das Denken schon auf Feierabend :weißnich: :weißnich:

Fakt ist das unsere Stute Hermine im vergangenen Jahr als sie Rehe hatte und das Cushing diagnostiziert wurde einen astronomisch hohen Eisenwert hatte, den sich niemand erklären konnte. Der Wert ist zwar später wieder geringer geworden, war aber trotzdem immer an der Obergrenze der Referenz. Bei ihr wurde ein Aderlass wegen der Rehe durchgeführt, das könnte wohl schon am Fallen des Fe-Wertes beteiligt gewesen sein?
Das so hohe Werte sehr ungesund sind, sieht man auch in der Humanmedizin bei der s.g.Eisenspeicherkrankheit, die auch nur durch regelmäßige Blutspenden zu regulieren ist. Auch dort kommen unerkannt diverse schlimme Folgen wie beispielsweise Gelenkprobleme und Ganzkörperschmerzen zum Tragen. Zurück zum Pferd:
Um so hohe Werte zu verhindern hilft nun Heu waschen??

Re: Iron overload

16.05.2012, 20:06

Wenn man den o.a. Angaben glauben möchte, ist dem wohl so.
So schlimm ists ja mitm denken gar nicht :wink:

Re: Iron overload

16.05.2012, 21:37

heisst also am besten wäre es das heu auszuwaschen um dem vielen eisen vorzubeugen ins pferd zu gelangn. :wink: :?: wie schauts dann im grünfutter aus? gibts dazu au ne studie,oder au von heulage,silage usw.. würd mi au interessiern.danke mal :wink: lg stephi

Re: Iron overload

17.05.2012, 06:55

Da kommt dann die Heuanalyse zum Tragen.
Allerdings würde m.M. nach dann Sinn machen das Heu ungewaschen UND gewaschen analysieren zu lassen.
Laut Dr. Kellon ist nicht der absolute Wert entscheidend sondern diesbzgl. das ausbalancieren des Wertes nach Johnson:
including a maximum Fe:Cu of 10:1 and Fe:Z of 3.3:1, Johnson et al, 2004)



Ein balancierter Wert ist NICHT gleichbedeutend mit einer Fütterung nach nicht unbestrittenen und sich unterscheidenden Bedarfszahlen.

ein vorausgegangener aktueller Blutcheck komb. Haarmineralanalyse ist anzuraten.
die Kombination wird angeraten weil:
° der Blutcheck ist eine Momentaufnahme
° die Haarmineralanalyse ist ein zurückliegender Langzeitwert

Re: Iron overload

17.05.2012, 08:47

Ganz wichtig hierbei wäre vor allem eine genaue Futteranalyse. Es sind schließlich nicht die absoluten Zahlen, die entscheidend sind, sondern das richtige Verhältnis. Hierbei ist dann eben in diesem Fall auch ein besonderes Augenmerk auf Kupfer und Zink zu halten und auch in welcher Verwertbarkeit diese Elemente vorliegen. Um das alles richtig auszuwerten, muss man sich in die Thematik schon recht tief einarbeiten, wenn man keine Fehler machen möchte. Einfach nur Heu waschen kann dabei unter Umständen gar nichts bringen oder auch total falsch sein, um wieder ein richtiges Verhältnis herzustellen.

Einfacher gesagt kann z.B. ein Eisenüberschuss einfach auch nur bedeuten, dass ein Zinkmangel vorliegt. Zink wiederum nimmt eine Schlüsselrolle im Zucker-, Fett- und Eiweisstoffwechsel ein, was gerade für unsere kranken Hoppas ja eine große Rolle spielt. Auch viele Hormone benötigen Zink für ihre Funktion.

Das Thema ist sehr komplex, bevor man als Laie da nach einfachen Lösungen greift, sollte man sich schon ernsthaft mit der gesamten Thematik beschäftigen, um es nicht noch schlimmer zu machen.

Re: Iron overload

17.05.2012, 20:59

ok,dann frage woran sehi dann das das pferd einen evtl.zinkmangel hätte? :kinn: würde dann bedeuten das man alle futtermittel einer eingehenden untersuchung und analyse stellen sollte.. :wink:
oder doch besser im sommer und winter je ein grosses blutbild?damit man die momentaufnahme des ist zustandes im pferd erkennen kann? bin au laie und daher sehr interessant das zu lesen und sich da rein zu pfriemeln..danke mal für die erklärung.lg stephi :wink:

Re: Iron overload

18.05.2012, 06:01

Wenn dann Kombination aus Haarmineralanalyse und Blutbild. Das Blutbild kann keine Aussage über den Status im Gewebe treffen, nur über das, was im Blut unterwegs ist.

Re: Iron overload

18.05.2012, 08:40

@ Wotan: Ja, im Grunde wäre eine Analyse des gesamten Futters sinnvoll. Wird aber wohl kaum jemand machen :wink:

Hinweise auf Zinkmangel können sich vielfältig darstellen: z.B. schlechte Hufe, schlechtes u.U. auch schuppiges Fell, Antriebslosikeit und noch einiges mehr. Aber leider sind das alles nur Anhaltspunkte, die auch auf andere Mängel hinweisen können.

Die beste Vorsorge ist ein gutes Mineralfutter, welches zum restlichen Futter passt. Bei Zink ist darauf zu achten, dass es im Mineralfutter in einer gut verwertbaren Form vorliegt, ansonsten kann man zwar Mengen ins Pferd bekommen, aber das nützt dem gar nichts, weil es nicht aufgenommen werden kann. Hier kommen dann eher die etwas teureren Mineralfutter in Frage, denn gut verwertbares Zink ist nicht billig. Leider kann man das aber nicht allein am Preis sehen, wäre ja auch zu einfach :wink:

Re: Iron overload

18.05.2012, 10:01

Hallo, :hallo:

woran erkenne ich denn, ob Zink im MiFu gut verwertbar ist :?:

LG Christine

Re: Iron overload

18.05.2012, 10:19

Das ist durchaus ein Problem, zumal es häufig ja auch gar nicht drauf geschrieben wird, um was es sich genau handelt. Da hilft dann eine freundliche Anfrage beim Hersteller :cool:

Zink-Chelat z.B. hat eine gute Bioverfügbarkeit. Wenn das also schon beim MiFu draufsteht, ist das ein guter Anhaltspunkt. Häufig sind auch Mischvarianten aufgeführt, noch häufiger steht es aber eben leider gar nicht drauf. Vergleich einfach mal ein paar Mineralfuttersorten miteinander.

Re: Iron overload

18.05.2012, 11:30

snow hat geschrieben:Das ist durchaus ein Problem, zumal es häufig ja auch gar nicht drauf geschrieben wird, um was es sich genau handelt. Da hilft dann eine freundliche Anfrage beim Hersteller :cool:

Zink-Chelat z.B. hat eine gute Bioverfügbarkeit. Wenn das also schon beim MiFu draufsteht, ist das ein guter Anhaltspunkt. Häufig sind auch Mischvarianten aufgeführt, noch häufiger steht es aber eben leider gar nicht drauf. Vergleich einfach mal ein paar Mineralfuttersorten miteinander.


Bei meinem Microvital steht bei Zink folgendes:
Zn-sulfat Monohydrat E6,Aminosäure-Zn-Chelat-Hydrat 7.500 mg

So steht es auch hinter Eisen 2.500mg, Mangan 7.000mg, Kupfer 1.000mg

....ist das dann also als gut zu bewerten?
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