Marcumar???????????

Mein Schmied hat mir neulich berichtet, dass der TA mit dem er zusammenarbeitet ihm erzählt hat, dass Marcumar (ist ja blutverdünnend) in vielen Fällen auch ein sehr gutes Erste-Hilfe-Mittel im Ernstfall ist (falls man es im Haus hat...)

Die Idee an sich finde ich ja nicht schlecht, aber weiß jemand was über die Anwendung bei Marcumar bei PFERDEN???

Interessiert mich nur so, nicht aus akutem Anlass!

Und - ach ja, bitte keine Selbstmedikation ohne Absprache!

Hm, muss zugeben dass ich bis eben noch nicht mal das Medikament kannte. Bei Wiki hört sich das ja schon nach was "Härterem" an, ist bestimmt verschreibungspflichtig. Ich persönlich kann mir ja nicht so vorstellen dass man einem Pferd sowas geben sollte, also ein verschreibungspflichtiges Medikament für Menschen, welches offensichtlich noch null am Pferd erprobt ist (google gibt zumindest nichts her). Zumal, wer hat sowas schon im Haus?
Und was meint der TA mit "in vielen Fällen"?

Halb OT: Ein Humanmediziner wird einem das wohl kaum für`s Pferd verschreiben. Darf ein TA Human-Präparate verschreiben? Ich denke nicht, oder?

Fragen über Fragen

LG Tina

Macumar:
Wie wirkt der Inhaltsstoff?

Phenprocoumon hemmt die Blutgerinnung. Es wird auch als Vitamin-K-Gegenspieler (Antagonist) bezeichnet.

Die Bildung der Blutgerinnungsfakoren findet in der Leber statt. Dafür benötigt die Leber Vitamin K, das sie über die Nahrung (Gemüse) oder mittels Darmbakterien gewinnt.

Phenprocoumon verdrängt das Vitamin K in der Leber und hemmt so die Produktion von Vitamin-K-abhängigen Gerinnungsfaktoren. Auf diese Art wird die Gerinnungsfähigkeit des Blutes vermindert. Bei jedem Patienten, der Phenprocumon einnimmt, muss bestimmt werden, wie hoch die Dosis an Wirkstoff sein muss, um eine ausreichende Hemmung der Blutgerinnung zu erzielen.

Die Blutgerinnungsfähigkeit muss während der Therapie regelmäßig durch einen Bluttest (Quick-Test) kontrolliert werden. Ob und wie lange Phenprocoumon eingenommen werden muss, ist abhängig von der Art der Erkrankung.

Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Einnahme zahlreicher anderer Medikamente kann es zu Wechselwirkungen mit Phenprocoumon kommen. Vor allem kann die gerinnungshemmende Wirkung verstärkt oder abgeschwächt werden. So verstärken z. B. Acetylsalicylsäure und bestimmte andere Schmerz- und Rheumamittel die Gerinnungshemmung. Fragen Sie deshalb Ihren Arzt oder Apotheker, falls Sie noch weitere Medikamente einnehmen.

Der Aufwand, wenn man es denn korrekt machen will, ist sehr hoch.
Die individuelle Dosis muss bestimmt und kontrolliert werden.
Nicht nur andere Medikamente spielen in Verbindung mit Macumar eine Rolle, sondern auch die Ernährung muss beachtet werden.

Somit sollte es eigentlich jedem klar sein, dass es in keinem Fall ein Notfallmedikament sein kann!

Ein Medikament über längerer Dauer auch nur sehr eingeschränkt aufgrund der starken Kontrollpflicht!

Daheim haben es sehr viele Herzpatienten, sonst "kommt man bestimmt nicht ran".

Mir kommt das ja auch alles sehr seltsam vor, aber, wer weiß?

Ich denke durch eine Einmalige Gabe (falls man es nicht extrem überdosiert) kann man noch nicht viel "anstellen", der Blutgerinnungswert ändert sich nicht durch eine Dosis so gewaltig. Ich weiß das alles noch von meiner Mutter, die musste auch immer eingestellt und dementsprechend überprüft werden.
Andererseits, wenn es nicht "schnell" wirkt, wird es wohl auch für den Notfall wenig geeignet sein.

Hab halt grad mal gedacht, ich stell das mal rein, was "man" so erzählt...

Andererseits, wenn es nicht "schnell" wirkt, wird es wohl auch für den Notfall wenig geeignet sein.

stimmt auffallend!

Mein Neffe nimmt seit seinem Schlaganfall (er hatte den mit 19 ) Marcumar, aber wie Eddi schon sagte, es braucht seine Zeit, bis der Wirkstoffspiegel im Blut die nötige Höhe erreicht und es dauert genauso lange, bis der wieder abgebaut ist. Wenn ich dazu noch bedenke, auf wie viele Dinge er achten muß, mit wie vielen Sachen dieses Zeug reagiert, und wie viele unangenehme Nebenwirkungen es hat....

.......ich würds bei Welli nicht ausprobieren wollen.

Man muss regelmäßig die gerinnungwerte kontrollieren lassen. Die Patienten haben eine Marcumarausweis wo die Gerinnungswerte eingetragen werden, denn sollten sie immer bei sich haben.

Es kommt nicht selten vor das marcumarpatienten an alle möglichen Blutungen leiden, angefangen von Magen-Darmblutungen, bis hin zu Hirnblutungen. Marcumar würde ich meinem Pferd nie geben.

Manche TÄ sind ja echt arg "alternativ"....
Seine Wirkung entfaltet das Marcumar nach 36 bis 48 Stunden und hat eine Halbwertzeit von 150 Stunden...d.h....nach 6 Tagen ist noch die Wirkung einer halben Tablette vom ersten Tag der Gabe des Medikamentes vorhanden.
Menschen, denen dieses Medikament verordnet wird, bekommen auch die ersten Tage noch zusätzlich Heparin, wenn gewährleistet werden soll, dass die Blutgerinnung auch gehemmt wird, bis die Wirkung einsetzt.

Als Notfallmedikament kann es also gar nicht in Frage kommen.

Da würd ich dann doch das vom TA gespritzte Heparin als solches sehen...oder eben ASS...oder wer es pflanzlich mag, die Weidenrinde (mit dem Wirkstoff Salicin, das in der Leber erst zu Salicylsäure umgewandelt wird und daher Magen- und Darm nicht belastet....im Gegensatz zu ASS, das ja den Wirkstoff AcetylSalicylSäure hat)

Hallo,

Ein Medikament, welches bei Herzrythmusstörungen beim Menschen eingesetzt wird, nehme ich bestimmt nicht zu "Versuchszwecken" bei meinen Ponys

"Menschenmedikamente" kann ich doch nicht so einfach fürs Pferd nehmen, ich weiß doch gar nicht , wie es wirkt, wie ich es dosieren muß. Und dann noch so eines, ich komme ja noch nicht einmal ran, außer ich nehme es jemanden weg.

Es gibt doch genug anderes, da müßen meine Ponys nicht zu Versuchstieren werden

LG Christine

Macumargabe nur unter Regelmäßiger gerinnungskontrolle. In der Klinik geben wir nur nach Ansage des Arztes.
Das blutet fuehrchterlich bei Verletzungen.

Hallo,

Ein Medikament, welches bei Herzrythmusstörungen beim Menschen eingesetzt wird, nehme ich bestimmt nicht zu "Versuchszwecken" bei meinen Ponys

"Menschenmedikamente" kann ich doch nicht so einfach fürs Pferd nehmen, ich weiß doch gar nicht , wie es wirkt, wie ich es dosieren muß. Und dann noch so eines, ich komme ja noch nicht einmal ran, außer ich nehme es jemanden weg.

Es gibt doch genug anderes, da müßen meine Ponys nicht zu Versuchstieren werden

LG Christine

Nicht bei Herzrythmusstörungen, sondern zur besseren Fließeigenschaft des Blutes wird es verordnet. Ob Infarktgefahr oder Verschlusskrankheiten oder Thromboseneigung, um nur einiges zu nennen.


Definitiv Nicht fürs Pferd !!!!

Doch das stimmt schon mit den Herzrhythmusstörungen.

Beim Vorhofflimmern was ja nun eine HRST ist, wird Marcumar gegeben um die Thrombenbildung durch das unkoordinierte Flimmern/Kontraktionen der Vorhöfe zuverhindern, was wiederrum zu einem Apoplex oder einer Lungenembolie führen kann.
Da muss dann das Marcumar lebenslang eingenommen werden, aber auch engmaschig kontrolliert werden.

Doch das stimmt schon mit den Herzrhythmusstörungen.

Beim Vorhofflimmern was ja nun eine HRST ist, wird Marcumar gegeben um die Thrombenbildung durch das unkoordinierte Flimmern/Kontraktionen der Vorhöfe zuverhindern, was wiederrum zu einem Apoplex oder einer Lungenembolie führen kann.
Da muss dann das Marcumar lebenslang eingenommen werden, aber auch engmaschig kontrolliert werden.

Danke, noch was dazu gelernt

Kein Problem bin Fachkrankenschwester für Intensiv-/Anästhesie. Auf dem Gebiet kenne ich mich aus.

http://www.pflegewiki.de/wiki/Marcumar

http://www.pflegewiki.de/wiki/Vorhofflimmern

Hallo,

Und ich habe einen Vater, der "mit Herzrythmusstörungen ins Krankenhaus rein, und mit Marcumar wieder raus" kam.

LG Christine