19.08.2009, 11:18
Adequan-Ampullen für Pferde
Arzneiform: Lösung.
Zulassungsnummer: 8–00067
Zulassungsinhaber: Janssen-Cilag Pharma, Wien.
Hersteller: Luitpold-Werk München, Deutschland.
Zusammensetzung
1 Ampulle zu 1 ml enthält 250 mg Glykosaminoglykanpolysulfat
in Aqua ad inject.
Eigenschaften und Wirksamkeit
Im gesunden Gelenk ist das Verhältnis von Neubildung und
Abbau der Knorpelsubstanz ausgeglichen. Als Folge von
Traumen und degenerativen Gelenkprozessen wird dieses
Gleichgewicht gestört und die enzymatischen Abbauvorgänge
überwiegen. Die zunehmende Verarmung des Knorpels
an Grundbausteinen, den Mucopolysacchariden, führt zu
verringerter Belastbarkeit, weiterem Substanzverlust und
schließlich zur Zerstörung der Knorpelschicht.
Adequan steht den Bausteinen der Grundsubstanz nahe und
lagert sich in den Knorpel ein.
Adequan wirkt über zwei wichtige Mechanismen, indem es
den Stoffwechsel der Knorpel- und Synovialzellen aktiviert
und die für den Knorpelabbau verantwortlichen Enzyme
hemmt.
Adequan verbessert die Belastungsfähigkeit des Knorpels
und schafft die Voraussetzungen für die Wiederherstellung
normaler Gelenkfunktionen.
Anwendungsgebiete
Lahmheiten des Pferdes bei posttraumatischen und degenerativen
chronischen Gelenkerkrankungen.
Art der Anwendung
Zur intraartikulären Injektion.
Anwendungshinweise
Nach sorgfältiger Reinigung und anschließender Desinfektion
des rasierten Injektionsbezirkes Injektion unter besonderer
Beachtung der sterilen Kautelen.
Akut entzündliche Gelenkprozesse sind vor der intraartikulären
Adequan-Injektion durch spezifische Entzündungshemmer
zu beseitigen.
Die Pferde sind während der Behandlung zu schonen.
Dosierung
1 Ampulle Adequan wird einmal wöchentlich über einen Zeitraum
von 5 Wochen in das erkrankte Gelenk injiziert. Überdosierung
(auch gleichzeitige Behandlung mehrerer Gelenke)
ist zu vermeiden.
Gegenanzeigen
Nicht in akut entzündete oder infizierte Gelenke injizieren.
Hämorrhagische Diathese, Magen-Darm-Ulzera, Leber-, Nieren-
und Pankreaserkrankungen.
Mangels ausreichender Erfahrung sind Jungtiere vor
Abschluß des Skelettwachstums sowie Deckhengste und
trächtige Stuten von der Behandlung auszunehmen.
Nebenwirkungen
Gelegentlich allergische Reaktionen. Nach der ersten, vereinzelt
auch nach anschließenden intraartikulären Injektionen
können Gelenkreaktionen auftreten. Im Falle akut entzündlicher
Reaktionen ist von der weiteren Anwendung abzusehen.
Bei Anzeichen von Überempfindlichkeit muß die Behandlung
abgebrochen werden. Beeinträchtigung der Leber- und Nierenfunktion.
Bei Überdosierung für einige Stunden Verlängerung der Gerinnungszeit
(Partialthromboplastinzeit) möglich.
Fallweise im Verlauf der Behandlung vorübergehender Haarausfall.
Wechselwirkungen
Verstärkung der gerinnungshemmenden Wirkung von nichtsteroidalen
Antiphlogistika und von Antikoagulantien.
Wegen möglicher Inkompatibilitäten nicht mit anderen Arzneimitteln
mischen (Ausfällungen möglich).
In Kompatibilität mit Lokalanästhetika der Gruppe p-Aminobenzoesäureester
und Glukokortikoiden.
Besondere Warnhinweise zur sicheren Anwendung
Bei Überempfindlichkeit ist die Behandlung sofort abzubrechen.
Nicht mit anderen Arzneimitteln mischen (Ausfällungen
möglich).
Packungsgrößen: 5 Stück.
Haltbarkeit: 36 Monate.
Lagerungshinweise: Nicht über 25° C lagern. Vor Licht geschützt
aufbewahren.
Abgabe: Rezept- und apothekenpflichtig.
Zulassung: 17. Mai 1988.
Stand der Information: 6. Juli 1993.