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BeitragVerfasst: 24.02.2010, 10:11 
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Zuckerresorptionstest zum Nachweis von Magengeschwüren
[07.12.2005]

Das Auftreten von Saccharose im Harn lässt Rückschlüsse auf das Vorhandensein von Magengeschwüren beim Pferd zu.

Saccharose ist einfacher Speisezucker. Sie ist ein Disaccharid, das im proximalen Abschnitt des Dünndarmes durch Hydrolyse in Fruktose und Glukose gespalten wird, welche dann resorbiert werden und ins Blut gelangen. Wenn bei einem Magengeschwür die Squamosazellschicht geschädigt ist, dann gelangt die Saccharose bereits ins Blut bevor sie im Dünndarm aufgespalten werden kann. Sie wird über die Nieren ausgeschieden und kann im Harn nachgewiesen werden. Diese erhöhte Durchlässigkeit für Saccharose ist bei Kaninchen, Hunden und Menschen als zuverlässiger Indikator für Magengeschwüre bekannt.

In einer amerikanischen Studie wurden bei dreizehn Pferden im Alter von fünf bis neuzehn Jahren durch wiederholten Futterentzug Magengeschwüre induziert. Die Geschwüre wurden gastroskopisch nach einem etablierten System von 0 bis 3 klassifiziert. Zu Beginn des Versuches erhielten die Pferde 1 kg Kraftfutter und 454 g Zucker in 10 %iger Lösung per Nasenschlundsonde eingegeben. Zwei Stunden und vier Stunden nach Verabreichung wurden Harn und Blut genommen und auf den Saccharosegehalt untersucht. Im weiteren Verlauf der Studie wurden die Pferde 21 Tage mit Omeprazol behandelt und erneut untersucht. Nach der Behandlung sind die Saccharosewerte im Harn deutlich zurückgegangen. Pferde mit Geschwüren der Kategorie 1 und höher hatten eine deutlich erhöhte Saccharosekonzentration im Harn. Bei einem Schwellwert von 0,7 mg/ml werden auf diese Weise Magengeschwüre beim Pferd mit einer Sensitivität von 83 % und einer Spezifität von 90 % angezeigt. Ähnliche Werte wurden nach Berücksichtigung der Harnosmolarität erzielt. Dies ist ein zuverlässiges, wenn auch nicht ganz perfektes Ergebnis. Möglicherweise muss für genauere Ergebnisse auch die Blutprobe mit einbezogen werden, obwohl dafür zur Zeit noch keine ausreichend genaue Nachweismethode etabliert ist.

(Quelle: M.S. O’Connor, J.M. Steiner, A. J. Roussel et al. : Evaluation of urine sucrose concentration for detection of gastric ulcers in horses. Am. J. Vet. Res. 65, 31–39 (2004).)

Quelle: http://www.vetline.de/facharchiv/pferde ... 1cdeb86dec

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sorry, ich kann durchaus die Großschreibung; aber mein rechter Arm schmerzt nach wie vor und die rechte Hand ist im Zusammenspiel einfach langsamer als die linke Hand....
----->zum Hufrehe-ECS-EMS ABC
Bitte erstellt bei Cushingpferden einen ACTH sowie IR Verlauf als extra Thema mit Laborergebnissen (wenn vorhanden), der aktuellen Fütterung unter denen die Werte ermittelt wurden und aktualisiert diesen immer damit man darauf jederzeit Zugriff hat, Fragen gezielt beantworten und wertvolle Zeit für den Patienten wegen Rückfragen einsparen kann. Bild

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BeitragVerfasst: 27.02.2010, 01:07 
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Interessant... ich hatte doch vor einer ganzen Weile mal angefragt, ob der Test, der beim Menschen mit Urin gemacht wird auch bei Pferden funktioniert und damals hieß es noch: nein...

Aber wenn das einigermaßen verlässlich klappt wäre es durchaus interessant und würde leidige die Gastroskopie ersparen - oder zumindest in die Richtung deuten.

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BeitragVerfasst: 27.02.2010, 06:36 
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Zitat:
Aber wenn das einigermaßen verlässlich klappt wäre es durchaus interessant und würde leidige die Gastroskopie ersparen


Ob aber die Verabreichung von Kraftfutter und Zuckerlösung per Magenschlundsonde und zweimalige Harnentnahme - vermutlich ja per Katheder weil Pony nicht auf Kommando Pippi macht - wirklich deutlich angenehmer für's Pferd und/oder preiswerter für den Besitzer ist :?:

Zitat:
Zu Beginn des Versuches erhielten die Pferde 1 kg Kraftfutter und 454 g Zucker in 10 %iger Lösung per Nasenschlundsonde eingegeben. Zwei Stunden und vier Stunden nach Verabreichung wurden Harn und Blut genommen und auf den Saccharosegehalt untersucht. Im weiteren Verlauf der Studie wurden die Pferde 21 Tage mit Omeprazol behandelt und erneut untersucht.

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BeitragVerfasst: 02.03.2010, 00:10 
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naja, wenn man sich auch überlegt, dass wie immer in der Forschung erst mal die Symptome erzwungen werden müssten, ehe daran herum gedoktort werden kann... für die Tiere in der Studie sicher nicht toll. Mich interessiert allerdings das Ergebnis.... vllt kann man daraus ja eine leichtere Diagnoseform entwickeln, das wollte ich damit sagen.

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