Ideen für Fütterungsvortrag bes. bezogen auf dicke Pferde

Eine Anfrage:

Ein Fütterungsvortrag bes. bezogen auf dicke Pferde soll veranstaltet werden.

Wobei wir nicht nur einen Flyer machen wollten, sondern eher schon ein Skript. Aber doch recht oberflächlich gehalten, weil viele Leute eben noch nicht einmal wissen, dass z.B. Gras auch Schaden anrichten kann. Und wenn man solchen Leuten versucht komplexe Vorgänge zu erklären, geht das glaube ich in die Hose. Weißt du wie ich das meine?

Ein paar Ideen habe ich schon notiert:
Wo kommt das Pferd ursprünglich her?
Wieso gibt es heute so viele übergewichtige Pferde? + Die Folgen daraus
Was frisst ein Pferd? Was braucht ein Pferd nicht (sondern sein Besitzer ) z.B. Brot, Äpfel, Leckerchen und so ein Zeugs...
Wie stelle ich fest, ob mein Pferd übergewicht hat?

Mit Bitte um Beteiligung!

Na gerne doch:

Zur Feststellung von Übergewicht sollte das Pferd gewogen werden (entweder eine Pferdewaage kommen lassen oder zur nachbarschaftlichen Raiffeisen oder LKW-Waage fahren)

Probeweise könnte man auch ein Maßband nehmen und sich unbedingt die Stelle merken, wo man es anlegt! Dann bitte die Maße notieren. Immer an der gleichen Stelle gemessen, gibt es z.B. Aufschluß über den Bauchumfang, Halsumfang etc.

Liebe Grüße
Gaby

gerne das pferd im erhaltbedarf und leistungsbedarf ermittlen,was genau definiert arbeit für ein pferd? wie sieht das bewegungsprogramm bei der haltung und arbeit des pferdes aus,trainingsplan wie es aussehen kann..usw..wie können fütterungszeiten verängert werden,mit netzen usw.längere wege zwischen futter und ruheplätzen umgestaltn..z.b.. lg stephi

Das Durchschnittspferd benötigt im Erhaltungsbedarf ca. 2% Futter vom idealen Körpergewicht.
Das beinhaltet allerdings ALLES! (Heu,Stroh,Krippenfutter,Leckerlies)

Interessant ist es für die Besis einmal die Heuportion seines Pferdes nachwiegen zu lassen!

Bei "dicken" Pferden sollte man erwähnen, dass Krippenfutter mehr als überflüssig, nein sogar schädlich ist!!! Lieber einmal klar und verständlich als dauernd wieder Diskussionsbedarf!

und ein tagebuch zu führen über die gefütterte menge an futter sowie der arbeit dazu fändi au sehr hilfreich lg stephi

Auch erwähnenswert:
Zum Abspecken 1,5% Futter (am besten Heu) des angestrebten Körpergewichtes und nicht des aktuellen Gewichtes.

Tagebuch find ich eine sehr gute Idee!!! Wieviele Pferdebesitzer sagen: "Der kriegt ja sonst nix" und wenn man weiterbohrt: "Naja, mal ein Äpfelchen nach der Arbeit, Brot für die Medikamente und zur guten Nacht ne Möhre..."

Gibt es hierzu schon irgendwie eine Glieder des Vortrages / Skripts?

Ich würde wohl das evtl. so machen:

1. Herkunft des Pferdes
Steppentier, legt in der Natur weite Strecken zurück, ernährt sich von meist verdörrtem Gras, Ästen - Blättern etc.

2. Klärung keine Arbeit - leichte Arbeit - schwere Arbeit
wissen glaube ich viele Freizeitreiter nicht - 1 Stunde reiten am Tag ist keine Arbeit - Pferd benötigt i. d. R. kein Kraftfutter

3. Wann ist ein Pferd übergewichtig / normalgewichtig - wie kann ich das feststellen
man sollte Rippen fühlen können, aber nicht sehen. Wenn man dem Pferd in die Seite "quetschen" muß um Rippen zu ertasten - Pferd zu dick. M. W. gibt es glaube ich da mehrere Grade. Die würde ich aufführen.
Analog dieser Seite: http://equivetinfo.de/html/futterung.html - Pferdewaage würde ich nur am Rande erwähnen, weil da fährt glaube ich keiner hin. Ich selbst habe meinen einmal gewogen, weil gerade eine Pferdewaage bei uns am Stall war.

4. Bedarfsgerechte Fütterung
Hier Fütterungskunde - was braucht ein Pferd wann bzw. wirklich. Welchen Bedarf hat es? Welche Futtermittel: In erster Linie Raufutter: wie oben schon gesagt 1,5 % Zielkörpergewicht. Bevorzugt welches Heu? 1. Schnitt - wie sollte dieser beschaffen sein, wie kann ich überprüfen, ob das Heu gut ist. Evtl. Verlängerung der Freßzeit durch engmaschiges Heunetz. Farbe - Sinnenprüfung (Geruch). Vor- und Nachteile Silagefütterung. Strohfütterung in geringen Mengen - bei Späneeinstreu empfohlen.
Kraftfutter: Welche Kraftfuttersorten (Getreide) gibt es? Hafer, Gerste, Mais, Dinkel (nur mit Spelz - wegen Klebereiweiß!), Weizen (nur in geringen Mengen wegen Klebereiweiß), Tritikale (gar nicht), Roggen (gar nicht). Vor- u. Nachteile der jeweiligen Getreideart. Ggf. Empfehlung Hafer entsprechend der geleisteten Arbeit (wichtig!) bei übergewichtigen Pferden - kein Müsli - keine Pellets (man weiß oft nicht was drin ist) - keinen unnötigen Zucker durch Melasse.

Kurz auf Saftfutter eingehen: Möhren, Äpfel, rote Beete etc.

Wichtig: Mineralfutter - was sollte ein gutes Mineralfutter enthalten. Ca:Ph-Verhältnis bei Haferfütterung ansprechen.

5. Weide
Welche "Gefahren" birgt die Weide in Puncto Übergewicht. Wann ist die Fruktanbelastung am höchsten? Was kann ich dagegen tun: Freßbremse, stundenweise Weide etc. Portionsweide / Magerkoppel. Vorteile / Nachteile. Fruktanbelastung hoch, da kurz abgefressenes Gras hat Streß. Bei ganz kurz abgefressenem Gras wird Sand / Erde mitgefressen. Aber: Aufnahme Gras begrenzt bzw. in der gleichen Zeit ggf. weniger.

6. Krankheiten durch Übergewicht
Hufrehe, Cushing, EMS, Arthrose/Spat etc. Kurz auf die einzelnen Krankheiten eingehen, aber ohne Medikationsvorschlag. Reine Erklärung wie erkenne ich die Krankheit z. B. Hufrehe - sofort Tierarzt holen, weil Notfall - weich stellen etc. Was ist Cushing (wie erkennt man das z. B. langes Fell etc.)? Was ist EMS (Fettpolster an gewissen Stellen. Was ist Arthrose / Spat?

Bei Punkt 4 Zucker / Melasse evtl. Leckerlis mit erklären ==> Problematik ähnlich. Dann Überleitung zum Saftfutter. Evtl. können Leckerlis ja auch durch eine klein geschnittene Möhre ersetzt werden.

Evtl. hilft noch der folgende Link: http://www.lfl.bayern.de/publikationen/ ... _26700.pdf

Den Inhalt dieses Links gibt es auch als kleines Heft (habe ich damals im Rahmen des Basispasses Pferdekunde bekommen). Dieses kann man direkt bei der lfl Bayern gegen eine Schutzgebühr (waren glaube ich 5 Euro) anfordern u. auch an die Teilnehmer weitergeben. Ich persönlich finde das recht hilfreich. Ggf. kann man auch einzelne Passagen / Tabellen daraus in das Skript integrieren.

Evtl. im Anhang des Skripts - weiterführende Literatur mit angeben. Oder auch beim Vortrag direkt an der entsprechenden Stelle.

so - geh nun Heidi schauen

Super Nino!!!

!!!Auf jeden Fall, echt klasse!!!

echt:

Ich hab da eine Ergänzung zu:

Der ursprüngliche Sinn des Kraftfutters
Das sogannte "Kraftfutter" ist zu den Zeiten entstanden wo die Pferde wirklich von früh bis spät malocht haben und in den Ruhezeiten einfach zu müde waren um noch genügend Energie aus Heu und Gras aufnehmen zu können.
Vor dieser Problematik stehen aber nicht einmal die "hart arbeitenden" Sportpferde die max. 2 Stunden Training am Tag haben - sofern sie Glück haben.

Und wie war das nochmal mit Heu durch Stroh ersetzen?