hoffentlich fühlt sich jetzt keiner angesprochen, aber ich bin neulich an eine sogenannte hufstatikerin geraten. und dabei vor angst fast gestorben. kurze vorgeschichte: sunny hatte einen reheschub mit 6-8 grad rotation im dezember. im april dann stand mein pony auf einmal auf drei beinen im stall. also das rechte vorderbein wurde fast waagrecht weggestreckt, das pony war schweissnass und hatte riesige augen. heilpraktikerin angerufen und hufpflegerin. heilpraktikerin sagt, da muss die hufpflegerin ran, womöglich ein abszess. leider war die aber in urlaub!! also ich wohne hier wirklich im nichts und auf die schnelle einen anderen herbringen ist schwierig. hab dann aber besagte "hufstatikerin" gefunden. dazu noch: ich bin freizeitreiter und meine pferde waren bisher immer gesund. meine hufkenntnisse beschränkten sich da also auf das übliche. als die frau dann kam, sagt sie erstmal das ist kein geschwür, das ist ein neuer reheschub. ich war ja eh schon aufgelöst, so hatte ich mein pony noch nie gesehen.das gab mir dann eigentlich den rest. die frau sagte, sunny würde kurz vorm hufbeindurchbruch stehen!!!!
viel machen könne sie aber nicht!
und dann kam so ziemlich der grösste blödsinn, den ich jemals gehört habe:
ein pferd bräuchte keinen abrollpunkt am huf, da sich ein pferd nicht abrollen könne, sondern sich immer abstemmt. die eckstreben wären zu kurz, ziel wäre eine komplett den strahl umwachsende eckstrebe. mein einwand, dass ich in zwanzig pferdejahren noch niemals einen solchen huf gesehen hätte, tat sie ab mit den worten: das macht ja auch keiner ausser mir so!
schlussendlich hätte mein pferd die rehe bekommen durch die jahrelange schlechte hufbearbeitung und ich wäre selbst schuld. sie würde das pony aber natürlich noch retten können, wenn wir sofort auf ihre methode umstellen. als ich sie fragte, wo sie gelernt habe, nannte sie ihren grossvater, der im zweiten weltkrieg hufschmied gewesen sei.
dann warf sie noch einen blick auf meine zweite stute. die kommt aus schlechter haltung, und hat durch die jahrzehntelange fehlende bearbeitung entsprechende hufe. sie kann aber voll geritten werden, hat keine schmerzen, sieht nur komisch aus. und ist inzwischen auch schon viel besser. wenn ich rausbekomm, wies geht, stell ich mal bilder von beiden ein.
auf jeden fall sah die hufstatikerin schon von weitem, dass auch dieses pferd kurz vor dem hufbeindurchbruch stand!!!
da hats mir dann gereicht. man sollte gegen solche leute vorgehen können!
endergebniss, nachdem ich eine fähige hufpflegerin gefunden hatte: abszess, der sich von selbst oben am kronrand eröffnete, lahmheit am tag danach verschwunden und auf den folgenden röbis keine verschlechterung zum letzten röntgen. dafür hab ich der dame fünfzig euro gezahlt und hatte fast einen nervenzusammenbruch!!!
fazit: man muss als besitzer fast genauso viel wissen, wie ein hufschmied, ein tierarzt und am besten ein reitlehrer