Hallo und herzlich Willkommen im Forum
Da auch LDH erhöht ist stellt sich die Frage wie mit der Blutprobe verfahren wurde, denn dies ist ein Parameter der schnell bei Hämolyse erhöht ausfällt.
Etwas erhöhte Glukosewerte sind bei Jungtieren durchaus noch physiologisch allerdings ist hier die unmittelbare Fütterung vor der Blutabnahme zu berücksichtigen.
Ob hier nun ein EMS oder eine IR (=Insulinresistenz die es sowohl als eigenständige Erkrankung als auch als häufiges Symptom des EMS und ECS anzutreffen ist) vorliegt würde einen besonderen Probenumgang (siehe im ABC meiner Signatur unter EMS/ECS Profil) sowie die Bestimmung von Insulin beim heunüchternen Pferd erfordern.
Der Quotient aus Glukose und Insulin ist da schon sehr Hinweisgebend auf ein mögliches EMS oder die IR.
Um welche Rasse handelt es sich bei deinem Pferd?
Warum bekommt es Grascobs zu fressen, das sollte eigentlich zahnkranken/losen Pferden vorbehalten bleiben weil hier der Gesamtzuckerwert unbekannt ist. Zudem wurden vereinzelt und Heucobs erhöhte Leber und Eisenwerte festgestellt.
Wieviel Heu bekommt dein Pferd in Kiloangabe?
Warum hat dein TA gegen Pilz gespritzt, gab es eindeutige Hinweise darauf das es sich um Pilz handeln könnte wie z.B. partieller Haarverlust mit beim auszupfen anhaftenden Haarbälgen?
Kannst du uns bitte mal Körperfotos gemäß der Anleitung im ABC meiner Signatur einstellen?
Wenn ich lese das dein Pferd Fettdepots aufweist und der TA zum abnehmen rät könnte die Schubbelei auch Ernährungsbedingt/begünstigt sein was. Unter artgerechter Fütterung die Zucker und Stärkearm ist und Verzicht auf Gärfutter wie es auch die Heulage ist (erhöhter Histamingehalt in Gärfutter) kann sich das durchaus verbessern oder gar gänzlich rückläufig sein.
Häufig ist das heutige Heu auf Grund Zuckerreicher Gräser wie z.B. das Deutsche Weidelgras schon zuuu viel des Guten und der GESAMTzuckergehalt jenseits von angestrebten 10%. Das würde aber eine Heuanalyse zeigen wo dann auch Fruktan mit beauftragt werden muß, ansonsten kann man das Heu einstündig waschen um bis zu 30% der unstr. Kohlenhydrate zu lösen und auszuspülen.
Ansonsten ist das Labor deines Pferdes m.E. nichts worum man sich Sorgen machen muß das die Ergebnisse eigentlich alle um die jeweilige Referenz herum angesiedelt sind.
Von einer Einzelsupplementation von Selen möchte ich dir auf Grund der Interaktionen von Spuren und Mengenelementen (hier zum Beispiel u.a. zum Zink) zueinander abraten, zudem ist Selen in höherer Dosis toxisch. Abgesehen davon ist in den Geweben ein anderer Selengehalt als im Blut.
Die Laborreferenzen sind je nachdem wo man testen lässt unterschiedlich, wo das Eine einen Mangel bescheinigt ist es im Anderen okay oder gar zu hoch.
eff-eins hat geschrieben:....Ob er das überhaupt tun mußte ist fraglich denn die Referenzen sind Labor unterschiedlich angegeben und ein tatsächlicher Mangel, sollte er denn tatsächlich bestehen, weniger weitreichend als ein Zuviel da Selen toxisch ist.
Unsinniger und unreflektierter Weise sind leider kombinierte Zink/Selenpräparate auf dem Markt oder gar beim TA erhältlich
Wie S.Brosig
QUELLE auch an anderer Stelle mal sagte was ich treffender nicht ausdrücken könnte ist:
Das Blutbild stellt ja keine quantitative Analyse dar, in der alle Parameter vorhanden sein müssten. Es ist nur eine Stichprobe. Wenn man z.B. von 10000 möglichen Parametern 10 bestimmt und darin eine Abweichung findet, so bedeutet das nicht, dass mit Behebung dieses einen Fehlers das Blutbild wieder in Ordnung ist. Statistisch gesehen enthält das Blutbild nämlich dann eigentlich ungefähr 1000 Abweichungen, nur hat man diese eben nicht untersucht! 999 Parameter bleiben dann weiter daneben!Wenn man sich die Interaktionen der Mengen.-und Spurenelemente einmal ansieht versteht man vielleicht besser warum unbedingt nach dem Sinn von Einzelsupplementierungen gefragt werden sollte bevor etwas zugefüttert wird das die Situation vermutlich nicht besser sondern schlechter machen wird.
Manchmal ist eine Vitamin E Gabe wesentlich sinnvoller.....und die für die Selen und Zinkaufnahme wichtigen Aminosäuren sind übrigens in
Bierhefe zu finden die in der Pferdefütterung m.E. nicht fehlen sollte.
Die
Zinkaufnahme wird durch
Aminosäuren gesteigert,
verringert aber durch Kupfer, Kalzium, Eisen, Mangan,
Selen, Kadmium.
Selenaufnahme wird ebenfalls durch
Aminosäuren gesteigert aber
verringert durch Kupfer, Kadmium, Quecksilber, Schwefel, Blei,
Zink.