Unabhängiges Hufrehe Forum um die Pferdekrankheiten Hufrehe, Metabolisches Syndrom, Cushing Syndrom, Borreliose und weiteren Erkrankungen vom Pferd, Pony, Esel und Muli
Kritische Gedanken z.B. zu Werbeversprechungen rund ums Pferd und Pony und speziell zur Fütterung Hufbearbeitung, Hufrehe, Cushing, EMS,der Insulinresistenz u.m.
Auf Wunsch von Tina, bring ich hier mal meine Gedanken, die ich im WKW, wo die die Frage aufkam, warum EMS Pferde trotz gleichbleibender Fütterung mit Heu nun wieder Fettpolster anlegen. Klar ist schon, dass Heu nicht immer gleich Heu ist..und auch oftmals ungeeignete Gräser enthalten sind, die solche Pferde dicker werden lässt.
Aber....darüber sollte auch nicht diskutiert werden, ist eh unstrittig....nur hab ich dann mal wieder meinen ureigensten Gedanken den Laufgelassen und stell euch folgendes als Diskussionsgrundlage mal hier her:
........ob das nicht vielleicht auch mit daran liegen könnte, dass durch den harten Winter, bei dem die Pferde ja doch allesamt mehr Energie aufbringen mussten, um sich warm zu halten....und dabei auch teilweise ihre wenigen Fettreserven aufbrauchen mussten.....dass nun der Organismus signalisiert..dass erst mal nur wieder Reserven aufgebaut werden...und gerade sich bei den Rehepferden sich dann nun etwas ungünstiger auswirkt, weil sie ja eh schon dazu neigen, Fettpolster anzusammeln?
.........das sind jetzt nur mal meine persönlichen Gedankengänge..ohne Anspruch auf Richtigkeit..........
und weil ich ja immer viel am rumspinnen mit meinen Gedanken bin...dann noch ein paar weitere dazu:
..ich nehm mal mein Steckenpferdchen "Chrom" noch mit rein...und überlege weiter.... Da ja der Organismus durch den Winter recht ausgelaugt ist, und dazu auch die Mineralien und Spurenelemente etwas mehr als üblich verbraucht wurden...kann es auch sein, dass gerade bei diesen Pferden dann auch das zum Transport des Zuckers notwendige Chrom zu wenig vorhanden ist. Chrom ist ja ein wichtiger Transporteur für das Insulin, damit das Insulin den Zucker auch an die richtigen Stellen transportieren kann. Ohne dieses Chrom ist Insulin nicht dazu in der Lage. Denn Chrom verhält sich ähnlich wie ein Schlüssel zum Schlüsselloch, mit dem das Insulin mittels Chrom sich die Türen für die entsprechenden Zellen öffnen kann.
Auf diese Art kann es dann vielleicht möglich sein, dass gerade wegen des Fehlens dieses Spurenelementes Chrom, der Zucker vermehrt in Fette umgewandelt wird und sich dies dann als Fettpolster in den Geweben ablagert...... ?
Dann spinn ich mal mit. Ich denke schon dass die Temperaturregulierung im Winter eine konstante "Arbeit" für das Pferd sein könnte. Die fehlt jetzt natürlich auch wenn regelmäßig geritten wird. Und vom Grundprinzip gehört ja beim so gestörten Stoffwechsel die Arbeit unbedingt dazu um die Nahrung zu Verstoffwechseln und nicht einfach in die Depots zu legen.
Desweiteren liegt es m.M. auch am Jahresrhytmus. Der Winter mit Nahrungsknappheit (die unsere Pferde ja nicht kennen obwohl die genetische Veranlagung ja in die Wiege gelegt ist) ist vorbei und jetzt muss einfach für den nächsten Winter vorgesorgt werden. Als Steppen- und Waldbewohner wird alles das gefressen was gerade im Angebot ist um eben vorzusorgen.
Mir geht es eigentlich nicht darum, welcher Schnitt oder welche Gräser im Heu drin sind....
Ich meine halt, im Vergleich zu vorigem Jahr sind bei solchen Pferden vermehrt wieder Fettpolster aufgetreten. Und Heufütterung war wohl im letzten und vorletzten Jahr nicht soo viel anders....da gab es dann sicher auch teilweise 1. und 2. Schnitt....
Aber woran könnte das nun liegen, dass sich bei gleichbleibender Fütterung nun diese Fettpolster trotzdem zeigen?
Die Qualität bzw. der Nährwert des Heus ist nicht zu unterschätzen! Gorsonx100/Annette wei0 da mehr. Es gibt analysiertes Heu mit tatsächlich nur 5% Zucker, anzustreben ist bei trockener Fütterung ein Wert von unter 10% und es gibt auch Werte von über 12%.
Da es sich um eine Stoffwechselentgleisung im Fett- und Zuckerstoffwechsel handelt kann es ganz schnell fatal werden wenn die Fütterung nicht optimiert wird. Als Stoffwechselkrankheit schreitet sie weiter, meist schneller bei nicht angepasster Ernährung.
Und wenn diese Depots ersteinmal vorhanden sind werden die nun auch leichter wieder befüllt.
Es gibt analysiertes Heu mit tatsächlich nur 5% Zucker
Jupp, kann ich bestätigen. Wir haben hier Heu, welches satt grün und sehr gehaltvoll aussah. Dies haben wir auf Zucker bei der Lufa untersuchen lassen. Ergebnis waren 5,9 %, auf die Trockenmasse gerechnet nur 4,8 % Zucker.
Über den Nährstoffgehalt kann man ganz generell folgendes feststellen: Je länger und härter die Halme sind, desto höher ist der Rohfasergehalt und umso geringer ist der Energie- und Eiweißgehalt.
Der optimale Erntezeitpunkt ist immer abhängig vom Einsatzbereich. Soll Heu hauptsächlich an Zuchtstuten, Fohlen oder alte Pferde gefüttert werden, so ist früh geerntetes Heu empfehlenswert. Für Reitpferde eignet sich am besten Heu das Mitte bis Ende der Blüte geerntet wird. Pferde die abnehmen sollen sind gut mit spät geerntetem Heu bedient, da dies weniger Eiweiß und Energie enthält. Man sollte jedoch nie vergessen, dass sehr spät geerntetes Heu den Darm oft überlasten kann. Also zu stark verholztes Heu vermeiden.
Bei der Futtermenge heißt es mindestens 1,5 kg Heu pro 100 kg Körpergewicht pro Tag. Auch für Sportpferde sollte eine ausreichende Heugabe gesichert werden, um Störungen des Verdauungstraktes zu vermeiden.
Was sollen für Gräser im Heu enthalten sein bzw. welches Heu bekommt man heute überwiegend zu kaufen? Heu mit viel Weidelgras etc. Also Heu mit speziell fruktanarmen Gräsern wird man nur schwer bis gar nicht bekommen, da es in den meisten Gegenden nur diese "Hochleistungsgräser" finden wird.
Ich denke, EMS ist eine Stofftwechselkrankheit, die man mit Diät nicht beheben kann. Das Wildpferd frißt karges Gras, Kräuter, Blätter, Weidenrinden, unsere Pferde dagegen stehen auf viel zu fetten Weiden, das Heu enthält auch nicht die Kräuter usw., die nötig wären, um den Darm gesund zu halten. Daneben Haltung in Boxen oder auf kleinem Paddochk, völlig unnatürlich.
Meine Stute bekommt seit ihrem Hufrehe-Schub nur noch täglich Kräuter inkl. Weidenrinde und Birkenblätter, Heu satt, Gras wenig, seitdem hat sie stark abgenommen, obwohl sie nicht von mir bewegt wird (bewegt sich aber im Offenstall).
EMS ist eine Stoffwechselstörung, das bedeutet, das Pferd bekommt nicht das, was es braucht. Was es braucht, ist im Heu oder Gras also nicht enthalten. Man muß also das zufüttern, was für einen gesunden Darm nötig ist; durch weniger Heu oder Gras verändert sich nichts.
Ein gesunder Darm kommt auch mit Fruktan zurecht - wer daran "dreht", behandelt nicht die Ursache, sondern das Symptom.
Das ist wie bei meinem Schwerst-Ekzemer, er wird eingedeckt und eingeschmiert, das hilft, beseitigt aber nicht die Ursache seiner Krankheit (SE ist auch seine Stoffwechselkrankheit).
, was es braucht. Was es braucht, ist im Heu oder Gras also nicht enthalten. Man muß also das zufüttern, was für einen gesunden Darm nötig ist; durch weniger Heu oder Gras verändert sich nichts
Da liegst leider daneben. EMS ist eine genetisch angelegte Erkrankung die in den Diabetes-Kreislauf fällt und als Symptom eine IR hat. Diese Pferde profitieren schon von Ergänzungen die den GTF enthalten u.w. (ChromIII, Zimt, Bierhefe) die ihnen "quasi fehlen", ansonsten hilft aber leider nur die zuckerarme Diät und Bewegung. Der Darm spielt da eher keine Rolle.
Das ist wie bei meinem Schwerst-Ekzemer, er wird eingedeckt und eingeschmiert, das hilft, beseitigt aber nicht die Ursache seiner Krankheit (SE ist auch seine Stoffwechselkrankheit).
wie ist das bei diesen Pferden mit dem Stoffwechsel? gesunde Pferde fahren ja im Winter ihren Stoffwechsel runter. Ist das bei ems auch so? wenn ja, dannn wäre dies zumindest ne Erklärung.
_Sani_ hat geschrieben:EMS ist eine Stoffwechselstörung, das bedeutet, das Pferd bekommt nicht das, was es braucht. ... Man muß also das zufüttern, was für einen gesunden Darm nötig ist; durch weniger Heu oder Gras verändert sich nichts.