GabyBeetsy hat geschrieben:
Klingt vielleicht etwas albern, aber sie sind unsere Familie und wir lieben jeden einzelnen auf seine ganz individuelle Art und Weise, "nutzbar" oder nicht, jeder hat seine Daseinsberechtigung in unserem Leben.
Klingt für mich absolut nicht albern, denn wir handhaben das auch so. Und jedes Tier (bei uns Hunde und Ponys) hat auch so seine Persönlichkeit, die ich nicht missen möchte.
Klar werden Leute wie wir für bekloppt erklärt, was mich aber schon lange Zeit nicht mehr kümmert. Ich sehe das wie ihr, wir sind es den Tieren schuldig, für ihr Wohlergehen zu sorgen, denn sie können es selber in unseren Haltungen nicht.
Leider muss ich aber sagen, dass auch ich kaum Turnierreiter kenne (und durch den hiesigen Verein kenne ich ganz viele), die ihre Pferde bis zum bitteren Ende behalten. Sobald sie ihren Ansprüchen nicht mehr genügen, werden sie verkauft. Manche machen das auch auf dem Höhepunkt der Leistung - klar es geht nur ums liebe Geld.
Aber ich kritisieren diese Leute nicht ständig, denke mir meinen Teil und mache es halt anders. Wenn ich von einem Weiterverkaufen höre, versuche ich immer, diesem Pferd noch ein passendes Zuhause zu vermitteln, damit es nicht vom "Regen in die Traufe" kommt. Geht nicht immer, aber oft.
Mein Motto: Wer denn, wenn nicht wir! bestätigt sich mittlerweile ganz oft. Irgend einer muss sich darum kümmern. Leider ist auch hier Selbstinitiative gefragt.
Und bei den Rentnerpferden ist das auch so. Es gibt viele Tiere, die kommen in anderen Herden gut zu Recht, andere mit dem Rentnerdasein nicht. Für die ist es besser, sich noch eine RB zu suchen, die es noch ein bisschen auslasten kann, sie wollen auch mal was anderes sehen, als nur Stall und Wiese. Aber auch hier machen sich wenige Menschen diese Mühe. Sicherlich liegt der Unterschied auch in der Persönlichkeit des Tieres.
Bei meiner Freundin ist in der Nähe ein "Rentnerhof". Die Tiere leben in großen Gruppen, werden gut gefüttert, Offenstallhaltung, große Wiesen. Sie sagte mir, wie oft da der Abholwagen kommt - ganz schrecklich. Die Tiere fühlen sich bei aller Versorgung abgeschoben und übrig, denn es fehlt der menschliche Bezug. Sie sind diesen doch über Jahre so gewohnt und dann im Alter wird er ihnen entzogen. Nicht alle schaffen es, sich umzustellen, dass sie sich nur noch auf die Herdenkumpel konzentrieren können. So schön es aussieht, diese große Pfedegruppe, ich bin davon überzeugt, dass die Tiere lieber im alten Stall bei mehr menschlicher Betreuung gelieben wären.
Ich persönlich denke, dass eine solche Entscheidung, wie halte ich mein Rentnerpferd, auch eine Lebensphilosophie ist.