GabyBeetsy hat geschrieben:
Habe heute folgende (ältere) Anzeige gefunden:
Das scheint ein kleiner, liebevoller "Privat"-Platz zu sein. Die artgerechte Haltung (wenn auch "nur" in kleiner Gruppe) wird groß geschrieben. Leider steht der Preis für das "rund um sorglos" Paket nicht dabei. Ich könnte mir da einen Preis von rd. 300 -320 Euro vorstellen (ist aber nur eine Vermutung).
Unter gewissen Umständen unter Abwägung aller Vor/Nachteile wäre das eine artgemäße/pferdegerechte Versorgung und Unterbringung eines Rentnerpferdes. Generell bedacht werden sollte jedoch, dass "alte" Pferde eventuell noch einige bis viele Jahre leben werden und man sich der Kosten durchaus bewußt werden muß.
Das Ganze hört sich zunächst sehr gut an
Liebe Grüße
Gaby
Für meinen 15 jährigen Wallach und seinen 25 jährigen Freund suche ich weitere Pferdegesellschaft, damit sein Kumpel nicht alleine ist, wenn ich mit meinem Pferd auf z.B. auf einen Lehrgang gehe.
Am besten passt zu uns ein Senior-Wallach/Gnadenbrotpferd bis 1,60 m, Barhufgänger, zu dem die Futteransprüche unser 1,53 m großen Pferde passen und der sozialverträglich ist. (Der passende, unkomplizierte, nette Pferdemensch dazu ist natürlich auch nicht schlecht
Wir bieten folgendes an:
• einen 5-Sterne LAG Bewegungsstall, der so gestaltet ist, dass die Pferde zu ruhigen Schrittbewegungen zwischen den verschiedenen Plätzen animiert werden. Das hält die Gelenke und Sehnen fit und lange gesund.
• einen großen, hellen Offenstall, der mit weichen Gummidrainagematten und den traumhaften Hit- Softbetten plus ausgelegt ist.
• einen Sand- Paddock mit weiteren, verschiedenen Bodenbelägen zum Training, der Hufe, Sehen und Gelenke
• einen beleuchteten Allwetter- Reitplatz mit Profi- Boden und vielen Trailhindernisse für abwechslungsreiche Bodenarbeit etc.
• sicher eingezäunte, sauber abgeäppelte Weiden
• Fressständer zur individuellen Fütterung, so dass selbst rangniedrige Pferde in Ruhe ihr Futter fressen können
• Sattelkammer, Strom, Wasser, Beleuchtung, Notbox, Waschplatz und eine beheizte Tränke
Der Stall/die Weiden werden als Service in der Woche zweimal täglich gemistet/abgeäppelt. Am Wochenende teilen wir uns die Arbeit untereinander gerecht auf. Der Preis liegt bei 260 EUR. Je nach Wunsch ist auch ein Rund-um-Sorglos-Paket mit täglicher, liebevoller Betreuung des Pferdes möglich (Preis auf Anfrage).snow hat geschrieben:
Das klingt tatsächlich recht gut und auch seriös
Da das Thema nun unter einer anderen Überschrift ist und es nicht mehr speziell um Naphi geht, möchte ich gern noch mal darauf hinweisen, dass sehr viel Betrügereien im Geschäft mit alten Pferden am laufen sind. Deswegen, trennt euch bitte nie von eurem Rentner. Wenn ihr es aus zeitlichen Gründen nicht mehr schafft (und der Grund dafür sollt kein neues Reitpferd sein
) täglich zum Rentner zu fahren, so fahrt mind. 1x die Woche und überzeugt euch selbst davon, dass es eurem Pferd wirklich gut geht. Die Geschichten, dass alte Pferde plötzlich verschwinden, ist nicht erfunden, sondern sowas passiert und dann hat man den Ärger und die Schuldgefühle wird man wohl nie wieder los (jedenfalls nicht wenn man sowas wie ein Gewissen hat).
Goldbär hat geschrieben:
...und man glaubt gar nicht wie viel Menschen auf der Suche sind nach Plätzen um ihr altes Pferd unterzubringen. Wenn ich einen Platz in meinem Offenstall annonciert hatte, haben sich immer super viele Leute gemeldet die ihr altes (Warmblut) bei mir unterstellen wollten. In der Annonce steht immer mit drin das der Platz für ein leichtfuttriges Kleinpferd passend ist. Dann finden sie den Preis zu hoch, sind entsetzt das sie mitarbeiten sollen, und wenn ich dann frage ob das Pferd aus einer Herde kommt, heißt es jaaa, wir hatten den auch schon mal zu zweit auf der Weide...
Eddi hat geschrieben:
snow hat geschrieben:
Das klingt tatsächlich recht gut und auch seriös
Da das Thema nun unter einer anderen Überschrift ist und es nicht mehr speziell um Naphi geht, möchte ich gern noch mal darauf hinweisen, dass sehr viel Betrügereien im Geschäft mit alten Pferden am laufen sind. Deswegen, trennt euch bitte nie von eurem Rentner. Wenn ihr es aus zeitlichen Gründen nicht mehr schafft (und der Grund dafür sollt kein neues Reitpferd sein
) täglich zum Rentner zu fahren, so fahrt mind. 1x die Woche und überzeugt euch selbst davon, dass es eurem Pferd wirklich gut geht. Die Geschichten, dass alte Pferde plötzlich verschwinden, ist nicht erfunden, sondern sowas passiert und dann hat man den Ärger und die Schuldgefühle wird man wohl nie wieder los (jedenfalls nicht wenn man sowas wie ein Gewissen hat).
Das stimmt!
Vor einiger Zeit haben sie hier im Großraum tatsächlich einen erwischt und bestraft.
Allerdings wurde nur ein ganz kleiner Teil der Pferde wiedergefunden.
Wer am eigenen Leib ausprobieren möchte wo der Unterschied zwischen Annonce mit persönlichem Gespräch und Realität ist dem kann ich gerne eine Adresse zukommen lassen.
Für die Realität gibt es einige Zeugen die fluchtartig diesen Hof verlassen haben.
Meine Mahnungen wurden eher weniger geglaubt bzw. sind eigentlich kaum mit einem gesunden Menschenverstand nachvollziehbar.
LG Eddi
GabyBeetsy hat geschrieben:
BirgitW hat geschrieben:
Muss da auch mal meinen Senf zu geben:
Hatte letztens Glück für eine Shettystute. Sie ging zu einer seit Jahren reitenden Mama mit Kindern. Sie erzählte mir von ihrem früheren Wallach, den sie mit 17 J. in die Rente geschickt hatte, um ihm Gutes zu tun, ihn nicht mehr so zu belasten. Aber - er wollte das gar nicht, er trauerte und baute total ab. Sie hat dann jemanden gesucht und gefunden, der mit ihm noch ab und an auf Springturnieren ging. Sie sagte mir wörtlich: Unter dem Reiter ist er wieder total aufgeblüht! Und sie würde niemals mehr ein Pferd zu früh in Rente schicken!
Und wegen der Plätze:
Es gibt sicherlich ganz viele Plätze, gute wie schlechte. Aber es gibt auch ganz viele Menschen, die ihr Tier in eine Einrichtung geben, wo man sich gut ums Pferd kümmert und dann "vergessen" die Besitzer monatlich zu zahlen. Das Pferd ist ja gut versorgt. Und leider werden diese Menschen immer mehr, die nur erst anfangs zahlen und dann nicht mehr. Die Stallbetreiber sind dann immer in einer Zwangslage. Sie müssen das Pferd weiterversorgen, aber von ihrem Geld. Das sie dann nur noch einen minimal Aufwand betreiben, ist ja dann auch klar. Der Leidtragende ist mal wieder das Tier.
Gute Plätze kosten immer gutes Geld, darüber sollte man sich von vornherein klar sein, denn wie ihr schon richtig erkannt habt, kosten alte Pferde IMMER mehr Geld in der Unterhaltung und niemals weniger als ein junges Tier. Glaubt mir, ich kann davon reden, denn mein Bestand besteht zu 80 % aus über 20jährigen Ponys. Und man hat dann noch Glück, wenn man nicht alle Nase lang einen TA braucht, sondern einfach nur viel gutes Futter. Aber darüber machen sie die wenigsten Menschen Gedanken. Die meisten versuchen ja nur noch ihr altes Tier zu verschenken - hin und fort. Guckt euch doch die Anzeigen im WWW an. Ich finde das auch nur schlimm und grausam dem Tier gegenüber. Es ist schon schlimm, dass sie im Alter die gewohnte Herde verlassen müssen und dann fehlt auch noch der gewohnte Mensch. Für mich ist es immer so, als würde den Tieren der Boden unter den Füssen weggerissen.
Um zum Thema zurück zu kommen:
Artgerechte Rentnerhaltung heißt für mich persönlich aber nicht, Haltung von nur alten Tieren! Dann besteht ganz schnell der Fall, dass die Tiere noch schneller älter werden, sie haben keine Aufgabe mehr (halt wie bei den alten Menschen auch), sie fangen an dahin zu vegetieren. Es soll schon eine gemischte Herde mit jüngeren Tieren sein. Diese können von den Alten noch gut lernen und die Alten hält es fit. Natürlich muss man dann als Stallbetreiber aufpassen, dass nicht irgend ein Tier so gemobbt wird, dass es nicht mehr in Ruhe in der Herde mitleben kann. Solche Tiere sind wirklich in einer passenden Zweiergemeinschaft viel besser aufgehoben.
Mir sagt man oft nach, ich solle die Tiere nicht vermenschlichen. Aber diese Leute vergessen immer wieder, dass die Tiere genauso Gefühle haben wie wir Menschen, zwar in anderer Form, aber es sind nun mal keine Gegenstände (auch wenn sie es vom Gesetz her sind).
Schnulli hat geschrieben:
Zitat:
Es ist schon schlimm, dass sie im Alter die gewohnte Herde verlassen müssen und dann fehlt auch noch der gewohnte Mensch. Für mich ist es immer so, als würde den Tieren der Boden unter den Füssen weggerissen.
Auch, wenn es OT ist (sorry Eddi): genau das sehe ich grad an der kleinen weißen Maus. Wenn ihr Vorbesi sie besuchen kommt, dann ist sie ganz aus dem Häuschen. Wenn sie das Auto hört, dann freut sich sich diebisch. Ich habe ihn gebeten, weiterhin regelmäßig zu kommen, halt immer, wenn es die Zeit zulässt, weil sie sich so darüber freut. Sie kennt uns zwar auch schon zweieinhalb Jahre, aber was ist das gegenüber fast dreißig??? Und den Stall musste sie auch nicht wechseln, aber schwer ist es für sicher schon zu verstehen, warum der Vorbesi nicht mehr so regelmäßig (also täglich) dahergefahren kommt.
GabyBeetsy hat geschrieben:
Wie schön Uli.... ich liebe es, wenn Tiere Gefühle zeigen!! Und das gehört doch zum Thema
SabineK hat geschrieben:
Grundsätzlich denke ich bei der Diskussion zu so einem Thema sollte man unter anderem unterscheiden zwischen
- Frührentner und wirklich altem Pferd.
- Und auch zwischen "als Beistellpferd und die Kosten loswerden wollen" und "auf meine Kosten in Rente schicken".
Denn ein Frührenter braucht in den seltensten Fällen besondere Pflege, das wirklich alte Pferd meist allein schon bei der Fütterung sehr wohl.
Und das Beistellthema ist tatsächlich extrem gefährlich und das andere nicht in dem Maße, denn ich glaube nicht, dass ein SB ein Pferd verkaufen wird, wo er eine monatliche Miete kassiert + Zusatzkosten für evtl. Sonderfutter, WK uswusw.
snow hat geschrieben:
sabinek hat geschrieben:
...
Und das Beistellthema ist tatsächlich extrem gefährlich und das andere nicht in dem Maße, denn ich glaube nicht, dass ein SB ein Pferd verkaufen wird, wo er eine monatliche Miete kassiert + Zusatzkosten für evtl. Sonderfutter, WK uswusw.
Tja, den Glauben muss ich dir leider nehmen, denn sowas habe ich selbst bei einer bekannten mitbekommen
Sie hat jeden Monat fleißig bezahlt, konnte leider nicht regelmäßig hinfahren (was ich auch kritisiert habe, aber nützt ja nix) und als sie letztendlich auf mein Drängen hin mit mir zusammen dort unangemeldet hingefahren ist, war das Pferd weg
Immerhin nicht unauffindbar, aber der Rechtsstreit um das Pferd ist jetzt noch nicht durch.
Aber bedenke, es ist noch eine Spur besser, für ein Pferd regelmäßig monatlich Geld zu bekommen, welches gar nicht mehr im Stall steht, denn dann hat man nicht mal mehr Ausgaben
Egal, ich bin der Meinung, wenn man Verantwortung übernimmt, dann auch richtig und nicht nur so lange, wie man auch einen Nutzen aus dem Pferd ziehen kann. Erschreckend ist es aber schon, dass überwiegend ambitionierte Sportreiter ihre Pferde "entsorgen". Solche Leute sollen doch bitte ihre Sportart wechseln und abitioniert Autorennen fahren oder ähnliches, aber bitte nichts mit Lebewesen.
BirgitW hat geschrieben:
snow hat geschrieben:
Egal, ich bin der Meinung, wenn man Verantwortung übernimmt, dann auch richtig und nicht nur so lange, wie man auch einen Nutzen aus dem Pferd ziehen kann. Erschreckend ist es aber schon, dass überwiegend ambitionierte Sportreiter ihre Pferde "entsorgen". Solche Leute sollen doch bitte ihre Sportart wechseln und abitioniert Autorennen fahren oder ähnliches, aber bitte nichts mit Lebewesen.
Aber leider ist das mittlerweile ganz gängige Mentalität der Menschen - ausnutzen, ausquetschen bis nichts mehr geht und dann nur noch weg. Wie viele Sportreiter wollen nur IHREN Erfolg und sehen nicht, wieviel ihr Pferd daran beteiligt ist. Bei Kommentaren: Ach, da hat der dumme Gaul mal wieder einen Fehler gemacht! stellen sich mir die Nackenhaare auf und ich kann mir den Kommentar dann nie verkneifen!!! Für solche Menschen ist und bleibt das Tier ein Sportgerät.
Ich denke, denen kann man nur irgendwann die Augen öffen, in dem man ihnen das richtige Umgehen mit dem Tier vorlebt. Hoffen wir, dass irgendwann man etwas hängenbleibt und auch diese Menschen anfangen zu überlegen.
Ich kenne zu diesem Thema auch Beispiele von Menschen, die ihr Pferd in passende "Renten"-Haltung gegeben haben und auch zu diesen Leuten immer Kontakte hatte und das Pferd besuchen gingen. Und alles, z.B: Krankheiten wurde abgesprochen. Sicherlich eine Seltenheit, aber ich denke, es liegt dann auch an beiden Seiten, was man aus solchen Beziehungen macht.