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Herpes

03.09.2008, 10:22

Herpesviren, eine sehr schlimme Infektion bei Pferden!
Herpesviren-Infektionen beim Pferd

(u. a. Equine virale Rhinopneumonitis, Virusabort der Stuten, Lähmungen)

Eine Besonderheit der Herpesviren ist ihre Tierartspezifität, d. h. Pferde (Equine)-Herpesviren sind nur auf Pferde übertragbar. Derzeit unterscheiden wir 4 verschiedene Equine Herpesvirus (EHV)-Infektionen mit jeweils spezifischen Erregen.

Von den 4 Virustypen sind allerdings nur das EHV1 sowie das EHV4 in der Pferdezucht und -haltung von großer Bedeutung. Diese beiden Virustypen können (in unterschiedlichem Ausmaß) sowohl den Atmungsapparat als auch durch den Geschlechtsapparat oder das Zentralnervensystem befallen und somit unterschiedliche Verlaufsformen der Erkrankung bedingen:

Erkrankungen der Atemwege:
hauptsächlich verursacht durch EHV4 (besonders bei Fohlen und Absetzern), aber auch durch EHV1 hauptsächlich verursacht durch EHV4 (besonders bei Fohlen und Absetzern), aber auch durch EHV1

Virusabort:
hauptsächlich verursacht durch EHV1, vereinzelt durch EHV4 hauptsächlich verursacht durch EHV1, vereinzelt durch EHV4

Zentralnervöse Störungen:
(Lähmungen, Festliegen): verursacht durch EHV1, möglicherweise auch durch EHV4.
Ursache für den plötzlichen und meist ohne Vorzeichen auftretenden Verlust eines ungeborenen Fohlens in den letzten Wochen/ Monaten der Trächtigkeit ist in der Regel eine EHV-Infektion. Diese Tatsache hat den Virusabort in den Vordergrund der Vorbeugungsmaßnahmen gestellt. Bedauerlicherweise wurden die nicht in der Zucht stehenden Tiere in die Impfprophylaxe nur wenig mit einbezogen. Nach neuesten Untersuchungen (Herbst et al. in den Vordergrund der Vorbeugungsmaßnahmen gestellt. Bedauerlicherweise wurden die nicht in der Zucht stehenden Tiere in die Impfprophylaxe nur wenig mit einbezogen. Nach neuesten Untersuchungen (Herbst et al. 1992) waren bereits über 80 % unserer Pferdepopulation mit dem Herpesvirus in Kontakt. Als Erreger von Atemwegserkrankungen hat somit das Herpesvirus inzwischen weit größere Bedeutung erlangt als das Influenza-Virus (bei knapp 60 % unserer Pferde). Die enormen Verluste infolge Herpesvirus-Infektion im Lipizzaner-Gestüt Piber/Österreich hat somit das Herpesvirus inzwischen weit größere Bedeutung erlangt als das Influenza-Virus (bei knapp 60 % unserer Pferde). Die enormen Verluste infolge Herpesvirus-Infektion im Lipizzaner-Gestüt Piber/Österreich 1982/83 brachten diesen Erreger verstärkt ins Bewußtsein der Pferdewelt. Dieser Seuchenzug im nicht geimpften Bestand forderte den Verlust von über 30 Fohlen und Stuten hauptsächlich durch die zentralnervöse Verlaufsform.


Aufgeschreckt durch dieses Ereignis wurde in den darauffolgenden Jahren immer öfter die Beteiligung von EHV an Lähmungen und Aborten aber auch an Atemwegserkrankungen der Pferde diagnostiziert, was entsprechende Vorbeugungsmaßnahmen dringend erforderlich machte. Da sowohl EHV1 als auch EHV4 als Auslöser der drei Erkrankungsformen in Betracht kommen, bietet ein Impfstoff mit diesen beiden Antigenen am ehesten Gewähr für den entsprechenden Impfschutz.

Um die durch EHV-Infektionen bedingten Verluste - seien es Aborte oder Festliegen, insbesondere aber die Leistungsminderungen in der Folge von Atemwegserkrankungen - einzudämmen, müssen wir die Besonderheiten der Erreger zur Kenntnis nehmen und unsere Vorbeugemaßnahmen auf diese Besonderheiten abstimmen.


Wirtsspezifität und Persistenz

Eine weitere Besonderheit der Herpesviren, neben ihrer Tierartspezifität, ist die Persistenz, das andauernde Verweilen des Erregers im einmal infizierten Organismus. Dies bedeutet in der Praxis, daß das einmal infizierte Pferd zum dauernden Virusträger, d. h. Infektionsherd wird. Durch Einnisten in bestimmte Körperzellen entzieht sich das Virus der Immunabwehr. Zum Virusausscheider wird so ein Pferd jedoch erst, wenn durch Streßeinwirkung die Abwehrkräfte geschwächt werden und sich die aus dem"Versteck" hervorwagenden Herpesviren vermehren können. In diesem Fall kann eine massive Virusauscheidung ohne das Auftreten von Krankheitserscheinungen erfolgen. Maßgebliche Streßfaktoren sind: körperliche Überbelastung, Standortwechsel, Fehler in der Fütterung und Haltung sowie Parasitenbefall oder auch hormonelle Störungen. Um die Reaktivierung der Herpesviren und Neuinfektionen zu verhindern, gilt dem Aufbau und dem Erhalt des spezifischen Immunschutzes unsere volle Aufmerksamkeit. Durch die vom Impfstoffhersteller empfohlene Grundimmunisierung sowie termingerechte Wiederholungsimpfungen ist ein Schutz am ehesten gesichert. Impfen ist Bestandteil der Pferdehaltung, nur die regelmäßige und konsequente nur die regelmäßige und konsequente Impfung aller Pferde eines Bestandes gewährleistet die gewünschte Gesunderhaltung.
gewährleistet die gewünschte Gesunderhaltung.

Speziell zum Schutz gegen Virusabort soll eine weitere Eigenart des Herpesvirus erwähnt werden: die Inkubationszeit, d. h. der Zeitraum zwischen Infektion und Auftreten von Krankheitssymptomen, in diesem Falle ist dies das Ausstoßen der Frucht.

Für das Herpesvirus werden in der Literatur Inkubationszeiten von 4 Wochen bis zu 4 Monaten beschrieben. Da EHV-Abortfälle etwa ab dem 7. Trächtigkeitsmonat auftreten, kann bei 4-monatiger Inkubationszeit die Infektion bereits im 3. Trächtigkeitsmonat erfolgt sein. Damit ist die Auffrischung des Impfschutzes zu diesem Zeitpunkt besonders d. h. der Zeitraum zwischen Infektion und Auftreten von Krankheitssymptomen, in diesem Falle ist dies das Ausstoßen der Frucht.

Für das Herpesvirus werden in der Literatur Inkubationszeiten von 4 Wochen bis zu 4 Monaten beschrieben. Da EHV-Abortfälle etwa ab dem 7. Trächtigkeitsmonat auftreten, kann bei 4-monatiger Inkubationszeit die Infektion bereits im 3. Trächtigkeitsmonat erfolgt sein. Damit ist die Auffrischung des Impfschutzes zu diesem Zeitpunkt besonders wichtig.

Da aber auch lebensschwach geborene Fohlen die Folgen einer EHV-Infektion sein können, ist auch später, d. h. im 8. Trächtigkeitsmonat eine weitere Impfung erforderlich.

Aufgrund der erwähnten Eigenheiten der Herpesviren muß man sich bei der Immunprophylaxe über bestimmte Fakten im klaren sein: Vorteilhaft für die Bekämpfungstrategie ist die Wirtsspezifität Wirtsspezifität des Herpesvirus: Außer den Einhufern, einschließlich Esel, sind keine weiteren Tierarten als Virusreservoir zu berücksichtigen.

Nachteilig für die Bekämpfung ist die Persistenz des Herpesvirus im Organismus und seine Unangreifbarkeit in diesem Stadium. Die Tilgung der Herpesviren in einem Bestand bzw. in einem Zuchtverband ist zu diesem Zeitpunkt nicht zu erreichen. Dagegen kann mit Hilfe der konsequenten Impfung aller Tiere einer Population die Reaktivierung der latenten Infektion und somit die Vermehrung und Streuung von Viren deutlich verringert werden. Die frühzeitige Einbeziehung der Fohlen, ab dem 4. Lebensmonat, in das Impfprogramm ist hierbei von nachhaltiger Bedeutung. des Herpesvirus im Organismus und seine Unangreifbarkeit in diesem Stadium. Die Tilgung der Herpesviren in einem Bestand bzw. in einem Zuchtverband ist zu diesem Zeitpunkt nicht zu erreichen. Dagegen kann mit Hilfe der konsequenten Impfung aller Tiere einer Population die Reaktivierung der latenten Infektion und somit die Vermehrung und Streuung von Viren deutlich verringert werden. Die frühzeitige Einbeziehung der Fohlen, ab dem 4. Lebensmonat, in das Impfprogramm ist hierbei von nachhaltiger Bedeutung.



http://www.tiershop.de/herpesviren_infe ... nhalt.html

Re: Herpes

03.09.2008, 10:27

Erfahrungsbericht Herpes-Impfung:

http://www.borna-borreliose-herpes.de/H ... mpfung.htm

Re: Herpes

16.10.2010, 03:25

Kennt sich hier zufällig Jemand mit EHV-1 und EHV-4 aus?
Hab' ja eine Stute, die wegen ihrer Atemwegsprobleme an der Nordsee war (die Schulmedizin hat nicht wirklich angeschlagen), dort wurde dann durch eine Irisdiagnostik festgestellt, dass sie Viren auf dem Kelhlopf sitzen hatte. Die wurden dann wiederum behandelt (womit genau, weiß ich nicht, denke aber mal mit Lysin) und seitdem atmet sie normal *toitoitoi*. Die Klinik entließ uns damals mit der Diagnose CoB, sie bekam ein Cortisontherapie verordnet, leichte Bewegung und etliche Schleimlöser und Bronchienweiter (bei der Bronchoskopie wurde aber keine Verschleimung festgestellt, da war alles normal). Nun steht sie seit gut 2 Wochen wieder bei mir in der Nähe und nachdem ich mir dachte, das kann doch nicht sein, dass ein Pferd erst als so kaputt eingestuft wird (CoB ist ja nun keine schöne Diagnose) und jetzt überhaupt keine Probleme mehr zeigt, v.a da sich eine CoB wohl erstmal aus einer akuten Bronchitis hätte entwickeln müssen und die hatte sie bei uns definitiv nicht. Bin jemand, der den Ta lieber einmal zu oft als zu wenig ruft und sie hat wirklich nie irgendwelche Anzeichen einer Bronchitis gezeigt, kein Husten, kein Schleim, selbst wenn sie trockenes Heu bekam (eigentlich Heulage, aber das Stallpersonal hat, so wie ich das mitbekommen habe, auch des Öfteren einfach normales Heu gefüttert), hustete sie danach nicht. Das muss jetzt nicht zwangsläufig gegen 'ne CoB sprechen, aber komisch ist es schon.

So, um aber zum Punkt bzw. meiner eigentlichen Frage zu kommen, habt ihr Erfahrungen mit Herpesviren? Der Irisdiagnostiker sagte zwar nichts von Herpesviren (sprach nur von einem Virus, das sich auf dem Kehlkopf festgesetzt hatte), doch spricht einiges dafür:

- ständig angeschwollene Lymphknoten

EHV-1 und EHV-4 gelangen aerogen in den Nasopharynx, wo die erste Virusvermehrung stattfindet. Zweite Station sind die regionären Lymphknoten und die Epithelien des oberen Respirationstraktes, was zur Rhinopneumonitis führt. Die EHV-4-Infektion bleibt eher lokal.


Latenz :Wie bei andern Herpesviren eine Folge der lytischen Infektion. EHV etablieren die Latenz jedoch vor allem in lymphoiden Geweben des oberen Respirationstraktes und in peripheren Blutlymphozyten. Vorteil für Virus bei Reaktivierung: rasche Verbreitung im Organismus via Blut-/Lymphbahnen.


klinischen Symptome für EHV-1 / EHV-4 Infektionen
Infektionen der Atemwege
 Inkubationszeit: 2 – 10 Tage
 wässriger Nasenausfluss [x]
 flacher, feuchter Husten
 Kehlgangslymphknoten vergrößert [x]
 wenige Tage Fieber (38,8 – 39,5°C) [x]
 Dauer der Infektion der oberen Atemwege ohne Komplikationen: 8 - 14 Tage [x]

Das hier wiederum, passt so gar nicht ins Bild:

Akut erkrankte Tiere husten stark und tief, egal ob sie in der Box stehen oder bewegt werden oder im Paddock stehen.



Dem Pferd tränen öfters die Augen, bei Wind etc. [x]
Das Pferd hat öfters mal Rückenprobleme oder einfach nur Rittigkeitspobleme. [x]
Häufig auftretende Erscheinungen sind (....) -gerade bei Sportpferden leistungsmindernd und doch gelegentlich übersehen- Nervenentzündungen, die sich meist im Bereich der Hinterhand auswirken. [x]

__________


Da am Dienstag sowieso der Ta kommt, würde ich ihn bei der Gelegenheit mal gerne auf meinen Verdacht ansprechen, bin nur noch etwas ratlos, da auf borna-borreliose-herpes.de geraten wird, erkankte Pferde zu isolieren, um so eine Verbreitung zu verhindern :weißnich: Es ist nicht so, dass man das Pferd sieht und sofort sagt 'Gott, die sieht aber krank aus!", erst wenn man beginnt 1 und 1 zusammen zu zählen.

Aufgefallen ist mir auch, dass ihr Sarkoid in irgendeiner Verbindung mit den Lymphknoten steht, schwellen diese an, verändert sich auch das Sarkoid, schwellen sie wieder ab, wird auch das Sarkoid wieder unauffälliger.

Liebe Grüße

Re: Herpes

16.10.2010, 08:37

Mein Haflinger ist an einer Herpesinfektion gestorben... Damit erschöpfen sich meine Kenntnisse zu der Krankheit aber auch schon. Er hatte sich infiziert (das war alles anfang 2003) und begann daraufhin Koliken zu entwickeln (aufgrund einer früheren Magenschleimhautentzündung war er da sehr anfällig). Nach vier Tagen durchgängiger Behandlung war leider nix mehr zu machen...

Drei andere Pferde bei uns im Stall (u.a. mein Krümel) hatten Atemwegsprobleme. Im Nachbarstall hatte auch ein Teil starke Koliken und die anderen ebenfalls Atemwegserkrankungen aufgrund der Herpesinfektion. So ging das in dem Frühjahr hier im ganzen Landkreis.

Das "Verteilzentrum" war der örtliche Pferdemarkt in der Kreisstadt und anschließend erkrankten im ganzen Landkreis in allen Ställen etliche Tiere. Mehrere konnten nur eingeschläfert werden.

Ich drück Dir die Daumen, daß sich Dein Verdacht nicht bewahrheitet.

LG Maja :daum:

Re: Herpes

16.10.2010, 11:02

Sprudel, kannst Du mal Fotos machen von den geschwollen Lymphknoten?
Ich habe da nämlich so einen Verdacht nach Deiner Schilderung...

Sie hat ansonsten keine Symptome oder hab´ ich die überlesen? :helpa:

Und bezüglich der wundersamen Genesung kann ich Dir nur sagen, bei Nudels Mutter war das genauso, die war mit chronischer Bronchitis diagnostiziert, wir haben zuletzt monatelang erst chemisch und dann homöopathisch den Husten behandelt. Nach einem Umzug in einen Stall auf dem Land, 30 km entfernt, war nie mehr ein Huster zu hören, den Rest ihres Lebens, das waren so ca. noch 12 Jahre...

Re: Herpes

16.10.2010, 14:12

Maja, diese Symptome zeigte sie ja zuletzt vor einem Jahr, hatte auch schon mehrere Tä dran, aber von Herpes war nie die Rede, obwohl die Anzeichen, wie ich finde, schon dafür sprechen.
Viele Pferde sind latente Herpesvirenträger, nur bricht das Virus idR nicht einfach so aus und wenn, dann sind die Symptome auch sehr unterschiedlich, halt je nachdem, welchen Virusstamm das Pferd in sich trägt. Herpes ist nicht gleich Herpes.

Sie hat ansonsten keine Symptome oder hab´ ich die überlesen?


- ständig angeschwollene Lymphknoten

Ich mein, ich will hier jetzt auch nicht den Teufel an die Wand malen, aber es ist halt schon komisch, dass die Atemwegsbeschwerden komplett verschwanden, nachdem man den Virus auf ihrem Kehlkopf festgestellt und behandelt hat :?

Husten hatte sie nie, so übervorsichtig wie ich bin, hätte ich das definitiv mitbekommen, war daher auch so extrem geschockt, als es in der Klinik hieß, sie hätte eine CoB ....

Und bezüglich der wundersamen Genesung kann ich Dir nur sagen, bei Nudels Mutter war das genauso, die war mit chronischer Bronchitis diagnostiziert, wir haben zuletzt monatelang erst chemisch und dann homöopathisch den Husten behandelt. Nach einem Umzug in einen Stall auf dem Land, 30 km entfernt, war nie mehr ein Huster zu hören, den Rest ihres Lebens, das waren so ca. noch 12 Jahre...


Stand sie denn vorher viel im Stall und ist dann in einen Offenstall umgezogen, oder was genau, denkst Du, hat ihr geholfen den Husten loszuwerden?

Versuche heute mal Bilder von den Lymphknoten zu machen, da waren schon einige Tä dran und alle, ausnahmslos, sagten, die Schwellung käme von kurzem Gras, nur blöd, dass sie bei ihr auch im Winter angeschwollen sind, das nimmt der Grastheorie eigentlich so ziemlich allen Wind aus den Segeln ...
Das letzte Mal zeigte sie die Symptome, bevor wir sie ans Meer brachten, demnach ist sie jetzt also gut ein Jahr symptomfrei. Symptomfrei bis auf die angeschwollenen Lymphknoten halt :weißnich:

Re: Herpes

16.10.2010, 18:26

Sorry Sprudel, vielleicht habe ich es überlesen, wurde sie schon mal Resequin/Duvaxyn geimpft?

Liebe Grüße
Gaby

Re: Herpes

16.12.2010, 03:13

GabyBeetsy hat geschrieben:Sorry Sprudel, vielleicht habe ich es überlesen, wurde sie schon mal Resequin/Duvaxyn geimpft?


Oh, tut mir leid, Gaby, hab' hier irgendwie gar nicht mehr in den Thread geguckt.
Jap, Resequin wurde eingetragen.

Hole den Thread mal leider aus weniger schönem Anlass wieder hoch, aktuell gibt es einige Herpesfälle in Baden-Württemberg.

In einem Stall in Ditzingen bei Stuttgart musste eine achtjährige Stute eingeschläfert werden. Ein zweites Pferd aus dem selben Stall wurde einen Tag später getötet.

Die beiden Pferde mussten eingeschläfert werden, da sie Symptome einer Herpes-Erkrankung zeigten. Zudem zeigen 13 weitere Pferde dieses Stalls ähnliche Symptome wie hohes Fieber und Lähmungserscheinungen.

Die Ergebnisse der Blutproben stehen noch nicht fest. Rund 80 Prozent der Pferde in Deutschland sind mit dem equinen Herpes-Virus infiziert. Die Krankheit bricht jedoch selten aus.
cavallo.de

Drei Todesfälle in einem Ditzinger Pferdestall

Die Pferdehalter in der Region sind kurz vor Weihnachten zutiefst beunruhigt. Für Reitsportler die eigentlich turnierlose und entspannte Zeit. In einem Ditzinger Reitstall brach aber die aggressivste von vier Pferdeherpes-Varianten (EHV IV) aus. Drei Tiere starben mittlerweile, darunter die neunjährige Holsteinerstute Qui vivra Uhdi von Springreiterjuniorin Janine Mezger.

Vor vier Wochen stand das Duo vom Reit- und Fahrverein Leonberg noch im Rampenlicht in der Schleyerhalle. Die 17-jährige Schülerin von Sven Schlüsselburg, im Springparcours derzeit eine der stärksten Junioren des Pferdesportkreises Böblingen, landete bei den Stuttgart German Masters im Finale des Landesjuniorenchampionats an starker dritter Stelle. Seit zwei Tagen herrscht jedoch Trauer im Hause Mezger. Janine Mezgers vorige Woche schwer erkranktes Spitzenpferd Qui vivra Uhdi musste am Montag eingeschläfert werden.

Die Springreiterin hat ihre Pferde in Ditzingen auf dem Hof von Wolfgang Pandtle, dessen Töchter Sabrina und Daniela ebenfalls erfolgreich im Springparcours unterwegs sind, untergestellt. Am Montagabend sowie am gestrigen Dienstag verstarben im selben Stalltrakt zwei Freizeitpferde. "Drei Todesfälle, doch ich befürchte, dass es nicht das Ende ist", sagte Landwirt Wolfgang Pandtle gestern. Wie viele der insgesamt 45 auf seinem Hof eingestallten Pferde aktuell erkrankt seien, könne er gar nicht genau sagen. Das gestern verstorbene Pferd galt eigentlich seit Samstag wieder als fieberfrei, doch dann traten Lähmungserscheinungen auf und der Gesundheitszustand verschlimmerte sich rapide.

Zu 99 Prozent, so Pandtle, sei bei allen drei Todesfällen der EHV IV-Virus bestätigt. Um den Virus zu ermitteln, entnahm Tiermediziner Christoph Seeh vom Pferdegesundheitsdienst Stuttgart, eine Abteilung der Tierseuchenkasse Baden-Württemberg, entsprechende Proben. Anders als bei der Pferdegrippe (Influenza) schließt Tiermediziner Seeh - wie bereits bei ersten, aggressiven Pferdeherpes-Fällen vor fünfeinhalb Jahren - eine bestandsübergreifende Ausbreitung aus. 2005 war vor allem der Dressurstall von Eberhard Geiger (Münchingen) mit sechs toten Tieren betroffen. Experten sprechen deshalb auch nicht von einer Tierseuche. "Die Pferde waren alle gegen Herpes geimpft und trotzdem sind sie eingegangen", berichtet Wolfgang Pandtle. Amtstechnisch kann bei Pferdeherpes keine Quarantäne ausgesprochen werden, aber freiwillig hat der 46-jährige Stallchef die Anlage in Ditzingen trotzdem dicht gemacht. Schnell reagiert hat auch der Pferdesportkreis Böblingen. "Auf private Lehrgänge haben wir keinen Einfluss, aber unsere PSK-Lehrgänge wurden für die nächsten Tage alle abgesagt", so der Pferdesportkreisvorsitzende Peter Bort aus Sindelfingen.

Einige Reitvereine ergriffen ebenfalls strengere Maßnahmen, so auch beim größten RFV des Kreises, dem Reit- und Fahrverein Leonberg. Beispielsweise dürfen nur Reiter in die Bahn, die nirgendwo anders geritten sind. Externe Trainer dürfen derzeit in Leonberg nur unterrichten, wenn sie keine anderen Ställen betreten haben. Peter Bort befürwortet derart strenge Regularien.
stuttgarter-nachrichten.de

Hier noch zwei interessante Links, einmal von der Tierseuchenkasse Baden-Württemberg und von der Pferdeklinik Cronau.


Liebe Grüße

Re: Herpes

16.12.2010, 12:20

Das Rumgeimpfe in dem Bereich (EHV IV) bringt doch aber eh nix (außer dass es die Kassen der Pharmaindustrie füllt). Die Leute sollten lieber mal drüber nachdenken, was für Stress-Situationen sie ihre Pferde aussetzen und ob das wirklich nötig ist, denn Stress ist nun mal Hauptauslöser bzw. Aktivierer der ohnehin meist vorhandenen Viruserkrankung.

Re: Herpes

16.12.2010, 12:59

Da ich ja ohnehin ein Impfkritiker bin, beziehe ich auch mal kurz Stellung dazu. Der Ausbruch der Druse bei Debbie im Jahr 2006 als Kreuzreaktion auf die Duvaxynimpfung hat in mir einen Aufschrei ausgelöst. Ich habe bis ca. 2002 Gypsy und Skipper regelmäßig Resequin impfen lassen. Danach habe ich mich bewußt dagegen entschieden. Bei Debbie (sie war vollständig ungeimpft als sie bei uns ankam) habe ich mich breitschlagen lassen, LEIDER! Als dann die Druse ausgebrochen war, sagte der TA (der mir vorher die Impfung ans Herz gelegt hatte) dieses Pferd darf nie wieder in diese Richtung geimpft werden und er hätte schon des öfteren von diesen Kreuzreaktionen gehört.
Im Vorfeld wurde das natürlich mit keiner Silbe erwähnt :drunter:

Ich bin fertig mit dem Thema Resequin, Duvaxyn & Co.

Re: Herpes

16.12.2010, 15:39

Die Impfung selbst verhindert ja keine Erkrankung des Tieres, sondern minimiert lediglich die Virusübertragung auf ungefähr 10%, an Herpes erkranken können diese Pferde dennoch, das ist ja auch der Grund, weshalb sowohl ungeimpfte als auch geimpfte Tiere eingehen, leider. :?
Lysin beispielsweise verhindert oder soll verhindern, dass sich Herpesviren im Pferd ausbreiten, da es, von den Viren aufgenommen, wohl irgendwie deren Zellzentrum (?) verändert, so dass sie sich nicht mehr so gut vermehren können.
Meint ihr, eine prophylaktische Fütterung ist sinnvoll oder eher rausgeschmissenes Geld? Bei Paty vermute ich ja z.B, dass sie Herpesträger ist, gehalten wird sie recht robust und auch die Fütterung ist darauf ausgelegt den Organismus bzw. den Stoffwechsel so wenig wie nur möglich zu belasten. Bei ihr wäre es dann zwar ein anderer Virenstamm, allerdings habe ich gelesen, dass die jeweiligen Stämme durch eine Mutation eine andere Form annehmen können und da würde man mit so einer prophylaktischen Schiene doch theoretisch gar nicht so schlecht fahren, oder?

Das in Hafer enthaltene Alginin vermehrt den Virus, hier ein sehr interessanter Link bezüglich der Fütterung eines erkrankten Tieres:

Ernährungsempfehlungen bei Herpes

Re: Herpes

16.12.2010, 15:57

Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, dass sogar 90 % aller Pferde Herpes-Träger sind. Also warum da noch drauf impfen? Es gibt doch mittlerweile genügend Studien darüber, dass geimpfte Pferde genauso erkranken oder sterben wie ungeimpfte. Die einen fallen etwas positiver für die geimpften Pferde aus, die anderen etwas günstiger für die ungeimpften. Für mich bedeutet das, es macht einfach keinen Unterschied, also erspare ich meinem Pferd doch diese Impfung, zumal die Impfung selbst ja auch noch das Risiko der Impfreaktion oder gar Impfschäden beinhaltet.

Ich würde meinem Pferd nicht prophylaktisch irgendetwas zur Immunstärkung geben, wenn dazu gar kein Anlass besteht. Etwas anderes ist es natürlich, wenn man weiß, im Nachbarstall ist es schon ausgebrochen oder mein eigenes Pferd zeigt irgendwelche Symptome, auch wenn es nur leichte sind, die dazu passen und nicht definitiv etwas anderem zugeordnet werden können.

Wichtig ist es gerade bei empfindlichen Pferden eh nach Möglichkeit Stress zu vermeiden. Das halte ich für die beste und vor allem kostengünstigste Prophylaxe :wink:

Re: Herpes

16.12.2010, 17:48

Den PCR Test gibt es auch für Pferde:

Hier die Infos.

Sehr interessant finde ich!

Re: Herpes

16.12.2010, 18:54

Soweit ich weiß erkranken geimpfte Tier häufig wesentlich schwerwiegender als ungeimpfte Tiere.

Das in Hafer enthaltene Alginin vermehrt den Virus,
un d was ist mirt dem Lysin im Hafer?

Re: Herpes

16.12.2010, 19:10

Hier der Link zum Lysin/Herpes
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