Ausschnitt aus folgender Textquelle:
http://www.tiho-hannover.de/einricht/pfdkli/herpes.htm
Ansteckungswege und Komplikationen
Die Herpesviren 1 und 4 sind beim Pferd weit verbreitet. Nach einer Infektion zieht sich das Virus in die Nervenzellen (Ganglien) des betroffenen Pferdes zurück und entzieht sich auf diese Weise dem Immunsystem des Pferdes. Eine Elimination des Virus ist deshalb nicht möglich und
das Pferd bleibt lebenslang Virusträger. In Stresssituationen, z. B. nach langen Transporten, nach Besuch von Pferdesportveranstaltungen, bei anderen Erkrankungen oder nach dem Absetzen der Fohlen von der Mutterstute, kann es aktiviert werden. Es kommt dann, mit oder auch ohne Krankheitsanzeichen des betroffenen Pferdes, zu einer massiven Virusausschüttung
. Durch direkten Kontakt zwischen den Pferden (Tröpfcheninfektion) oder indirekt über Putzzeug, Schubkarren, Wassereimer, Mistgabel, das Pflegepersonal etc. wird das Virus auf andere Pferde übertragen und kann zu den beschriebenen Krankheitssymptomen führen. Eine Übertragung von der tragenden Mutterstute auf ihr ungeborenes Fohlen ist ebenfalls möglich.
Management im Betrieb
Das vorrangige Ziel aller Maßnahmen ist, die weitere Ausbreitung des Virus in einem Pferdebestand und in der gesamten Pferdepopulation zu vermeiden. Da erkrankte Tiere das Virus in großen Mengen ausscheiden, sollten sie von den übrigen Pferden isoliert werden. Ihre Pflege sollte entweder nur von einer Person, die keinen Kontakt zu den anderen Pferden hat, oder nach der Pflege der gesunden Pferde stattfinden. Es sollten Schutzkleidung und separates Schuhwerk getragen werden. Nach dem Kontakt sollten die Hände gründlich gewaschen und die Kleidung gewechselt werden. Auch der Pferdeverkehr aus und in den betroffenen Bestand sollte bis 3 Wochen nach Auftreten der letzten Krankheitssymptome unterbunden werden. Im Anschluss daran ist eine gründliche Reinigung und Desinfektion des Stalles erforderlich.