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Pferdefutter kritisch beurteilt bzgl. Vor- und Nachteilen: Hufrehefutter aus der Sichtweise Endverbraucher/Hersteller bezüglich der Zusammensetzung und Bewerbung.
Hallo zusammen, was haltet Ihr vom Equigard von St. Hippolyt. Soll ja angeblich für EMS Pferde etc. sein, aber mir stößt so ein bischen der enthaltene Apfeltreser, die Weizenkeime, die Weizenkleie und die Zuckerrübenmelasse übel auf. was meint Ihr?? Weizenkleie, Zuckerrübenmelasse Due zusätzliche Produktinformation am Ende der Seite hört sich wiederrum interessant an, aber was kann man darauf geben??
Re: St. Hippolyt Equigard - was haltet Ihr davon??
04.12.2008, 00:13
ich füttere das Equigard meiner Nicki schon über einem Jahr, teilweise auch meinen Welsh-Ponys, alle fressen es gerne. Von S.H. hab ich die Auskunft bekommen, dass das Futter nur 4,2% Zucker und 3.8% Stärke enthält. Der Zuckergehalt ist also trotz des Melasse-Anteils von 2.5% geringer als in den unmelassierten Rübenschnitzeln. Zu Apfeltrester hab ich gefunden, dass er nur 3,3% Zucker enthält: http://treber-jung.de/Produkte/Apfeltrester.html Die Weizenkeime sollen hochwertiges Eiweiß liefern, und ich kann mir kaum vorstellen, dass so eine geringe Menge Weizenkleie sich irgendwie negativ auswirkt (WK enthält viele Spurenelemente). Vom NSC-Gehalt ist das Futter niedriger als Heu. Was ich nicht so toll find, ist dass das Futter so zusammenklumpt, wenn die Säcke länger rumstehen, scheint also ziemlich hygroskopisch zu sein.
Re: St. Hippolyt Equigard - was haltet Ihr davon??
04.12.2008, 07:11
Ich mal persönlich: ich sehe also echt keinen Sinn ein Futter in der Preisklasse zu verfüttern in welchem Komponenten sind die ich nicht möchte. Wenn ich Weizenkeime füttern will kann ich mir sogar ein Bioprodukt davon kaufen und habe keine schädlichen Komponenten! Ebenso zur Kleie usw. Man kann Melasse, Apfelsirup und Co so lange Schönreden wie man will, besser wird es dadurch nicht! Ich gebe meinen Pferden dann lieber einen Apfel oder eine Möhre!
Re: St. Hippolyt Equigard - was haltet Ihr davon??
04.12.2008, 19:46
Was mir auf der HP von St. H., wie bei vielen anderen, mal wieder fehlt ist die genaue Zusammensetzung mit %-Angabe. Wenn man mal das nimmt was da steht, kann das Zeug...äh...Futter ja fast nur aus Heu-/Luzernehäckseln bestehen. Da werden wohl kaum 10kg Weizenkeime in einem Sack drin sein. Und Rüschnis auch nicht allzuviele, wär ja sonst fahrlässig, weil da steht nix von einweichen.
Vom NSC-Gehalt ist das Futter niedriger als Heu.
Aber auch nur weil da dann doch noch was anderes als Heu drin ist. Mit Heu- und oder Luzernehäckseln, nem Schuss Öl und MF sollte sich eigentlich das gleiche, mM bessere, Ergebnis erzielen lassen.
Ich finde dieses Futter gar nicht mal ganz dolle schlimm oder gefährlich, nur eben so "sinnlos". Nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Preises , ich lass mich doch von der Futtermittelindustrie nicht verkackeiern
Re: St. Hippolyt Equigard - was haltet Ihr davon??
05.12.2008, 06:56
Ich finde dieses Futter gar nicht mal ganz dolle schlimm oder gefährlich,
Dem kann eigentlich auch nicht widersprochen werden, im Endeffekt sind und bleiben es ja Futtermittel für "unterschiedliche Ansprüche"
nur eben so "sinnlos". Nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Preises , ich lass mich doch von der Futtermittelindustrie nicht verkackeiern
Das ist m.M. der springende Punkt. Aufgeführte besondere Inhaltsstoffe basieren zum Teil auf einem Gewicht von um die 1 Gramm! Man braucht sich dann nur einmal vorzustellen welche Menge dies in seinem Futterhäufchen ist und dann seinen klaren Verstand mit Abstand zur Werbung einsetzen. Ich denke, dass sich da weitere Worte erübrigen.
Nur solange der Kunde kauft wird sich da Nichst in positiver Richtung ändern sondern stattdessen wird sich die Flut an "Spezialfuttermitteln" vergrößern.
Etwas teuer find ich das Futter schon auch, deshalb bin ich jetzt auch dabei, auf Hestamix light energie umzustellen(da sind die Spurenelemente noch höher dosiert und man kommt mit einer kleineren Menge aus). Allerdings sind die Kwikbeets (oder die Heuhäcksel) auch kaum billiger, und zu denen braucht man dann auf jeden Fall noch ein Mineralfutter. Da fast alle Mineralfutter als Ergänzung zu Hafer ausgelegt sind und deshalb einen hohen Ca-Gehalt haben, passen sie nicht zu den Beets, die haben ja eh schon viel zu viel Ca (für das einzige, zu den Beets passende Ergänzungsfutter gibt es leider keine vernünftige Deklaration). Sicher kann man ein geeignetes Futter auch selber mischen, ist aber etwas mühsam und erfordert schon einiges an Fachwissen.
Re: St. Hippolyt Equigard - was haltet Ihr davon??
10.12.2008, 02:02
Hallo zusammen, erstmal vielen Dank für die vielen Antworten. Also kann man im Endeffekt sagen dass das Futter nicht das schlechteste ist, aber vom Preis kann man da quasi günstiger bei wegkommen, wenn man, ich sag jetzt mal ganz platt "selber mischt". Miro bekommt es nun nicht mehr. Sunny schon, denn den Sack habe ich ja nun.
Re: St. Hippolyt Equigard - was haltet Ihr davon??
10.12.2008, 09:25
mmh, so ganz treffend hast das nicht ausgedrückt! Was kann schon am Heuhäcksel groß falsch sein? Aber: Leinsamen 4,7%, in der Menge zum Einen total unsinnig und kann zudem als ganzes Korn nicht verdaut werden!Sollte er geschrotet sein ist er binnen 2-3 Tagen vergammelt Weizenkeime 6,5% Kräuter (Kamille, Rosmarin, Koriander, Bockshornkleesamen) 3%, Luzernehäcksel 3%, Bierhefe 2,9%, Weizenkleie 1,8%, Zuckerrübenmelasse 1,6%, Traubenkernextrakt 1%, Seesalz 0,9%, Maiskeime 0,8%, Erbseneiweiß 0,5%, Seealgenmehl 0,3%, Karotten 0,3%, Knoblauch 0,2% selbst wenn man diese Dinge zusammenfast bleibt die Menge verschwindent gering und deshalb ohne irgendeinen positiven Effekt Die für Hufrehepferde eher nergativen Bestandteile sind mal hier an dieser Stelle nicht aufgeführt trotz der großen Menge!
Re: St. Hippolyt Equigard - was haltet Ihr davon??
13.12.2008, 03:45
Ahhhhhh, jetzt hab ich es verstanden Eddi. Vielen Dank. Mensch, dabei ist das doch gar nicht so schwer zu kapieren. Naja, außer man hat durch Grippe vernebelte Sinne wie ich die Tage.