Wie sieht denn derzeit überhaupt die Haltung und Fütterung aus, gibt es Einzelboxen oder wird an einer Gemeinschaftsraufe Heu und das wohl möglich ad lib gefüttert?
Aus deiner Bemerkung das Futterneid aufgekommen ist entnehme ich also mal gemeinsame Mahlzeiten was natürlich bei einem Rehelein das zudem abnehmen sollte kontraproduktiv sein kann.
Liegt ein EMS/IR vor hat das Pferd kein Sättigungsgefühl und wird natürlich ungleich höhere Menge Heu aufnehmen als der Rest der Herde, je nach Hierarchie natürlich.
Die Werte aus dem KH Stoffwechsel wären schon wichtig zu wissen weil sie letztendlich darüber entscheiden wie eine angepasste Fütterung aussehen sollte um DEIN Pferd und dessen Hüfchen gesunden zu lassen.
Heu ist generell zwar das gesunde Grundfutter aber leider in Zeiten der Hochleistungs(süß)gräser nicht immer Pferdegerecht im GESAMTzuckergehalt was zu klären wäre bzw. im Zweifelsfall auf einstündig gewaschenes Heu in konsequent abgewogener Menge (1,5% des ZIELkörpergewichtes) auszuweichen ist.
Das dein Pferd am Jahresanfang einen Reheschub hatte und trotz zunächst eingeleiteter Diät immer noch Kilos zu viel hat zeigt eigentlich das da am Futtermanagement noch was zu optimieren ist.
Erfordert die Stoffwechsellage bzw. die Heuanalyse ein einstündiges waschen gehen natürlich neben den bis zu 30% der unstr. Kohlenhydrate auch Nährstoffe verloren die dann durch ein entsprechendes Mineral ergänzt werden sollten wobei das Allergo Vital ein EMS/IR-ler Geeignetes wäre.
Ein großes Problem ist natürlich die zur Zeit noch unausgewogene Energiebilanz, vermutlich geht ins Mäulchen mehr hinein als durch Bewegung und Arbeit verbraucht wird.
Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer weil dies die Stoffwechselschräglage natürlich konstant unterhält.
Bevor also Zufutter in Erwägung gezogen werden sollte die Grund bzw. Raufuttergabe abgeklärt werden die die o.g. 1,5% natürlich
nicht unterschreiten sollte da Heu bekanntlich mehr als nur ein Futter ist.
Um also auf einen Gesamtzuckergehalt von unter 10% in der Tagesration zu kommen die bei Reheleins als zumeist tolerierbar gelten muss man sowohl Heu als auch Blutwerte befragen.
Unmel. Rüschnis stellen in der Tat ein gesundes Zufutter bei wenig Futter aber durch die Quellfähigkeit moderater Menge dar.
Auch eignen sie sich als Basis für Medikamente, Kräuterkuren, Bierhefe usw..
Mit einem Restzuckergehalt von ca. 5% müssen aber auch sie in die Tagesration eingerechnet werden und zu Bedenken gilt das bei einem Pferd das abnehmen muss das auf Kosten des Raufutters geht.
Der Energiegehalt von Rüschnis beträgt in etwa das 1,6 fache des Heu, das heisst das bei 100 Gramm Rüschnis 160 Gramm des Heus herausgerechnet werden muss.
In Anbetracht dessen das solche Futtermittel schneller gefressen werden hat es natürlich auch andere Nachteile gegenüber einer adäquaten Heumenge.
Das aber nur mal so ganz allgemein zum Thema Zufütterung bei Reheleins.
Mich würden übrigens Hufbilder und ein paar Infos zu den Hufen (welche Maßnahmen wurden unter der Rehe getroffen, wurde ein Rehebeschlag angebracht usw.) deines Pferdes sehr interesssieren.
Mein Bauchgefühl sagt mir aus deiner Beschreibung heraus das auch da noch Platz für Optimierung sein könnte denn eigentlich müsste der Huf fast einmal gesund in Anbindung herunter gewachsen sein in den nun gut 11 Monaten seit der Hufrehe und schon eine gewisse Belastbarkeit erreicht haben die auch angepasste Arbeit zulassen würde.
Aber auch das nur mal so nebenbei bemerkt weil das ja nicht zu deiner Frage nach Futter zählt